Hals gebunden. Sollten sie besserer Weise zu regieren seyn, Gott würde auch andre Ordnung über sie gesetzt haben, denn das Schwert und die Tyrannen. Das Schwert zeigt wohl an, was es für Kinder unter sich habe, nämlich eitel verzweifelte Buben, wo sie es thun dörften."
-- "Deßgleichen will ich und kann auch nicht getröstet haben unsre Nephilim, die Tyrannen, Wuchrer und Schelmen unter dem Adel, die sich lassen dünken, Gott habe uns das Evangelium darum gegeben, daß sie mögen geizen, schinden, und allen Muth- willen treiben, ihre Fürsten pochen, Land und Leute drücken, und Alles in Allem seyn wollen; das ihnen nicht befohlen, sondern verboten ist. Diese sind es, so dazu helfen, daß Gottes Zorn den Türken zum Drescher über uns, über sie selbst auch schicket, wo sie nicht Buße thun werden. Denn unmög-
Hals gebunden. Sollten ſie beſſerer Weiſe zu regieren ſeyn, Gott wuͤrde auch andre Ordnung uͤber ſie geſetzt haben, denn das Schwert und die Tyrannen. Das Schwert zeigt wohl an, was es fuͤr Kinder unter ſich habe, naͤmlich eitel verzweifelte Buben, wo ſie es thun doͤrften.“
— „Deßgleichen will ich und kann auch nicht getroͤſtet haben unſre Nephilim, die Tyrannen, Wuchrer und Schelmen unter dem Adel, die ſich laſſen duͤnken, Gott habe uns das Evangelium darum gegeben, daß ſie moͤgen geizen, ſchinden, und allen Muth- willen treiben, ihre Fuͤrſten pochen, Land und Leute druͤcken, und Alles in Allem ſeyn wollen; das ihnen nicht befohlen, ſondern verboten iſt. Dieſe ſind es, ſo dazu helfen, daß Gottes Zorn den Tuͤrken zum Dreſcher uͤber uns, uͤber ſie ſelbſt auch ſchicket, wo ſie nicht Buße thun werden. Denn unmoͤg-
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Hals gebunden. Sollten ſie beſſerer Weiſe
zu regieren ſeyn, Gott wuͤrde auch andre
Ordnung uͤber ſie geſetzt haben, denn das
Schwert und die Tyrannen. Das Schwert
zeigt wohl an, was es fuͤr Kinder unter ſich
habe, naͤmlich eitel verzweifelte Buben, wo
ſie es thun doͤrften.“
— „Deßgleichen will ich und kann auch
nicht getroͤſtet haben unſre Nephilim, die
Tyrannen, Wuchrer und Schelmen unter
dem Adel, die ſich laſſen duͤnken, Gott habe
uns das Evangelium darum gegeben, daß
ſie moͤgen geizen, ſchinden, und allen Muth-
willen treiben, ihre Fuͤrſten pochen, Land
und Leute druͤcken, und Alles in Allem ſeyn
wollen; das ihnen nicht befohlen, ſondern
verboten iſt. Dieſe ſind es, ſo dazu helfen,
daß Gottes Zorn den Tuͤrken zum Dreſcher
uͤber uns, uͤber ſie ſelbſt auch ſchicket, wo
ſie nicht Buße thun werden. Denn unmoͤg-
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Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 2. Riga, 1793, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_humanitaet02_1793/43>, abgerufen am 22.07.2024.
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