deres als das Ding. So ist das organische Ding für sie nur so Zweck an ihm selbst, dass die Nothwen- digkeit, welche in seinem Thun als verborgen sich darstellt, indem das Thuende darin als ein gleich- gültiges für sich seyendes sich verhält, ausser dem Organischen selbst fällt. -- Da aber das Organische als Zweck an ihm selbst sich nicht anders verhalten kann, denn als ein solches, so ist auch diss erschei- nend und sinnlich gegenwärtig, dass es Zweck an ihm selbst ist, und es wird so beobachtet. Das Or- ganische zeigt sich als ein sich selbst erhaltendes und in sich zurückkehrendes und zurückgekehrtes. Aber in die- sem Seyn erkennt diss beobachtende Bewusstseyn den Zweckbegriff nicht, oder diss nicht, dass der Zweck- begriff nicht sonst irgendwo in einem Verstande, son- dern eben hier existirt, und als ein Ding ist. Es macht einen Unterschied, zwischen dem Zweckbe- griffe, und zwischen dem fürsichseyn und sich selbst erhalten, welcher keiner ist. Dass er keiner ist, ist nicht für es, sondern ein Thun, das zufällig und gleichgültig gegen das, was durch dasselbe zustande kommt, erscheint, und die Einheit, welche doch beydes zusammenknüpft, -- jenes Thun, und dieser Zweck fällt ihm auseinander.
Was in dieser Ansicht dem Organischen selbst zukommt, ist das zwischen seinem Ersten und Letz- ten mitten inne liegende Thun, insofern es den Cha- rakter der Einzelnheit an ihm hat. Das Thun aber, insofern es den Charakter der Allgemeinheit hat, und
deres als das Ding. So ist das organische Ding für sie nur so Zweck an ihm selbst, daſs die Nothwen- digkeit, welche in seinem Thun als verborgen sich darstellt, indem das Thuende darin als ein gleich- gültiges für sich seyendes sich verhält, auſser dem Organischen selbst fällt. — Da aber das Organische als Zweck an ihm selbst sich nicht anders verhalten kann, denn als ein solches, so ist auch diſs erschei- nend und sinnlich gegenwärtig, daſs es Zweck an ihm selbst ist, und es wird so beobachtet. Das Or- ganische zeigt sich als ein sich selbst erhaltendes und in sich zurückkehrendes und zurückgekehrtes. Aber in die- sem Seyn erkennt diſs beobachtende Bewuſstseyn den Zweckbegriff nicht, oder diſs nicht, daſs der Zweck- begriff nicht sonst irgendwo in einem Verstande, son- dern eben hier existirt, und als ein Ding ist. Es macht einen Unterschied, zwischen dem Zweckbe- griffe, und zwischen dem fürsichseyn und sich selbst erhalten, welcher keiner ist. Daſs er keiner ist, ist nicht für es, sondern ein Thun, das zufällig und gleichgültig gegen das, was durch dasselbe zustande kommt, erscheint, und die Einheit, welche doch beydes zusammenknüpft, — jenes Thun, und dieser Zweck fällt ihm auseinander.
Was in dieser Ansicht dem Organischen selbst zukommt, ist das zwischen seinem Ersten und Letz- ten mitten inne liegende Thun, insofern es den Cha- rakter der Einzelnheit an ihm hat. Das Thun aber, insofern es den Charakter der Allgemeinheit hat, und
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sie nur so Zweck an ihm selbst, daſs die Nothwen-
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darstellt, indem das Thuende darin als ein gleich-
gültiges für sich seyendes sich verhält, auſser dem
Organischen selbst fällt. — Da aber das Organische
als Zweck an ihm selbst sich nicht anders verhalten
kann, denn als ein solches, so ist auch diſs erschei-
nend und sinnlich gegenwärtig, daſs es Zweck an
ihm selbst ist, und es wird so beobachtet. Das Or-
ganische zeigt sich als ein sich selbst erhaltendes und in
sich zurückkehrendes und zurückgekehrtes. Aber in die-
sem Seyn erkennt diſs beobachtende Bewuſstseyn den
Zweckbegriff nicht, oder diſs nicht, daſs der Zweck-
begriff nicht sonst irgendwo in einem Verstande, son-
dern eben hier existirt, und als ein Ding ist. Es
macht einen Unterschied, zwischen dem Zweckbe-
griffe, und zwischen dem fürsichseyn und sich selbst
erhalten, welcher keiner ist. Daſs er keiner ist, ist
nicht für es, sondern ein Thun, das zufällig und
gleichgültig gegen das, was durch dasselbe zustande
kommt, erscheint, und die Einheit, welche doch
beydes zusammenknüpft, — jenes Thun, und dieser
Zweck fällt ihm auseinander.
Was in dieser Ansicht dem Organischen selbst
zukommt, ist das zwischen seinem Ersten und Letz-
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/305>, abgerufen am 22.11.2024.
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