ein neuer Beobachtera), von seinen Gesichtszügen, läng- lich runden Gesichten, schönen großen feurigen Augen, läng- lichten und nicht breiten, nicht platten Nasen, von schönem, etwas in Locken fallenden, schwarzen Haar, also auch mit- ten in Afrika eine Asiatische Bildung.
Vom Gambia und Senegastrom fangen eigentlich die Negergeschlechter an, doch auch hier noch mit allmäligen Uebergängenb). Die Jalofer oder Wulufs haben noch nicht die platten Nasen und dicken Lippen der gemeinen Ne- gers; sie sowohl als die kleinern, behendern Fuli's, die nach einigen Beschreibungen in Freude, Tanz und in der glücklichsten Ordnung leben, sind in ihrem schönen Glieder- bau, in ihrem schlichten nur wenig wollichten Haar, in ih- ren offnen länglichen Gesichtern noch Bilder der Schönheit gegen jene Mandigoer und die weiter hinabwohnenden Ne- gervölker. Jenseit des Senega also fangen erst die dicken Lip- pen und platten Nasen der Negergestalt an, die sich mit noch ungezählten Varietäten kleiner Völkerschaften über Guinea, Loango, Kongo, Angola tief hinab verbreiten. Auf Kongo und Angola z. E. fällt die Schwärze in die Olivenfarbe:
das
a)Schotts Nachrichten über den Zustand vom Senega in den Bei- träg. z. Völker- und Länderkunde Th. I. S. 47.
b) S. Schotts Nachr. vom Senega S. 50. Allgem. Reisen Th. 3-5
ein neuer Beobachtera), von ſeinen Geſichtszuͤgen, laͤng- lich runden Geſichten, ſchoͤnen großen feurigen Augen, laͤng- lichten und nicht breiten, nicht platten Naſen, von ſchoͤnem, etwas in Locken fallenden, ſchwarzen Haar, alſo auch mit- ten in Afrika eine Aſiatiſche Bildung.
Vom Gambia und Senegaſtrom fangen eigentlich die Negergeſchlechter an, doch auch hier noch mit allmaͤligen Uebergaͤngenb). Die Jalofer oder Wulufs haben noch nicht die platten Naſen und dicken Lippen der gemeinen Ne- gers; ſie ſowohl als die kleinern, behendern Fuli's, die nach einigen Beſchreibungen in Freude, Tanz und in der gluͤcklichſten Ordnung leben, ſind in ihrem ſchoͤnen Glieder- bau, in ihrem ſchlichten nur wenig wollichten Haar, in ih- ren offnen laͤnglichen Geſichtern noch Bilder der Schoͤnheit gegen jene Mandigoer und die weiter hinabwohnenden Ne- gervoͤlker. Jenſeit des Senega alſo fangen erſt die dicken Lip- pen und platten Naſen der Negergeſtalt an, die ſich mit noch ungezaͤhlten Varietaͤten kleiner Voͤlkerſchaften uͤber Guinea, Loango, Kongo, Angola tief hinab verbreiten. Auf Kongo und Angola z. E. faͤllt die Schwaͤrze in die Olivenfarbe:
das
a)Schotts Nachrichten uͤber den Zuſtand vom Senega in den Bei- traͤg. z. Voͤlker- und Laͤnderkunde Th. I. S. 47.
b) S. Schotts Nachr. vom Senega S. 50. Allgem. Reiſen Th. 3‒5
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ein neuer Beobachter a), von ſeinen Geſichtszuͤgen, laͤng-
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lichten und nicht breiten, nicht platten Naſen, von ſchoͤnem,
etwas in Locken fallenden, ſchwarzen Haar, alſo auch mit-
ten in Afrika eine Aſiatiſche Bildung.
Vom Gambia und Senegaſtrom fangen eigentlich die
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Uebergaͤngen b). Die Jalofer oder Wulufs haben noch
nicht die platten Naſen und dicken Lippen der gemeinen Ne-
gers; ſie ſowohl als die kleinern, behendern Fuli's, die
nach einigen Beſchreibungen in Freude, Tanz und in der
gluͤcklichſten Ordnung leben, ſind in ihrem ſchoͤnen Glieder-
bau, in ihrem ſchlichten nur wenig wollichten Haar, in ih-
ren offnen laͤnglichen Geſichtern noch Bilder der Schoͤnheit
gegen jene Mandigoer und die weiter hinabwohnenden Ne-
gervoͤlker. Jenſeit des Senega alſo fangen erſt die dicken Lip-
pen und platten Naſen der Negergeſtalt an, die ſich mit noch
ungezaͤhlten Varietaͤten kleiner Voͤlkerſchaften uͤber Guinea,
Loango, Kongo, Angola tief hinab verbreiten. Auf Kongo
und Angola z. E. faͤllt die Schwaͤrze in die Olivenfarbe:
das
a) Schotts Nachrichten uͤber den Zuſtand vom Senega in den Bei-
traͤg. z. Voͤlker- und Laͤnderkunde Th. I. S. 47.
b) S. Schotts Nachr. vom Senega S. 50. Allgem. Reiſen Th. 3‒5
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Herder, Johann Gottfried von: Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. Bd. 2. Riga u. a., 1785, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_geschichte02_1785/50>, abgerufen am 16.07.2024.
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