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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,1. Berlin, 1781.

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Himmel, daß er aus den Händen des Kriegs-
knechts war, der ihm Werbegeld aufdringen
wollen, anlangend den Druck, wiederholt' er,
ohne weiter eine Begierde zu äussern, die
Bleyfeder meines Vaters auszufordern, so sey
er nicht kostbar, allein rein. -- Ein gutes
Wort muß eine gute Stäte finden. -- Der
gute Prediger, der sich aus so manchem von
mir verlohrnen Wort überzeugt hatte, daß
mein Vater mit seiner Abhandlung nicht zu-
frieden seyn würde, gieng ganz betrübt von
meinem Vater, wie der Jüngling von Christo,
der alles gehalten hatte von seiner Jugend an:
denn wahrlich! der Prediger war so wenig
entschlossen, seine Noten zu streichen, und den
gelehrten Wust, wie dieser Jüngling sein Haab
und Gut, zu verkaufen, und es den Armen
Preis zu geben. So wirst du einen Schatz
im Himmel haben, sagte Christus zum Jüng-
ling. Wer opfert ihm aber eisenschwere Ge-
lehrsamkeit, welche doch Motten und Rost
fressen, darnach Diebe graben und sie stehlen! --

Vom Kriegsdienst ist vor der Hand zwi-
schen uns beyden, nach diesem Ritt, keine Syl-
be weiter vorgefallen.

Wir fingen nach einer geraumen Zeit sehr
regelmäßig, weil die Sünde wider den heili-

gen

Himmel, daß er aus den Haͤnden des Kriegs-
knechts war, der ihm Werbegeld aufdringen
wollen, anlangend den Druck, wiederholt’ er,
ohne weiter eine Begierde zu aͤuſſern, die
Bleyfeder meines Vaters auszufordern, ſo ſey
er nicht koſtbar, allein rein. — Ein gutes
Wort muß eine gute Staͤte finden. — Der
gute Prediger, der ſich aus ſo manchem von
mir verlohrnen Wort uͤberzeugt hatte, daß
mein Vater mit ſeiner Abhandlung nicht zu-
frieden ſeyn wuͤrde, gieng ganz betruͤbt von
meinem Vater, wie der Juͤngling von Chriſto,
der alles gehalten hatte von ſeiner Jugend an:
denn wahrlich! der Prediger war ſo wenig
entſchloſſen, ſeine Noten zu ſtreichen, und den
gelehrten Wuſt, wie dieſer Juͤngling ſein Haab
und Gut, zu verkaufen, und es den Armen
Preis zu geben. So wirſt du einen Schatz
im Himmel haben, ſagte Chriſtus zum Juͤng-
ling. Wer opfert ihm aber eiſenſchwere Ge-
lehrſamkeit, welche doch Motten und Roſt
freſſen, darnach Diebe graben und ſie ſtehlen! —

Vom Kriegsdienſt iſt vor der Hand zwi-
ſchen uns beyden, nach dieſem Ritt, keine Syl-
be weiter vorgefallen.

Wir fingen nach einer geraumen Zeit ſehr
regelmaͤßig, weil die Suͤnde wider den heili-

gen
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[12/0018] Himmel, daß er aus den Haͤnden des Kriegs- knechts war, der ihm Werbegeld aufdringen wollen, anlangend den Druck, wiederholt’ er, ohne weiter eine Begierde zu aͤuſſern, die Bleyfeder meines Vaters auszufordern, ſo ſey er nicht koſtbar, allein rein. — Ein gutes Wort muß eine gute Staͤte finden. — Der gute Prediger, der ſich aus ſo manchem von mir verlohrnen Wort uͤberzeugt hatte, daß mein Vater mit ſeiner Abhandlung nicht zu- frieden ſeyn wuͤrde, gieng ganz betruͤbt von meinem Vater, wie der Juͤngling von Chriſto, der alles gehalten hatte von ſeiner Jugend an: denn wahrlich! der Prediger war ſo wenig entſchloſſen, ſeine Noten zu ſtreichen, und den gelehrten Wuſt, wie dieſer Juͤngling ſein Haab und Gut, zu verkaufen, und es den Armen Preis zu geben. So wirſt du einen Schatz im Himmel haben, ſagte Chriſtus zum Juͤng- ling. Wer opfert ihm aber eiſenſchwere Ge- lehrſamkeit, welche doch Motten und Roſt freſſen, darnach Diebe graben und ſie ſtehlen! — Vom Kriegsdienſt iſt vor der Hand zwi- ſchen uns beyden, nach dieſem Ritt, keine Syl- be weiter vorgefallen. Wir fingen nach einer geraumen Zeit ſehr regelmaͤßig, weil die Suͤnde wider den heili- gen

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,1. Berlin, 1781, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0301_1781/18>, abgerufen am 23.11.2024.