Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.ken, daß mit der Reiterey bey meinen Feld- Der Gordianische Knoten war für mich mir
ken, daß mit der Reiterey bey meinen Feld- Der Gordianiſche Knoten war fuͤr mich mir
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ken, daß mit der Reiterey bey meinen Feld-
zuͤgen es nur ſehr ſchlecht beſtelt geweſen.
Dies iſt ein unverloͤſchlicher Beweis, daß ich
zu keinem Roman wo beſtaͤndig ein merck-
wuͤrdiges Pferd noͤthig iſt wohl aber zur
Geſchichte wo man mehr zu Fuße iſt, (wie’s
am Tage und an mir erfuͤlt wird) Stof ab-
geben koͤnne. Vor Talente war mein Bu-
cephalus nicht gekauft; mein Vater konnt
auch nicht ſagen, da ich ihn zum erſten mal
unter meine Fuͤße gebracht, daß ſein Paſto-
rat zu klein fuͤr mich waͤre: indeſſen hatte
ich das Ungluͤck dieſes Pferd wiewol Alters
wegen waͤhrend dem Kriege zu verlieren. Es
ſtarb nicht den ruͤhmlichen den ſchoͤnen Tod
fuͤrs Vaterland: indeſſen heißt der Ort wo
es mit andern ſeines gleichen welche aber
nicht den großen Namen Bucephalus gefuͤh-
ret begraben iſt Bucephala bis auf den heu-
tigen Tag. Das iſt alles was ich mich un-
terſtehe in einer wahren Geſchichte von einem
Pferde zu erzaͤhlen.
Der Gordianiſche Knoten war fuͤr mich
ein wahrer Knoten, denn außerdem, daß ich
zuweilen meiner Mutter, wegen meiner klei-
nen Haͤnde beym Stricken wenn Etwas ver-
knuͤpft war, kindliche Dienſte geleiſtet, war
mir
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Zitationshilfe: | Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/106>, abgerufen am 16.02.2025. |