Heyse, Paul: Novellen. Berlin, 1855.der tausendmal zu gut dafür ist, daß du nur dieselbe "Oho," sagte Wolf gelassen, "zu gut, zu gut! Du Er gab ihm einen leichten Schlag und wollte "Daß ich ein Narr wäre. Frage Andere, wenn "Was heißt das? Wer sind die Anderen? Wer Er hielt Wolf eisern am Arme fest. "Narr," "Nicht von der Stelle, eh du mir genug gethan "Ich? Mach es mit dem Schulzensohn aus, wenn der tauſendmal zu gut dafür iſt, daß du nur dieſelbe „Oho,“ ſagte Wolf gelaſſen, „zu gut, zu gut! Du Er gab ihm einen leichten Schlag und wollte „Daß ich ein Narr wäre. Frage Andere, wenn „Was heißt das? Wer ſind die Anderen? Wer Er hielt Wolf eiſern am Arme feſt. „Narr,“ „Nicht von der Stelle, eh du mir genug gethan „Ich? Mach es mit dem Schulzenſohn aus, wenn <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0071" n="59"/> der tauſendmal zu gut dafür iſt, daß du nur dieſelbe<lb/> Luft mit ihm theilſt, das denk ich noch dir verwehren<lb/> zu dürfen.“</p><lb/> <p>„Oho,“ ſagte Wolf gelaſſen, „zu gut, zu gut! Du<lb/> biſt ein guter Kerl, Clemens, ein zu guter Kerl. Geh<lb/> mir aus der Luft, guter Junge.“</p><lb/> <p>Er gab ihm einen leichten Schlag und wollte<lb/> gehn. Clemens blieb ſtehn, ſeine Wangen wurden<lb/> plötzlich blaß. „Du wirſt dich erklären, was dieſe Worte<lb/> meinen,“ ſagte er feſt.</p><lb/> <p>„Daß ich ein Narr wäre. Frage Andere, wenn<lb/> du willſt. Es wird ſich ſchon einer finden, der mehr<lb/> Luſt hat, als ich, tauben Ohren zu predigen.“</p><lb/> <p>„Was heißt das? Wer ſind die Anderen? Wer<lb/> wagt es, ſchlecht von ihr zu ſprechen? Wer?“</p><lb/> <p>Er hielt Wolf eiſern am Arme feſt. „Narr,“<lb/> brummte der ärgerlich,“ du verdirbſt mir den gan¬<lb/> zen Spaziergang mit deinen langweiligen Fragen.<lb/> Laß mich los!“</p><lb/> <p>„Nicht von der Stelle, eh du mir genug gethan<lb/> haſt,“ rief Clemens im höchſten Zorn.</p><lb/> <p>„Ich? Mach es mit dem Schulzenſohn aus, wenn<lb/> du eiferſüchtig biſt. Der arme Teufel! Erſt ſchön zu<lb/> thun, bis er aus der Haut fahren möchte, und ihm<lb/> dann einen ſchnöden Laufpaß gegeben. Pfui, iſt das<lb/> ehrlich? Er hat mir ſeine Noth geklagt; ich habe<lb/> ihn getröſtet. Sie iſt wie die andern Weiber auch,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [59/0071]
der tauſendmal zu gut dafür iſt, daß du nur dieſelbe
Luft mit ihm theilſt, das denk ich noch dir verwehren
zu dürfen.“
„Oho,“ ſagte Wolf gelaſſen, „zu gut, zu gut! Du
biſt ein guter Kerl, Clemens, ein zu guter Kerl. Geh
mir aus der Luft, guter Junge.“
Er gab ihm einen leichten Schlag und wollte
gehn. Clemens blieb ſtehn, ſeine Wangen wurden
plötzlich blaß. „Du wirſt dich erklären, was dieſe Worte
meinen,“ ſagte er feſt.
„Daß ich ein Narr wäre. Frage Andere, wenn
du willſt. Es wird ſich ſchon einer finden, der mehr
Luſt hat, als ich, tauben Ohren zu predigen.“
„Was heißt das? Wer ſind die Anderen? Wer
wagt es, ſchlecht von ihr zu ſprechen? Wer?“
Er hielt Wolf eiſern am Arme feſt. „Narr,“
brummte der ärgerlich,“ du verdirbſt mir den gan¬
zen Spaziergang mit deinen langweiligen Fragen.
Laß mich los!“
„Nicht von der Stelle, eh du mir genug gethan
haſt,“ rief Clemens im höchſten Zorn.
„Ich? Mach es mit dem Schulzenſohn aus, wenn
du eiferſüchtig biſt. Der arme Teufel! Erſt ſchön zu
thun, bis er aus der Haut fahren möchte, und ihm
dann einen ſchnöden Laufpaß gegeben. Pfui, iſt das
ehrlich? Er hat mir ſeine Noth geklagt; ich habe
ihn getröſtet. Sie iſt wie die andern Weiber auch,
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