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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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fen, wo jene blüheten? O könnt' ich ihn dar-
stellen! --

Ruhe sanft, seltener Mann! Dein Se-
gen war die Wolken- und Feursäule, die mich
gleitete auf meinen Wegen. Deinen Tod
feyern heißt: deinem Beyspiel folgen!

Er gieng mit der Sonn' unter! Es blieb
unentschieden, wer schöner untergegangen! --
In Abendroth gekleidet war die Wolke, die
ihn zum Himmel nahm, schrieb meine Mutter.

Er starb den 24. Junius des Abends um
9 Uhr in seiner Lieblingsstunde. Jeder hat
seine Zahl, die ihm am Herzen liegt, versichert
meine Mutter. So war dem hochgebohrnen
Todtengräber sieben ins Herz geritzt, die Zahl
der Ruhe, die Sabbathszahl, die Zahl der
Vollendung. Meines Vaters Liebling war
die Zahl neun! Sie ist neun, pflegt' er zu sa-
gen und bleibt neun. Zweymahl neun ist
achtzehn. Acht und eins ist neun, drey mahl
neun ist sieben und zwanzig, sieben und zwey
ist neun. Vier mahl neun ist sechs und dreys-
sig, sechs und drey ist neun. Es ist die Zahl
der Beständigkeit! Es kann seyn, daß die im
ewigen Frühlinge sich befindende neun Jung-
fern den ersten Probirer auf diese Berechnung
gebracht, oder die Berechnung auf die neun

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C 2

fen, wo jene bluͤheten? O koͤnnt’ ich ihn dar-
ſtellen! —

Ruhe ſanft, ſeltener Mann! Dein Se-
gen war die Wolken- und Feurſaͤule, die mich
gleitete auf meinen Wegen. Deinen Tod
feyern heißt: deinem Beyſpiel folgen!

Er gieng mit der Sonn’ unter! Es blieb
unentſchieden, wer ſchoͤner untergegangen! —
In Abendroth gekleidet war die Wolke, die
ihn zum Himmel nahm, ſchrieb meine Mutter.

Er ſtarb den 24. Junius des Abends um
9 Uhr in ſeiner Lieblingsſtunde. Jeder hat
ſeine Zahl, die ihm am Herzen liegt, verſichert
meine Mutter. So war dem hochgebohrnen
Todtengraͤber ſieben ins Herz geritzt, die Zahl
der Ruhe, die Sabbathszahl, die Zahl der
Vollendung. Meines Vaters Liebling war
die Zahl neun! Sie iſt neun, pflegt’ er zu ſa-
gen und bleibt neun. Zweymahl neun iſt
achtzehn. Acht und eins iſt neun, drey mahl
neun iſt ſieben und zwanzig, ſieben und zwey
iſt neun. Vier mahl neun iſt ſechs und dreyſ-
ſig, ſechs und drey iſt neun. Es iſt die Zahl
der Beſtaͤndigkeit! Es kann ſeyn, daß die im
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fern den erſten Probirer auf dieſe Berechnung
gebracht, oder die Berechnung auf die neun

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[35/0041] fen, wo jene bluͤheten? O koͤnnt’ ich ihn dar- ſtellen! — Ruhe ſanft, ſeltener Mann! Dein Se- gen war die Wolken- und Feurſaͤule, die mich gleitete auf meinen Wegen. Deinen Tod feyern heißt: deinem Beyſpiel folgen! Er gieng mit der Sonn’ unter! Es blieb unentſchieden, wer ſchoͤner untergegangen! — In Abendroth gekleidet war die Wolke, die ihn zum Himmel nahm, ſchrieb meine Mutter. Er ſtarb den 24. Junius des Abends um 9 Uhr in ſeiner Lieblingsſtunde. Jeder hat ſeine Zahl, die ihm am Herzen liegt, verſichert meine Mutter. So war dem hochgebohrnen Todtengraͤber ſieben ins Herz geritzt, die Zahl der Ruhe, die Sabbathszahl, die Zahl der Vollendung. Meines Vaters Liebling war die Zahl neun! Sie iſt neun, pflegt’ er zu ſa- gen und bleibt neun. Zweymahl neun iſt achtzehn. Acht und eins iſt neun, drey mahl neun iſt ſieben und zwanzig, ſieben und zwey iſt neun. Vier mahl neun iſt ſechs und dreyſ- ſig, ſechs und drey iſt neun. Es iſt die Zahl der Beſtaͤndigkeit! Es kann ſeyn, daß die im ewigen Fruͤhlinge ſich befindende neun Jung- fern den erſten Probirer auf dieſe Berechnung gebracht, oder die Berechnung auf die neun Mu- C 2

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/41>, abgerufen am 24.11.2024.