Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.oder Liebesgschichten. etc. gebliben. So gehe es mit dergleichenSchrifften: Sie seyen gleichsam ein Probstein der Tugend und Laster: und seye dieses ein schlimmes Herkom- men/ daß man die Schuld so in eigner Verderbnuß bestehe/ gern auf derglei- chen Bücher werffen wolle/ etc. CXXXVII. Wann dem also drauß
oder Liebesgſchichten. ꝛc. gebliben. So gehe es mit dergleichenSchrifften: Sie ſeyen gleichſam ein Probſtein der Tugend und Laſter: und ſeye dieſes ein ſchlimmes Herkom- men/ daß man die Schuld ſo in eigner Verderbnuß beſtehe/ gern auf derglei- chen Buͤcher werffen wolle/ ꝛc. CXXXVII. Wann dem alſo drauß
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oder Liebesgſchichten. ꝛc.
gebliben. So gehe es mit dergleichen
Schrifften: Sie ſeyen gleichſam ein
Probſtein der Tugend und Laſter:
und ſeye dieſes ein ſchlimmes Herkom-
men/ daß man die Schuld ſo in eigner
Verderbnuß beſtehe/ gern auf derglei-
chen Buͤcher werffen wolle/ ꝛc.
CXXXVII. Wann dem alſo
iſt/ (ware die Antwort) ſo hat man
gar keine Buͤcher zuverbieten/ auch
den Amadis, die Jungfern-Schul/ ja
die Zauber-Catechiſmos nicht/ und
haben jenne Glaͤubige ſehr ohnrecht
gethan/ daß ſie vor 10000. Gulden
Buͤcher/ darinn vorwitzige Kuͤnſt
tradiert worden/ verbrennen laſſen.
Der Koſten haͤtt erſpart werden koͤn-
nen; Wozu diente diſe Verderbnuß?
Man haͤtts den Armen geben koͤnnen.
Dann es haͤtt ſich niemand außgeaͤr-
geret/ als der vorhin nicht vil nutz wa-
re. Das ſind in Wahrheit elende Fei-
gen-Blaͤtter! Das wil ich wol geſte-
hen/ daß kein Engel uͤber den Roma-
nen ſchlimmer wird/ denn es liſt ſie kei-
ner/ und wer ſie liſt/ iſt keiner; Wir
alle haben natuͤrlichen Zunder in uns/
der Feur fangen kan/ wir alle ſind von
Herkommen ſo beſchaffen/ daß wir uns
drauß
Act. XIX.
19.
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