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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779.

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war, fiel ihrem Sohn ins Wort: -- Dene
soll nicht drunter leiden! -- Wir werden dar-
über eins werden! --

Dene küßte der Frau v. E. die Hand,
und dem Herrn v. E. desgleichen, und so
war also Herr v. E. ein treflicher Executor
testamenti.

Herrmann erzählte diese Geschichte, da
er heim kam, seiner Tochter Minen. -- Denn
er war außer sich. -- Kein Stein des Anstos-
ses mehr auf dem Wege zu Denens Herzen
-- aber, ein großes Aber, blieb ihm im
Herzen stecken, weil es noch nicht berichtiget
war, was Dene zum Abtrag haben solte.
Minen ergrif eine große Angst. Sie hatte
beständig Ahndungen. -- In dem Augen-
blick, schreibt sie, da mein Vater den v. E.
aussprach, noch eh' er ihn aussprach, wußt'
ich, daß Herr v. E. zu uns kommen würde,
nur wer er war, wußt' ich nicht halb, nicht
ein Viertel. --

Den achten Tag, so lange hatte sich
Herrmann wegen kleiner podagrischer Anfälle,
die ihm sehr ungelegen kamen, zu Hause ge-
halten, langte Herr v. E., wie er schwor,
der Musik wegen, an, und neben her zu se-
hen, wie Herrmann sich befände. Mine

that

war, fiel ihrem Sohn ins Wort: — Dene
ſoll nicht drunter leiden! — Wir werden dar-
uͤber eins werden! —

Dene kuͤßte der Frau v. E. die Hand,
und dem Herrn v. E. desgleichen, und ſo
war alſo Herr v. E. ein treflicher Executor
teſtamenti.

Herrmann erzaͤhlte dieſe Geſchichte, da
er heim kam, ſeiner Tochter Minen. — Denn
er war außer ſich. — Kein Stein des Anſtoſ-
ſes mehr auf dem Wege zu Denens Herzen
— aber, ein großes Aber, blieb ihm im
Herzen ſtecken, weil es noch nicht berichtiget
war, was Dene zum Abtrag haben ſolte.
Minen ergrif eine große Angſt. Sie hatte
beſtaͤndig Ahndungen. — In dem Augen-
blick, ſchreibt ſie, da mein Vater den v. E.
ausſprach, noch eh’ er ihn ausſprach, wußt’
ich, daß Herr v. E. zu uns kommen wuͤrde,
nur wer er war, wußt’ ich nicht halb, nicht
ein Viertel. —

Den achten Tag, ſo lange hatte ſich
Herrmann wegen kleiner podagriſcher Anfaͤlle,
die ihm ſehr ungelegen kamen, zu Hauſe ge-
halten, langte Herr v. E., wie er ſchwor,
der Muſik wegen, an, und neben her zu ſe-
hen, wie Herrmann ſich befaͤnde. Mine

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[308/0316] war, fiel ihrem Sohn ins Wort: — Dene ſoll nicht drunter leiden! — Wir werden dar- uͤber eins werden! — Dene kuͤßte der Frau v. E. die Hand, und dem Herrn v. E. desgleichen, und ſo war alſo Herr v. E. ein treflicher Executor teſtamenti. Herrmann erzaͤhlte dieſe Geſchichte, da er heim kam, ſeiner Tochter Minen. — Denn er war außer ſich. — Kein Stein des Anſtoſ- ſes mehr auf dem Wege zu Denens Herzen — aber, ein großes Aber, blieb ihm im Herzen ſtecken, weil es noch nicht berichtiget war, was Dene zum Abtrag haben ſolte. Minen ergrif eine große Angſt. Sie hatte beſtaͤndig Ahndungen. — In dem Augen- blick, ſchreibt ſie, da mein Vater den v. E. ausſprach, noch eh’ er ihn ausſprach, wußt’ ich, daß Herr v. E. zu uns kommen wuͤrde, nur wer er war, wußt’ ich nicht halb, nicht ein Viertel. — Den achten Tag, ſo lange hatte ſich Herrmann wegen kleiner podagriſcher Anfaͤlle, die ihm ſehr ungelegen kamen, zu Hauſe ge- halten, langte Herr v. E., wie er ſchwor, der Muſik wegen, an, und neben her zu ſe- hen, wie Herrmann ſich befaͤnde. Mine that

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/316>, abgerufen am 22.11.2024.