kann, auch kein Recht hat, zu existiren. Für das vielzersplitterte Deutschland war es aber eine Wohlthat, daß diese Anzahl von Sedez¬ despötchen ihr Regieren einstellen mußten. Es ist schrecklich, wenn man bedenkt wie viele der¬ selben wir armen Deutschen zu ernähren haben. Wenn diese Mediatisirten auch nicht mehr das Zepter führen, so führen sie doch noch immer Löffel, Messer und Gabel, und sie essen keinen Hafer, und auch der Hafer wäre theuer genug. Ich denke, daß wir einmal durch Amerika et¬ was von dieser Fürstenlast erleichtert werden. Denn, früh oder spät, werden sich doch die Präsidenten dortiger Freystaaten in Souveraine verwandeln, und dann fehlt es diesen Herren an Gemahlinnen, die schon einen legitimen An¬ strich haben, sie sind dann froh wenn wir ihnen unsere Prinzessinnen überlassen, und wenn sie sechs nehmen, geben wir ihnen die siebente gra¬ tis, und auch unsre Prinzchen können sie spä¬ terhin bey ihren Töchterchen employiren; --
kann, auch kein Recht hat, zu exiſtiren. Fuͤr das vielzerſplitterte Deutſchland war es aber eine Wohlthat, daß dieſe Anzahl von Sedez¬ despoͤtchen ihr Regieren einſtellen mußten. Es iſt ſchrecklich, wenn man bedenkt wie viele der¬ ſelben wir armen Deutſchen zu ernaͤhren haben. Wenn dieſe Mediatiſirten auch nicht mehr das Zepter fuͤhren, ſo fuͤhren ſie doch noch immer Loͤffel, Meſſer und Gabel, und ſie eſſen keinen Hafer, und auch der Hafer waͤre theuer genug. Ich denke, daß wir einmal durch Amerika et¬ was von dieſer Fuͤrſtenlaſt erleichtert werden. Denn, fruͤh oder ſpaͤt, werden ſich doch die Praͤſidenten dortiger Freyſtaaten in Souveraine verwandeln, und dann fehlt es dieſen Herren an Gemahlinnen, die ſchon einen legitimen An¬ ſtrich haben, ſie ſind dann froh wenn wir ihnen unſere Prinzeſſinnen uͤberlaſſen, und wenn ſie ſechs nehmen, geben wir ihnen die ſiebente gra¬ tis, und auch unſre Prinzchen koͤnnen ſie ſpaͤ¬ terhin bey ihren Toͤchterchen employiren; —
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kann, auch kein Recht hat, zu exiſtiren. Fuͤr
das vielzerſplitterte Deutſchland war es aber
eine Wohlthat, daß dieſe Anzahl von Sedez¬
despoͤtchen ihr Regieren einſtellen mußten. Es
iſt ſchrecklich, wenn man bedenkt wie viele der¬
ſelben wir armen Deutſchen zu ernaͤhren haben.
Wenn dieſe Mediatiſirten auch nicht mehr das
Zepter fuͤhren, ſo fuͤhren ſie doch noch immer
Loͤffel, Meſſer und Gabel, und ſie eſſen keinen
Hafer, und auch der Hafer waͤre theuer genug.
Ich denke, daß wir einmal durch Amerika et¬
was von dieſer Fuͤrſtenlaſt erleichtert werden.
Denn, fruͤh oder ſpaͤt, werden ſich doch die
Praͤſidenten dortiger Freyſtaaten in Souveraine
verwandeln, und dann fehlt es dieſen Herren
an Gemahlinnen, die ſchon einen legitimen An¬
ſtrich haben, ſie ſind dann froh wenn wir ihnen
unſere Prinzeſſinnen uͤberlaſſen, und wenn ſie
ſechs nehmen, geben wir ihnen die ſiebente gra¬
tis, und auch unſre Prinzchen koͤnnen ſie ſpaͤ¬
terhin bey ihren Toͤchterchen employiren; —
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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 2. Hamburg, 1827, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder02_1827/98>, abgerufen am 22.11.2024.
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