Herder, Johann Gottfried von: Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. Bd. 2. Riga u. a., 1785.nehmsten Ebnen, die Abwechselungen des Klima mit Sturm- Auf der andern Seite von Afrika kennen wir die Ber- ein a) Höst Nachrichten von Marokos S. 141. vgl. mit 132. u. f. E 3
nehmſten Ebnen, die Abwechſelungen des Klima mit Sturm- Auf der andern Seite von Afrika kennen wir die Ber- ein a) Hoͤſt Nachrichten von Marokos S. 141. vgl. mit 132. u. f. E 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0049" n="37"/> nehmſten Ebnen, die Abwechſelungen des Klima mit Sturm-<lb/> winden, Hitze, Kaͤlte, und der ſchoͤnſten Zeit, nebſt noch<lb/> einer Reihe andrer Urſachen ſcheinen dieſe hart zuſammenge-<lb/> ſetzten Zuͤge zu erklaͤren. Jn einem verſchiednen Welttheil<lb/> muſte ſich auch eine verſchiedne-Menſchengeſtalt erzeugen,<lb/> deren Charakter viel ſinnliche Lebenskraft, eine große Dauer,<lb/> aber auch ein Uebergang zum Aeuſſerſten in der Bildung,<lb/> welches allemal thieriſch iſt, zu ſeyn ſcheinet. Die Cultur<lb/> und Regierungsform der Abeſſinier iſt ihrer Geſtalt ſowohl<lb/> als der Beſchaffenheit ihres Landes gemaͤß, ein rohes Ge-<lb/> miſch von Chriſten- und Heidenthum, von freyer Sorglo-<lb/> ſigkeit und von barbariſchem Deſpotismus.</p><lb/> <p>Auf der andern Seite von Afrika kennen wir die <hi rendition="#fr">Ber-<lb/> bers</hi> oder <hi rendition="#fr">Brebers</hi> gleichergeſtalt zu wenig, um von ihnen<lb/> urtheilen zu koͤnnen. Jhr Aufenthalt auf den Atlas-Ge-<lb/> buͤrgen und ihre harte, muntre Lebensweiſe hat ihnen die<lb/> wohlgewachſne, leichte und hurtige Geſtalt erhalten, die ſie<lb/> auch von den Arabern unterſcheidet<note place="foot" n="a)"><hi rendition="#fr">Hoͤſt</hi> Nachrichten von Marokos S. 141. vgl. mit 132. u. f.</note>. Sie ſind alſo noch<lb/> nichts minder als ein Volk von Negerbildung, ſo wenig es<lb/> die Mauren ſind: denn dieſe letzten ſind mit andern Voͤlkern<lb/> vermiſchte Arabiſche Geſchlechter. Ein ſchoͤnes Volk, ſagt<lb/> <fw place="bottom" type="sig">E 3</fw><fw place="bottom" type="catch">ein</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [37/0049]
nehmſten Ebnen, die Abwechſelungen des Klima mit Sturm-
winden, Hitze, Kaͤlte, und der ſchoͤnſten Zeit, nebſt noch
einer Reihe andrer Urſachen ſcheinen dieſe hart zuſammenge-
ſetzten Zuͤge zu erklaͤren. Jn einem verſchiednen Welttheil
muſte ſich auch eine verſchiedne-Menſchengeſtalt erzeugen,
deren Charakter viel ſinnliche Lebenskraft, eine große Dauer,
aber auch ein Uebergang zum Aeuſſerſten in der Bildung,
welches allemal thieriſch iſt, zu ſeyn ſcheinet. Die Cultur
und Regierungsform der Abeſſinier iſt ihrer Geſtalt ſowohl
als der Beſchaffenheit ihres Landes gemaͤß, ein rohes Ge-
miſch von Chriſten- und Heidenthum, von freyer Sorglo-
ſigkeit und von barbariſchem Deſpotismus.
Auf der andern Seite von Afrika kennen wir die Ber-
bers oder Brebers gleichergeſtalt zu wenig, um von ihnen
urtheilen zu koͤnnen. Jhr Aufenthalt auf den Atlas-Ge-
buͤrgen und ihre harte, muntre Lebensweiſe hat ihnen die
wohlgewachſne, leichte und hurtige Geſtalt erhalten, die ſie
auch von den Arabern unterſcheidet a). Sie ſind alſo noch
nichts minder als ein Volk von Negerbildung, ſo wenig es
die Mauren ſind: denn dieſe letzten ſind mit andern Voͤlkern
vermiſchte Arabiſche Geſchlechter. Ein ſchoͤnes Volk, ſagt
ein
a) Hoͤſt Nachrichten von Marokos S. 141. vgl. mit 132. u. f.
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