Ding selbst wohl nicht entbehren kann, aber deren das Bewusstseyn sich entübrigt. Durch diese Unter- scheidung in das wesentliche und unwesentliche erhebt sich der Begriff aus der sinnlichen Zerstreuung ein- por, und das Erkennen erklärt darin, dass es ihm wenigstens ebenso wesentlich um sich selbst, als um die Dinge zu thun ist. Es geräth bey dieser gedop- pelten Wesentlichkeit in ein Schwanken, ob das, was für das Erkennen das wesentliche und nothwen- dige ist, es auch an den Dingen sey. Einestheils sollen die Merkmahle nur dem Erkennen dienen, wodurch es die Dinge von einander unterscheide; aber an- derntheils nicht das unwesentliche der Dinge erkannt werden, sondern das wodurch sie selbst aus der all- gemeinen Continuität des Seyns überhaupt sich los- reissen, sich von dem Andern abscheiden und für sich sind. Die Merkmahle sollen nicht nur wesentliche Beziehung auf das Erkennen haben, sondern auch die wesentlichen Bestimmtheiten der Dinge, und das künstliche System dem Systeme der Natur selbst ge- mäss seyn, und nur dieses ausdrücken. Aus dem Begriffe der Vernunft ist diss nothwendig, und der Instinkt derselben, -- denn sie verhält sich nur als solcher in diesem Beobachten, -- hat auch in sei- nen Systemen diese Einheit erreicht, wo nemlich ihre Gegenstände selbst so beschaffen sind, dass sie eine Wesentlichkeit oder ein Fürsichseyn an ihnen haben, und nicht nur Zufall dieses Augenblicks oder dieses Hier sind. Die Unterscheidungsmerkmahle
Ding selbst wohl nicht entbehren kann, aber deren das Bewuſstseyn sich entübrigt. Durch diese Unter- scheidung in das wesentliche und unwesentliche erhebt sich der Begriff aus der sinnlichen Zerstreuung ein- por, und das Erkennen erklärt darin, daſs es ihm wenigstens ebenso wesentlich um sich selbst, als um die Dinge zu thun ist. Es geräth bey dieser gedop- pelten Wesentlichkeit in ein Schwanken, ob das, was für das Erkennen das wesentliche und nothwen- dige ist, es auch an den Dingen sey. Einestheils sollen die Merkmahle nur dem Erkennen dienen, wodurch es die Dinge von einander unterscheide; aber an- derntheils nicht das unwesentliche der Dinge erkannt werden, sondern das wodurch sie selbst aus der all- gemeinen Continuität des Seyns überhaupt sich los- reiſsen, sich von dem Andern abscheiden und für sich sind. Die Merkmahle sollen nicht nur wesentliche Beziehung auf das Erkennen haben, sondern auch die wesentlichen Bestimmtheiten der Dinge, und das künstliche System dem Systeme der Natur selbst ge- mäſs seyn, und nur dieses ausdrücken. Aus dem Begriffe der Vernunft ist diſs nothwendig, und der Instinkt derselben, — denn sie verhält sich nur als solcher in diesem Beobachten, — hat auch in sei- nen Systemen diese Einheit erreicht, wo nemlich ihre Gegenstände selbst so beschaffen sind, daſs sie eine Wesentlichkeit oder ein Fürsichseyn an ihnen haben, und nicht nur Zufall dieses Augenblicks oder dieses Hier sind. Die Unterscheidungsmerkmahle
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Ding selbst wohl nicht entbehren kann, aber deren
das Bewuſstseyn sich entübrigt. Durch diese Unter-
scheidung in das wesentliche und unwesentliche erhebt
sich der Begriff aus der sinnlichen Zerstreuung ein-
por, und das Erkennen erklärt darin, daſs es ihm
wenigstens ebenso wesentlich um sich selbst, als um
die Dinge zu thun ist. Es geräth bey dieser gedop-
pelten Wesentlichkeit in ein Schwanken, ob das,
was für das Erkennen das wesentliche und nothwen-
dige ist, es auch an den Dingen sey. Einestheils sollen
die Merkmahle nur dem Erkennen dienen, wodurch
es die Dinge von einander unterscheide; aber an-
derntheils nicht das unwesentliche der Dinge erkannt
werden, sondern das wodurch sie selbst aus der all-
gemeinen Continuität des Seyns überhaupt sich los-
reiſsen, sich von dem Andern abscheiden und für sich
sind. Die Merkmahle sollen nicht nur wesentliche
Beziehung auf das Erkennen haben, sondern auch
die wesentlichen Bestimmtheiten der Dinge, und das
künstliche System dem Systeme der Natur selbst ge-
mäſs seyn, und nur dieses ausdrücken. Aus dem
Begriffe der Vernunft ist diſs nothwendig, und der
Instinkt derselben, — denn sie verhält sich nur als
solcher in diesem Beobachten, — hat auch in sei-
nen Systemen diese Einheit erreicht, wo nemlich
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eine Wesentlichkeit oder ein Fürsichseyn an ihnen
haben, und nicht nur Zufall dieses Augenblicks oder
dieses Hier sind. Die Unterscheidungsmerkmahle
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/289>, abgerufen am 22.12.2024.
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