Hesshus, Tilemann: Eine Predigt: Von der Personlichen vnd in alle ewigkeit vnzertrenlichen vereinigung beyder naturen in Christo Jhesu. Eisleben, 1580.Denn so bald man die Person Christi theilet / die naturen sondert / vnd zwene Christos oder Söne setzet / so ist der Heiland vnd Seligmacher mit allem trost hinweg / denn Gott allein ohn die Menschheit kan nicht sterben / Die Menschheit allein ohn die Gottheit / kan die Sünde vnd Todt nicht hinweg nemen / drumb müssen wir einen solchen Heiland haben / der zugleich Gott vnd Mensch in einer Person sey. Darumb hat der Synodus Ephesiana den jrthumb Nestorij recht verworffen / vnd haben die alten Lerer den vnterscheid fein dargethan / zwischen der einwonung Gottes / durch den heiligen Geist in den Gleubigen / vnd zwischen der Persönlichen vereinigung / der Göttlichen vnnd Menschlichen Natur in Christo Ihesu. Augustinus spricht In Epistola ad Darda. in quolibet Propheta & Apostolo habitat diuinitas, non tamen sicut in capite, quod est Christus, omnis plenitudo. Das ist / die Gottheit wonet in allen Propheten vnd Aposteln / aber nicht wie im Heupt / welchs Christus ist die gantze fülle / wie auch Cyrillus spricht / Wenn wir bekennen / das wort ward Fleisch / verstehen wir nicht auff die weise / wie Gott in andern heiligen wonet / In Epistola ad Nestorium: Gott wonet auch in euch Gleubigen Christen / wie Paulus zeuget / Wisset jhr nicht das jhr Gottes tempel seid / vnd der Geist Gottes in euch wonet. Aber Gott wird mit den gleubigen nicht eine Person. Gott war in Elia / in Paulo / Policarpo / aber nicht wie Denn so bald man die Person Christi theilet / die naturen sondert / vnd zwene Christos oder Söne setzet / so ist der Heiland vnd Seligmacher mit allem trost hinweg / denn Gott allein ohn die Menschheit kan nicht sterben / Die Menschheit allein ohn die Gottheit / kan die Sünde vnd Todt nicht hinweg nemen / drumb müssen wir einen solchen Heiland haben / der zugleich Gott vnd Mensch in einer Person sey. Darumb hat der Synodus Ephesiana den jrthumb Nestorij recht verworffen / vnd haben die alten Lerer den vnterscheid fein dargethan / zwischen der einwonung Gottes / durch den heiligen Geist in den Gleubigen / vnd zwischen der Persönlichen vereinigung / der Göttlichen vnnd Menschlichen Natur in Christo Ihesu. Augustinus spricht In Epistola ad Darda. in quolibet Propheta & Apostolo habitat diuinitas, non tamen sicut in capite, quod est Christus, omnis plenitudo. Das ist / die Gottheit wonet in allen Propheten vnd Aposteln / aber nicht wie im Heupt / welchs Christus ist die gantze fülle / wie auch Cyrillus spricht / Wenn wir bekennen / das wort ward Fleisch / verstehen wir nicht auff die weise / wie Gott in andern heiligen wonet / In Epistola ad Nestorium: Gott wonet auch in euch Gleubigen Christen / wie Paulus zeuget / Wisset jhr nicht das jhr Gottes tempel seid / vnd der Geist Gottes in euch wonet. Aber Gott wird mit den gleubigen nicht eine Person. Gott war in Elia / in Paulo / Policarpo / aber nicht wie <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0022"/> Denn so bald man die Person Christi theilet / die naturen sondert / vnd zwene Christos oder Söne setzet / so ist der Heiland vnd Seligmacher mit allem trost hinweg / denn Gott allein ohn die Menschheit kan nicht sterben / Die Menschheit allein ohn die Gottheit / kan die Sünde vnd Todt nicht hinweg nemen / drumb müssen wir einen solchen Heiland haben / der zugleich Gott vnd Mensch in einer Person sey. Darumb hat der Synodus Ephesiana den jrthumb Nestorij recht verworffen / vnd haben die alten Lerer den vnterscheid fein dargethan / zwischen der einwonung Gottes / durch den heiligen Geist in den Gleubigen / vnd zwischen der Persönlichen vereinigung / der Göttlichen vnnd Menschlichen Natur in Christo Ihesu.</p> <p>Augustinus spricht In Epistola ad Darda. in quolibet Propheta & Apostolo habitat diuinitas, non tamen sicut in capite, quod est Christus, omnis plenitudo. Das ist / die Gottheit wonet in allen Propheten vnd Aposteln / aber nicht wie im Heupt / welchs Christus ist die gantze fülle / wie auch Cyrillus spricht / Wenn wir bekennen / das wort ward Fleisch / verstehen wir nicht auff die weise / wie Gott in andern heiligen wonet / In Epistola ad Nestorium: Gott wonet auch in euch Gleubigen Christen / wie Paulus zeuget / Wisset jhr nicht das jhr Gottes tempel seid / vnd der Geist Gottes in euch wonet. Aber Gott wird mit den gleubigen nicht eine Person. Gott war in Elia / in Paulo / Policarpo / aber nicht wie </p> </div> </body> </text> </TEI> [0022]
Denn so bald man die Person Christi theilet / die naturen sondert / vnd zwene Christos oder Söne setzet / so ist der Heiland vnd Seligmacher mit allem trost hinweg / denn Gott allein ohn die Menschheit kan nicht sterben / Die Menschheit allein ohn die Gottheit / kan die Sünde vnd Todt nicht hinweg nemen / drumb müssen wir einen solchen Heiland haben / der zugleich Gott vnd Mensch in einer Person sey. Darumb hat der Synodus Ephesiana den jrthumb Nestorij recht verworffen / vnd haben die alten Lerer den vnterscheid fein dargethan / zwischen der einwonung Gottes / durch den heiligen Geist in den Gleubigen / vnd zwischen der Persönlichen vereinigung / der Göttlichen vnnd Menschlichen Natur in Christo Ihesu.
Augustinus spricht In Epistola ad Darda. in quolibet Propheta & Apostolo habitat diuinitas, non tamen sicut in capite, quod est Christus, omnis plenitudo. Das ist / die Gottheit wonet in allen Propheten vnd Aposteln / aber nicht wie im Heupt / welchs Christus ist die gantze fülle / wie auch Cyrillus spricht / Wenn wir bekennen / das wort ward Fleisch / verstehen wir nicht auff die weise / wie Gott in andern heiligen wonet / In Epistola ad Nestorium: Gott wonet auch in euch Gleubigen Christen / wie Paulus zeuget / Wisset jhr nicht das jhr Gottes tempel seid / vnd der Geist Gottes in euch wonet. Aber Gott wird mit den gleubigen nicht eine Person. Gott war in Elia / in Paulo / Policarpo / aber nicht wie
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Zitationshilfe: | Hesshus, Tilemann: Eine Predigt: Von der Personlichen vnd in alle ewigkeit vnzertrenlichen vereinigung beyder naturen in Christo Jhesu. Eisleben, 1580, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hesshus_predigt_1580/22>, abgerufen am 06.07.2024. |