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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,1. Berlin, 1781.

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Desto besser!

Nathanael erzählte dem Postillion ohne
Horn sehr gerade den Vorfall, und zeigt' ihm
das Promemoria, daß er allein zurückbehal-
ten. -- Der Revisor bestand darauf, daß
er wieder zurück nach L -- sollte. Er selbst
wollte mit, um diese Sache zu ergründen.
Mine kam ihm, als die feinste Betrügerin,
vor. Sterbend hin, sterbend her, sagte der
Revisor! An diesem Herodes, an diesem
Zaunkönig, hatt' es auch noch gefehlt! --
Einige dringende Beschwerden derer, die von
den Strassen und Zäunen geladen waren,
hielten diese Reise auf, und eben da er hin
wollte, kam die Nachricht und der Bericht
zur Unterschrift, daß Mine im Herrn ent-
schlafen sey.
-- Der Revisor behauptete,
Mine hätte Gift genommen, da er die unzu-
längliche Aktenstücke las. Solch einen tref-
lichen Ueberblick hatt' er! -- Zwar lies er
auf die Vorstellung des Nathanaels die Ob-
duktion, die er anfänglich durchaus veran-
stalten wollte, nach; indeßen konnte Natha-
nael es nicht hindern, daß der Revisor auf
zehn Bogen Papier diesen Vorfall auseinan-
der setzte, um denen, die ihn gesandt hatten,
zu zeigen, was geschehen wäre, und was nicht

gesche-
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Deſto beſſer!

Nathanael erzaͤhlte dem Poſtillion ohne
Horn ſehr gerade den Vorfall, und zeigt’ ihm
das Promemoria, daß er allein zuruͤckbehal-
ten. — Der Reviſor beſtand darauf, daß
er wieder zuruͤck nach L — ſollte. Er ſelbſt
wollte mit, um dieſe Sache zu ergruͤnden.
Mine kam ihm, als die feinſte Betruͤgerin,
vor. Sterbend hin, ſterbend her, ſagte der
Reviſor! An dieſem Herodes, an dieſem
Zaunkoͤnig, hatt’ es auch noch gefehlt! —
Einige dringende Beſchwerden derer, die von
den Straſſen und Zaͤunen geladen waren,
hielten dieſe Reiſe auf, und eben da er hin
wollte, kam die Nachricht und der Bericht
zur Unterſchrift, daß Mine im Herrn ent-
ſchlafen ſey.
— Der Reviſor behauptete,
Mine haͤtte Gift genommen, da er die unzu-
laͤngliche Aktenſtuͤcke las. Solch einen tref-
lichen Ueberblick hatt’ er! — Zwar lies er
auf die Vorſtellung des Nathanaels die Ob-
duktion, die er anfaͤnglich durchaus veran-
ſtalten wollte, nach; indeßen konnte Natha-
nael es nicht hindern, daß der Reviſor auf
zehn Bogen Papier dieſen Vorfall auseinan-
der ſetzte, um denen, die ihn geſandt hatten,
zu zeigen, was geſchehen waͤre, und was nicht

geſche-
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[323/0329] Deſto beſſer! Nathanael erzaͤhlte dem Poſtillion ohne Horn ſehr gerade den Vorfall, und zeigt’ ihm das Promemoria, daß er allein zuruͤckbehal- ten. — Der Reviſor beſtand darauf, daß er wieder zuruͤck nach L — ſollte. Er ſelbſt wollte mit, um dieſe Sache zu ergruͤnden. Mine kam ihm, als die feinſte Betruͤgerin, vor. Sterbend hin, ſterbend her, ſagte der Reviſor! An dieſem Herodes, an dieſem Zaunkoͤnig, hatt’ es auch noch gefehlt! — Einige dringende Beſchwerden derer, die von den Straſſen und Zaͤunen geladen waren, hielten dieſe Reiſe auf, und eben da er hin wollte, kam die Nachricht und der Bericht zur Unterſchrift, daß Mine im Herrn ent- ſchlafen ſey. — Der Reviſor behauptete, Mine haͤtte Gift genommen, da er die unzu- laͤngliche Aktenſtuͤcke las. Solch einen tref- lichen Ueberblick hatt’ er! — Zwar lies er auf die Vorſtellung des Nathanaels die Ob- duktion, die er anfaͤnglich durchaus veran- ſtalten wollte, nach; indeßen konnte Natha- nael es nicht hindern, daß der Reviſor auf zehn Bogen Papier dieſen Vorfall auseinan- der ſetzte, um denen, die ihn geſandt hatten, zu zeigen, was geſchehen waͤre, und was nicht geſche- X 2

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,1. Berlin, 1781, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0301_1781/329>, abgerufen am 22.11.2024.