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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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hatte sich zu einem Abschied vorbereitet, der
zu lang war, um nur herzlich zu scheinen!

Ohne Umstände, Peter! Darf ich --

Sie sind der Bruder meines Weibes,
wollen Sie auch mein Bruder seyn?

Ernst?

wahrer!

Können Sie vergeben? --

Was denn?

vergessen ist mehr, als vergeben! Bruder! --

Junker Gotthard gab meinem Weibe und
mir die Hände. Jedes von uns erhielt
eine. Wir küßten ihn beyde. Desto besser!
sagt er. Gott laß es euch wohlgehen! Meine
Trine wird mir die ersten vierzehn Tage kein
Leckerbissen seyn, da ich euch gesehen!

Er gab uns sein Ehrenwort, uns alle
Jahr einmal zu besuchen. Sind Jagden in
-- --? Versteht sich! Lebt wohl!

Auch du, guter Gotthard! ich liebe dich
herzlich!

Ich halte, was ich versprochen, sagte
Gotthard zum Bruder Peter! der sich ver-
bindlichst verbeugte! -- Noch wolte Peter
mit Gotthardten in der Stille sprechen. Es
bleibt! schrie ihm Gotthard zu --

Ehe-

hatte ſich zu einem Abſchied vorbereitet, der
zu lang war, um nur herzlich zu ſcheinen!

Ohne Umſtaͤnde, Peter! Darf ich —

Sie ſind der Bruder meines Weibes,
wollen Sie auch mein Bruder ſeyn?

Ernſt?

wahrer!

Koͤnnen Sie vergeben? —

Was denn?

vergeſſen iſt mehr, als vergeben! Bruder! —

Junker Gotthard gab meinem Weibe und
mir die Haͤnde. Jedes von uns erhielt
eine. Wir kuͤßten ihn beyde. Deſto beſſer!
ſagt er. Gott laß es euch wohlgehen! Meine
Trine wird mir die erſten vierzehn Tage kein
Leckerbiſſen ſeyn, da ich euch geſehen!

Er gab uns ſein Ehrenwort, uns alle
Jahr einmal zu beſuchen. Sind Jagden in
— —? Verſteht ſich! Lebt wohl!

Auch du, guter Gotthard! ich liebe dich
herzlich!

Ich halte, was ich verſprochen, ſagte
Gotthard zum Bruder Peter! der ſich ver-
bindlichſt verbeugte! — Noch wolte Peter
mit Gotthardten in der Stille ſprechen. Es
bleibt! ſchrie ihm Gotthard zu —

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[541/0551] hatte ſich zu einem Abſchied vorbereitet, der zu lang war, um nur herzlich zu ſcheinen! Ohne Umſtaͤnde, Peter! Darf ich — Sie ſind der Bruder meines Weibes, wollen Sie auch mein Bruder ſeyn? Ernſt? wahrer! Koͤnnen Sie vergeben? — Was denn? vergeſſen iſt mehr, als vergeben! Bruder! — Junker Gotthard gab meinem Weibe und mir die Haͤnde. Jedes von uns erhielt eine. Wir kuͤßten ihn beyde. Deſto beſſer! ſagt er. Gott laß es euch wohlgehen! Meine Trine wird mir die erſten vierzehn Tage kein Leckerbiſſen ſeyn, da ich euch geſehen! Er gab uns ſein Ehrenwort, uns alle Jahr einmal zu beſuchen. Sind Jagden in — —? Verſteht ſich! Lebt wohl! Auch du, guter Gotthard! ich liebe dich herzlich! Ich halte, was ich verſprochen, ſagte Gotthard zum Bruder Peter! der ſich ver- bindlichſt verbeugte! — Noch wolte Peter mit Gotthardten in der Stille ſprechen. Es bleibt! ſchrie ihm Gotthard zu — Ehe-

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 541. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/551>, abgerufen am 22.11.2024.