tiven Wesens ist ebenso wesentlich eine entwickelte sich in sich unterscheidende Bewegung, welche als bewusstes Thun ihre Momente in bestimmten offen- barem Daseyn aufstellen, und als ein lauter Lärm und gewaltsamer Kampf mit Entgegengesetztem als solchem vorhanden seyn muss.
Es ist daher zu sehen, wie die reine Einsicht und Absicht gegen das andere ihr entgegengesetzte, das sie vorfindet, sich negativ verhält. -- Die reine Ein- sicht und Absicht, welche sich negativ verhält, kann, da ihr Begriff alle Wesenheit, und nichts ausser ihr ist, nur das negative ihrer selbst seyn. Sie wird da- her als Einsicht zum negativen der reinen Einsicht, sie wird Unwahrheit und Unvernunft, und als Ab- sicht zum negativen der reinen Absicht, zur Lüge und Unlauterkeit des Zwecks.
In diesen Widerspruch verwickelt sie sich da- durch, dass sie sich in Streit einlässt, und etwas Anderes zu bekämpfen meynt. -- Sie meynt diss nur, denn ihr Wesen als die absolute Negativität ist die- ses, das Andersseyn an ihr selbst zu haben. Der ab- solute Begriff ist die Kategorie; er ist diss, dass das Wissen und der Gegenstand des Wissens dasselbe ist. Was hiemit die reine Einsicht als ihr Andres, was sie als Irrthum oder Lüge ausspricht, kann nichts andres seyn, als sie selbst; sie kann nur das ver- dammen, was sie ist. Was nicht vernünftig ist, hat keine Wahrheit, oder was nicht begriffen ist, ist nicht; indem also die Vernunft von einem Andern
tiven Wesens ist ebenso wesentlich eine entwickelte sich in sich unterſcheidende Bewegung, welche als bewuſstes Thun ihre Momente in beſtimmten offen- barem Daseyn aufſtellen, und als ein lauter Lärm und gewaltsamer Kampf mit Entgegengesetztem als solchem vorhanden ſeyn muſs.
Es ist daher zu sehen, wie die reine Einsicht und Absicht gegen das andere ihr entgegengesetzte, das sie vorfindet, sich negativ verhält. — Die reine Ein- sicht und Absicht, welche sich negativ verhält, kann, da ihr Begriff alle Wesenheit, und nichts auſser ihr ist, nur das negative ihrer selbſt seyn. Sie wird da- her als Einsicht zum negativen der reinen Einsicht, sie wird Unwahrheit und Unvernunft, und als Ab- sicht zum negativen der reinen Absicht, zur Lüge und Unlauterkeit des Zwecks.
In dieſen Widerspruch verwickelt sie sich da- durch, daſs sie sich in Streit einläſst, und etwas Anderes zu bekämpfen meynt. — Sie meynt diſs nur, denn ihr Wesen als die absolute Negativität ist die- ſes, das Andersſeyn an ihr ſelbſt zu haben. Der ab- solute Begriff ist die Kategorie; er ist diſs, daſs das Wiſſen und der Gegenſtand des Wiſſens daſſelbe ist. Was hiemit die reine Einsicht als ihr Andres, was sie als Irrthum oder Lüge ausſpricht, kann nichts andres seyn, als sie selbſt; sie kann nur das ver- dammen, was sie ist. Was nicht vernünftig ist, hat keine Wahrheit, oder was nicht begriffen ist, ist nicht; indem also die Vernunft von einem Andern
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tiven Wesens ist ebenso wesentlich eine entwickelte
sich in sich unterſcheidende Bewegung, welche als
bewuſstes Thun ihre Momente in beſtimmten offen-
barem Daseyn aufſtellen, und als ein lauter Lärm
und gewaltsamer Kampf mit Entgegengesetztem als
solchem vorhanden ſeyn muſs.
Es ist daher zu sehen, wie die reine Einsicht und
Absicht gegen das andere ihr entgegengesetzte, das
sie vorfindet, sich negativ verhält. — Die reine Ein-
sicht und Absicht, welche sich negativ verhält, kann,
da ihr Begriff alle Wesenheit, und nichts auſser ihr
ist, nur das negative ihrer selbſt seyn. Sie wird da-
her als Einsicht zum negativen der reinen Einsicht,
sie wird Unwahrheit und Unvernunft, und als Ab-
sicht zum negativen der reinen Absicht, zur Lüge
und Unlauterkeit des Zwecks.
In dieſen Widerspruch verwickelt sie sich da-
durch, daſs sie sich in Streit einläſst, und etwas
Anderes zu bekämpfen meynt. — Sie meynt diſs nur,
denn ihr Wesen als die absolute Negativität ist die-
ſes, das Andersſeyn an ihr ſelbſt zu haben. Der ab-
solute Begriff ist die Kategorie; er ist diſs, daſs das
Wiſſen und der Gegenſtand des Wiſſens daſſelbe ist.
Was hiemit die reine Einsicht als ihr Andres, was
sie als Irrthum oder Lüge ausſpricht, kann nichts
andres seyn, als sie selbſt; sie kann nur das ver-
dammen, was sie ist. Was nicht vernünftig ist, hat
keine Wahrheit, oder was nicht begriffen ist, ist
nicht; indem also die Vernunft von einem Andern
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 494. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/603>, abgerufen am 22.11.2024.
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