Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.oder Liebesgeschichten/ etc. vermochten/ enfin es hätte eine hohePersohn davon recht geredet/ sie hät- te in disen Bücheren offt etwas gefun- den/ daß ihro viel nutz-und erbauwli- cher gewest/ als offt grosse Blätter auß mancher Postillen etc. Fehrner hätte Herr Opitz den Amadis selbsten ge- rühmt/ Grotius und Baudius hät-Morhof. de Orig. Poes. Germ. pag. 691. ten die Roman sehr geliebet/ und kei- nen den sie betretten können ungele- sen gelassen. Nach 100. andre an- sehenliche gelehrte Leuth kämen den Romanen zu schutz/ welche man vil- leicht der Länge nach angezogen hätte/ aber man brach hier ein/ und fertigte alles ab mit folgender Antwore: CLI. Wann (gedachte man) Va- N
oder Liebesgeſchichten/ ꝛc. vermochten/ enfin es haͤtte eine hohePerſohn davon recht geredet/ ſie haͤt- te in diſen Buͤcheren offt etwas gefun- den/ daß ihro viel nutz-und erbauwli- cher geweſt/ als offt groſſe Blaͤtter auß mancher Poſtillen ꝛc. Fehrner haͤtte Herꝛ Opitz den Amadis ſelbſten ge- ruͤhmt/ Grotius und Baudius haͤt-Morhof. de Orig. Poeſ. Germ. pag. 691. ten die Roman ſehr geliebet/ und kei- nen den ſie betretten koͤnnen ungele- ſen gelaſſen. Nach 100. andre an- ſehenliche gelehrte Leuth kaͤmen den Romanen zu ſchutz/ welche man vil- leicht der Laͤnge nach angezogen haͤtte/ aber man brach hier ein/ und fertigte alles ab mit folgender Antwore: CLI. Wann (gedachte man) Va- N
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oder Liebesgeſchichten/ ꝛc.
vermochten/ enfin es haͤtte eine hohe
Perſohn davon recht geredet/ ſie haͤt-
te in diſen Buͤcheren offt etwas gefun-
den/ daß ihro viel nutz-und erbauwli-
cher geweſt/ als offt groſſe Blaͤtter auß
mancher Poſtillen ꝛc. Fehrner haͤtte
Herꝛ Opitz den Amadis ſelbſten ge-
ruͤhmt/ Grotius und Baudius haͤt-
ten die Roman ſehr geliebet/ und kei-
nen den ſie betretten koͤnnen ungele-
ſen gelaſſen. Nach 100. andre an-
ſehenliche gelehrte Leuth kaͤmen den
Romanen zu ſchutz/ welche man vil-
leicht der Laͤnge nach angezogen haͤtte/
aber man brach hier ein/ und fertigte
alles ab mit folgender Antwore:
Morhof. de
Orig. Poeſ.
Germ. pag.
691.
CLI. Wann (gedachte man)
uͤber diſer Frag ſchicklich were/ neben
den Gruͤnden auß/ auf menſchliche
Uhrtheil zugehen/ haͤtte man vorerſt
die Muͤh nicht angeſehen/ diejenigen
alle beyzubringen/ denen das Wider-
ſpiel gefallet/ derer gewiß 10. mahl
mehr ſein. Aber ich ſage nochmahl/ wo
man nicht Propheten und Apoſtel bey-
zubringen hat/ behilfft man ſich lieber
der Gruͤnden und Reglen/ als der
Meinungen und Exemplen. Jch weiß
gar wol/ daß 100erley ohnchriſtliche
Va-
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