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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.

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denn wie es zum Ausfüllen kam, fand sichs,
daß meine gnädige Hausehre eben nicht er-
dacht und erlesen war! Sie könnte besser
seyn -- Pastor! dafür steh ich, del credere;
(da ist wieder der libauer Kaufmann) daß
man ohne Theorie heirathen müße. Nur um
des Himmels willen kein dummes Weib,
denn wie die Mutter, so die Söhne, wie
der Vater, so die Töchter --
Pastor. Nicht allemal --
Herr v. G. Mutatis mutandis. Etwas ist
immer da --
Pastor. Ehe haben die Großeltern auf den
Geist der Großkinder Einfluß, auch der Leib
ist mehr der Großeltern Abdruck. Hierüber
hab' ich Bemerckungen von besonderer Art ge-
macht. Oft ist der Körper auf ein Haar die
Mutter, die Seele aber der Vater, und um-
gekehrt --
Herr v. G. Mein Sohn -- zu mir, den
ich Ihnen empfehle, er selbst wird es schwer-
lich -- ist die Mutter in meinem Jagd-
rock -- Der Jung ist nicht ich. Was ist zu
machen? Die Welt ist die beste.
Pastor. Die beste --
Herr v. G. Noch eine Frage, Pastor!
warum ist meine Frau geitzig?

Pastor.
denn wie es zum Ausfuͤllen kam, fand ſichs,
daß meine gnaͤdige Hausehre eben nicht er-
dacht und erleſen war! Sie koͤnnte beſſer
ſeyn — Paſtor! dafuͤr ſteh ich, del credere;
(da iſt wieder der libauer Kaufmann) daß
man ohne Theorie heirathen muͤße. Nur um
des Himmels willen kein dummes Weib,
denn wie die Mutter, ſo die Soͤhne, wie
der Vater, ſo die Toͤchter —
Paſtor. Nicht allemal —
Herr v. G. Mutatis mutandis. Etwas iſt
immer da —
Paſtor. Ehe haben die Großeltern auf den
Geiſt der Großkinder Einfluß, auch der Leib
iſt mehr der Großeltern Abdruck. Hieruͤber
hab’ ich Bemerckungen von beſonderer Art ge-
macht. Oft iſt der Koͤrper auf ein Haar die
Mutter, die Seele aber der Vater, und um-
gekehrt —
Herr v. G. Mein Sohn — zu mir, den
ich Ihnen empfehle, er ſelbſt wird es ſchwer-
lich — iſt die Mutter in meinem Jagd-
rock — Der Jung iſt nicht ich. Was iſt zu
machen? Die Welt iſt die beſte.
Paſtor. Die beſte —
Herr v. G. Noch eine Frage, Paſtor!
warum iſt meine Frau geitzig?

Paſtor.
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[426/0438] denn wie es zum Ausfuͤllen kam, fand ſichs, daß meine gnaͤdige Hausehre eben nicht er- dacht und erleſen war! Sie koͤnnte beſſer ſeyn — Paſtor! dafuͤr ſteh ich, del credere; (da iſt wieder der libauer Kaufmann) daß man ohne Theorie heirathen muͤße. Nur um des Himmels willen kein dummes Weib, denn wie die Mutter, ſo die Soͤhne, wie der Vater, ſo die Toͤchter — Paſtor. Nicht allemal — Herr v. G. Mutatis mutandis. Etwas iſt immer da — Paſtor. Ehe haben die Großeltern auf den Geiſt der Großkinder Einfluß, auch der Leib iſt mehr der Großeltern Abdruck. Hieruͤber hab’ ich Bemerckungen von beſonderer Art ge- macht. Oft iſt der Koͤrper auf ein Haar die Mutter, die Seele aber der Vater, und um- gekehrt — Herr v. G. Mein Sohn — zu mir, den ich Ihnen empfehle, er ſelbſt wird es ſchwer- lich — iſt die Mutter in meinem Jagd- rock — Der Jung iſt nicht ich. Was iſt zu machen? Die Welt iſt die beſte. Paſtor. Die beſte — Herr v. G. Noch eine Frage, Paſtor! warum iſt meine Frau geitzig? Paſtor.

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 426. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/438>, abgerufen am 27.11.2024.