Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite

Affe mit den Halbstiefeln! Der alte Herr
fand ihn schon, da er ankam, und machte
tausend Umstände, daß er ihm nicht entgegen
gekommen! --

Der Teufel, Herr! wo haben Sie wis-
sen können, daß ich kommen würde? --

Die gnädige Mamma! --

Wir waren beym Herrn Herrmann, ich
und Dene, fieng die gnädige Mamma an.
Dank Herr Herrmann für alle erzeigte Höf-
lichkeiten! -- Für den schönen Sang ihrer
Tochter! das ist wahr, Herr Herrmann!
Sie können sich was auf solch eine Tochter
einbilden. Ist es ihre rechte Tochter? Ein
hübsches Mädchen! Nur scheint sie mir die
Finger nicht in kaltes, nicht in warmes, Was-
ser zu stecken. -- Ihre Hand faßt sich wie
Atlaß an.

Da war unser Ankömmling wie ein Geyer
auf die Taube. --

Ich liebe schöne Hände, gnädige Mam-
ma, die nicht kalt und warm vertragen, die
sich wie Atlaß anfassen lassen, wenn sind Sie
zu Hause, Herr Herrmann?

Wenn Ewr. Hochwohlgebohrnen befeh-
len. --

Ich

Affe mit den Halbſtiefeln! Der alte Herr
fand ihn ſchon, da er ankam, und machte
tauſend Umſtaͤnde, daß er ihm nicht entgegen
gekommen! —

Der Teufel, Herr! wo haben Sie wiſ-
ſen koͤnnen, daß ich kommen wuͤrde? —

Die gnaͤdige Mamma! —

Wir waren beym Herrn Herrmann, ich
und Dene, fieng die gnaͤdige Mamma an.
Dank Herr Herrmann fuͤr alle erzeigte Hoͤf-
lichkeiten! — Fuͤr den ſchoͤnen Sang ihrer
Tochter! das iſt wahr, Herr Herrmann!
Sie koͤnnen ſich was auf ſolch eine Tochter
einbilden. Iſt es ihre rechte Tochter? Ein
huͤbſches Maͤdchen! Nur ſcheint ſie mir die
Finger nicht in kaltes, nicht in warmes, Waſ-
ſer zu ſtecken. — Ihre Hand faßt ſich wie
Atlaß an.

Da war unſer Ankoͤmmling wie ein Geyer
auf die Taube. —

Ich liebe ſchoͤne Haͤnde, gnaͤdige Mam-
ma, die nicht kalt und warm vertragen, die
ſich wie Atlaß anfaſſen laſſen, wenn ſind Sie
zu Hauſe, Herr Herrmann?

Wenn Ewr. Hochwohlgebohrnen befeh-
len. —

Ich
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0309" n="301"/>
Affe mit den Halb&#x017F;tiefeln! Der alte Herr<lb/>
fand ihn &#x017F;chon, da er ankam, und machte<lb/>
tau&#x017F;end Um&#x017F;ta&#x0364;nde, daß er ihm nicht entgegen<lb/>
gekommen! &#x2014;</p><lb/>
          <p>Der Teufel, Herr! wo haben Sie wi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en ko&#x0364;nnen, daß ich kommen wu&#x0364;rde? &#x2014;</p><lb/>
          <p>Die gna&#x0364;dige Mamma! &#x2014;</p><lb/>
          <p>Wir waren beym Herrn Herrmann, <hi rendition="#fr">ich</hi><lb/>
und <hi rendition="#fr">Dene,</hi> fieng die gna&#x0364;dige Mamma an.<lb/>
Dank Herr Herrmann fu&#x0364;r alle erzeigte Ho&#x0364;f-<lb/>
lichkeiten! &#x2014; Fu&#x0364;r den &#x017F;cho&#x0364;nen Sang ihrer<lb/>
Tochter! das i&#x017F;t wahr, Herr Herrmann!<lb/>
Sie ko&#x0364;nnen &#x017F;ich was auf &#x017F;olch eine Tochter<lb/>
einbilden. I&#x017F;t es ihre rechte Tochter? Ein<lb/>
hu&#x0364;b&#x017F;ches Ma&#x0364;dchen! Nur &#x017F;cheint &#x017F;ie mir die<lb/>
Finger nicht in kaltes, nicht in warmes, Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er zu &#x017F;tecken. &#x2014; Ihre Hand faßt &#x017F;ich wie<lb/>
Atlaß an.</p><lb/>
          <p>Da war un&#x017F;er Anko&#x0364;mmling wie ein Geyer<lb/>
auf die Taube. &#x2014;</p><lb/>
          <p>Ich liebe &#x017F;cho&#x0364;ne Ha&#x0364;nde, gna&#x0364;dige Mam-<lb/>
ma, die nicht kalt und warm vertragen, die<lb/>
&#x017F;ich wie Atlaß anfa&#x017F;&#x017F;en la&#x017F;&#x017F;en, wenn &#x017F;ind Sie<lb/>
zu Hau&#x017F;e, Herr Herrmann?</p><lb/>
          <p>Wenn Ewr. Hochwohlgebohrnen befeh-<lb/>
len. &#x2014;</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Ich</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[301/0309] Affe mit den Halbſtiefeln! Der alte Herr fand ihn ſchon, da er ankam, und machte tauſend Umſtaͤnde, daß er ihm nicht entgegen gekommen! — Der Teufel, Herr! wo haben Sie wiſ- ſen koͤnnen, daß ich kommen wuͤrde? — Die gnaͤdige Mamma! — Wir waren beym Herrn Herrmann, ich und Dene, fieng die gnaͤdige Mamma an. Dank Herr Herrmann fuͤr alle erzeigte Hoͤf- lichkeiten! — Fuͤr den ſchoͤnen Sang ihrer Tochter! das iſt wahr, Herr Herrmann! Sie koͤnnen ſich was auf ſolch eine Tochter einbilden. Iſt es ihre rechte Tochter? Ein huͤbſches Maͤdchen! Nur ſcheint ſie mir die Finger nicht in kaltes, nicht in warmes, Waſ- ſer zu ſtecken. — Ihre Hand faßt ſich wie Atlaß an. Da war unſer Ankoͤmmling wie ein Geyer auf die Taube. — Ich liebe ſchoͤne Haͤnde, gnaͤdige Mam- ma, die nicht kalt und warm vertragen, die ſich wie Atlaß anfaſſen laſſen, wenn ſind Sie zu Hauſe, Herr Herrmann? Wenn Ewr. Hochwohlgebohrnen befeh- len. — Ich

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/309
Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/309>, abgerufen am 13.05.2024.