Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 7. Riga, 1796.Dichtkunst setzten? Diese sollte ja nur Un- Ganz anders wird die Sache für uns, *) Rhythmi cum alliteratione avidissimae sunt
aures Arabum. In florilegio hoc (Elnawa- big vel Ennawawig, quod vocabulum de- signat scaturientes partim poetas, partim versus vel rhythmos nobiliore quadam ve- na se commendantes) linguae Arabicae ge- nius egregie relucet, nativumque illum Dichtkunſt ſetzten? Dieſe ſollte ja nur Un- Ganz anders wird die Sache fuͤr uns, *) Rhythmi cum alliteratione avidiſſimae ſunt
aures Arabum. In florilegio hoc (Elnawa- big vel Ennawawig, quod vocabulum de- ſignat ſcaturientes partim poëtas, partim verſus vel rhythmos nobiliore quadam ve- na ſe commendantes) linguae Arabicae ge- nius egregie relucet, nativumque illum <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0112" n="95"/> Dichtkunſt ſetzten? Dieſe ſollte ja nur <hi rendition="#g">Un</hi>-<lb/><hi rendition="#g">terhaltung</hi> in einer angenehm-gereim-<lb/> ten <hi rendition="#g">Proſe</hi> ſeyn und bleiben.</p><lb/> <p>Ganz anders wird die Sache fuͤr uns,<lb/> die wir einen <hi rendition="#g">artigen Umgang</hi> in haͤus-<lb/> lichen und vertraulichen Geſpraͤchen nicht<lb/> eben in Reime ſetzen, uns auch von Ju-<lb/> gend auf nicht geuͤbt haben, ſinnreich <hi rendition="#aq">ex<lb/> tempore</hi> zu reimen. Einzig in der Poeſie<lb/> haben wir dieſe alte arabiſche Hoͤflichkeit<lb/> beibehalten, das Ohr unſrer Freunde mit<lb/> Reimen zu vergnuͤgen <note xml:id="note-0112" next="#note-0113" place="foot" n="*)"><hi rendition="#aq">Rhythmi cum alliteratione <hi rendition="#i">avidiſſimae</hi> ſunt<lb/><hi rendition="#i">aures Arabum.</hi> In florilegio hoc (Elnawa-<lb/> big vel Ennawawig, quod vocabulum de-<lb/> ſignat <hi rendition="#i">ſcaturientes</hi> partim poëtas, partim<lb/> verſus vel rhythmos nobiliore quadam ve-<lb/> na ſe commendantes) linguae Arabicae ge-<lb/> nius egregie relucet, <hi rendition="#i">nativum</hi>que illum</hi></note>. Und dennoch<lb/> wuͤrde auch das Reimſuͤchtigſte Ohr es ſich<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [95/0112]
Dichtkunſt ſetzten? Dieſe ſollte ja nur Un-
terhaltung in einer angenehm-gereim-
ten Proſe ſeyn und bleiben.
Ganz anders wird die Sache fuͤr uns,
die wir einen artigen Umgang in haͤus-
lichen und vertraulichen Geſpraͤchen nicht
eben in Reime ſetzen, uns auch von Ju-
gend auf nicht geuͤbt haben, ſinnreich ex
tempore zu reimen. Einzig in der Poeſie
haben wir dieſe alte arabiſche Hoͤflichkeit
beibehalten, das Ohr unſrer Freunde mit
Reimen zu vergnuͤgen *). Und dennoch
wuͤrde auch das Reimſuͤchtigſte Ohr es ſich
*) Rhythmi cum alliteratione avidiſſimae ſunt
aures Arabum. In florilegio hoc (Elnawa-
big vel Ennawawig, quod vocabulum de-
ſignat ſcaturientes partim poëtas, partim
verſus vel rhythmos nobiliore quadam ve-
na ſe commendantes) linguae Arabicae ge-
nius egregie relucet, nativumque illum
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