Herder, Johann Gottfried von: Kritische Wälder. Bd. 3. Riga, 1769.Drittes Wäldchen. leo &c. Da ist ja wohl eine Liebe der an-dern werth. Hr. Harles erzählt von seinem Helden, daß er Nun gehen die Lebensumstände an, wie in- erfreuet!
Drittes Waͤldchen. leo &c. Da iſt ja wohl eine Liebe der an-dern werth. Hr. Harles erzaͤhlt von ſeinem Helden, daß er Nun gehen die Lebensumſtaͤnde an, wie in- erfreuet!
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Drittes Waͤldchen.
leo &c. Da iſt ja wohl eine Liebe der an-
dern werth.
Hr. Harles erzaͤhlt von ſeinem Helden, daß er
an Genie und Gelehrſamkeit wenige ſeines gleichen
habe, daß er im Griechiſch und Latein den meiſten
uͤberlegen, daß er ehrgeizig und jachzornig ſey, daß
er Geld und Titel verachte, ſelten traurig, unbe-
ſtaͤndig in Anſchlaͤgen und Meinungen, nicht lan-
ge fortarbeiten koͤnne, mehr ſeinem Kopfe, als
ſeinem Fleiße, ſchuldig ſey, ſich allein hoͤre, an-
dre gern verſpotte; gern etwas von der Malerei,
auch gerne deutſche Buͤcher leſe u. ſ. w. (warum
nicht gar, daß er auch Deutſch koͤnne?) das al-
les Hr. Harles; Hr. Klotz haͤtte uns ſagen ſollen,
ob das ſein Bild ſey?
Nun gehen die Lebensumſtaͤnde an, wie in-
den Perſonalien eines Verſtorbnen: den Hrn.
Hofmeiſter, der jetzt Prediger ſeyn ſoll, unver-
geſſen. Unvergeſſen, daß der Hr. Geh. Rath
als Gymnaſiaſt auch oͤfters in den Vorſtaͤdten von
Goͤrlitz gepredigt: unvergeſſen, daß er auch habe
Herrnhuter werden wollen: unvergeſſen, daß er
auch ſo gar einigemal in ſeiner Vaterſtadt gepre-
digt: — — Und ach! warum denn vergeſſen,
wie ſehr ſich daruͤber vielleicht die lieben Seinigen
erfreuet!
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