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Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.

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Discours von den Rom.
frembder Conversation herum-
schweiffen müste. Darum heißt auch
das Frauwen-Zimmer/ von dem Wohn-
Gen. XVIII.
9.
Zimmer also. Sara/ stehet dort/
war in der Hütte.

Epist. ad
ipsam.

CXXXII. Hieronymus selbst
hat seine Freundin/ Eustochium, ge-
wahrnet vor der Conversation sei-
nes eignen Standes Leuthen: Allein
hätte nicht geschadet/ daß er auch selbst
vorsichtiger were gewest: denn wegen
ohngewohnt freyem Umgang mit ih-
rer Muter/ Paula, (so zwar/ wie
Erasm. in
Vita Hier.
Erasmus recht sagt/ den Studien und
gottseliger Erbauwung/ nicht der
Wohlust zu lieb geschehen) müste er
leiden/ daß man nicht zum besten von
ihm redete. Und ist gewiß/ wenn kein
andre Gefahr bey solcher Gattung
liebe were/ als daß man einmahl mit
der grösten Unschuld selbst heilosen
Zungen muß underworffen leben/ so
hat ein sorgfältiges Gemüth Ursach
genug/ sich schwerlich dazu zuappli-
cier
en. Paula ware jung/ schön/ edel/
reich/ vornehm etc. daneben dem Klei-
der-Pracht und andrer Galanterie
nicht überal abhold/ dises reimten lo-
se Zungen mit grossem Schein auf
böses.

Der

Diſcours von den Rom.
frembder Converſation herum-
ſchweiffen muͤſte. Darum heißt auch
das Frauwen-Zim̃er/ von dem Wohn-
Gen. XVIII.
9.
Zimmer alſo. Sara/ ſtehet dort/
war in der Huͤtte.

Epiſt. ad
ipſam.

CXXXII. Hieronymus ſelbſt
hat ſeine Freundin/ Euſtochium, ge-
wahrnet vor der Converſation ſei-
nes eignen Standes Leuthen: Allein
haͤtte nicht geſchadet/ daß er auch ſelbſt
vorſichtiger were geweſt: denn wegen
ohngewohnt freyem Umgang mit ih-
rer Muter/ Paula, (ſo zwar/ wie
Eraſm. in
Vita Hier.
Eraſmus recht ſagt/ den Studien und
gottſeliger Erbauwung/ nicht der
Wohluſt zu lieb geſchehen) muͤſte er
leiden/ daß man nicht zum beſten von
ihm redete. Und iſt gewiß/ wenn kein
andre Gefahr bey ſolcher Gattung
liebe were/ als daß man einmahl mit
der groͤſten Unſchuld ſelbſt heiloſen
Zungen muß underworffen leben/ ſo
hat ein ſorgfaͤltiges Gemuͤth Urſach
genug/ ſich ſchwerlich dazu zuappli-
cier
en. Paula ware jung/ ſchoͤn/ edel/
reich/ vornehm ꝛc. daneben dem Klei-
der-Pracht und andrer Galanterie
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[164/0212] Diſcours von den Rom. frembder Converſation herum- ſchweiffen muͤſte. Darum heißt auch das Frauwen-Zim̃er/ von dem Wohn- Zimmer alſo. Sara/ ſtehet dort/ war in der Huͤtte. Gen. XVIII. 9. CXXXII. Hieronymus ſelbſt hat ſeine Freundin/ Euſtochium, ge- wahrnet vor der Converſation ſei- nes eignen Standes Leuthen: Allein haͤtte nicht geſchadet/ daß er auch ſelbſt vorſichtiger were geweſt: denn wegen ohngewohnt freyem Umgang mit ih- rer Muter/ Paula, (ſo zwar/ wie Eraſmus recht ſagt/ den Studien und gottſeliger Erbauwung/ nicht der Wohluſt zu lieb geſchehen) muͤſte er leiden/ daß man nicht zum beſten von ihm redete. Und iſt gewiß/ wenn kein andre Gefahr bey ſolcher Gattung liebe were/ als daß man einmahl mit der groͤſten Unſchuld ſelbſt heiloſen Zungen muß underworffen leben/ ſo hat ein ſorgfaͤltiges Gemuͤth Urſach genug/ ſich ſchwerlich dazu zuappli- cieren. Paula ware jung/ ſchoͤn/ edel/ reich/ vornehm ꝛc. daneben dem Klei- der-Pracht und andrer Galanterie nicht uͤberal abhold/ diſes reimten lo- ſe Zungen mit groſſem Schein auf boͤſes. Eraſm. in Vita Hier. Der

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Zitationshilfe: Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heidegger_mythoscopia_1698/212>, abgerufen am 22.11.2024.