Heyse, Paul: Novellen. Berlin, 1855.ben, ich muß in eine Gesellschaft; wir sehn uns mor¬ Oh, murmelte Bianchi, schade, schade! Nun, Er lächelte scharf und bitter, als Theodor den Draußen stand der junge Mann den Cascaden 12
ben, ich muß in eine Geſellſchaft; wir ſehn uns mor¬ Oh, murmelte Bianchi, ſchade, ſchade! Nun, Er lächelte ſcharf und bitter, als Theodor den Draußen ſtand der junge Mann den Cascaden 12
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ben, ich muß in eine Geſellſchaft; wir ſehn uns mor¬
gen, Bianchi!
Oh, murmelte Bianchi, ſchade, ſchade! Nun,
Ihr werdet Euch unterhalten, Euch und die Andern.
Schade, ſchade!
Er lächelte ſcharf und bitter, als Theodor den
Rücken gewendet; doch ſchien es ihm nicht geradezu
unlieb, daß er ging.
Draußen ſtand der junge Mann den Cascaden
gegenüber und ſog den Hauch des Waſſers und das
lebendige Rauſchen ſeines Sturzes in die verwirrten
Sinne ein. Der Mond beſchien dem Waſſergott das
Haupt und einen Theil der Bruſt. Unten blitzten
nur Tropfen aus der Dunkelheit auf. Er ſtieg hin¬
unter und trank, als wollte er den Rauſch des Ge¬
müths von ſich thun, und ſaß dann eine Weile am
Rande des Beckens. Die Sage fiel ihm ein, wer
aus dieſer Quelle getrunken, ſei dem Heimweh nach
Rom verfallen, da verlor er ſich in peinliches Sin¬
nen. Erſt als drüben aus der Oſterie das Tambu¬
rin von neuem klang, ſtieg er faſt erſchrocken aus
der Tiefe auf. Mühſam zwang er ſich, der Thür
wieder vorüberzugehn und eine der Seitenſtraßen
einzuſchlagen. Als er von fern zuletzt noch einmal
den gedämpften Ton hörte, ſtand er einen Augen¬
blick und kämpfte wieder. Dann ging er entſchloſſen
tiefer in die Stadt hinunter nach Mariens Hauſe.
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