Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 1,1. Nürnberg, 1812.Quantität. der Subtangente und der Ordinate zu einander haben;indem für die Absicht, ähnliche Dreyecke zu erhalten, der Bogen, der die dritte Seite eines Dreyecks zu den bey- den Incrementen ausmacht, als eine gerade Linie, als Theil der Tangente, und damit das eine der Incremente bis an die Tangente reichend angesehen wird. Diese An- nahmen erheben diese Momente einerseits über die Natur endlicher Größen; andererseits aber wird ein Verfahren auf sie angewendet, das nur von endlichen Größen gilt, und bey dem nichts aus Rücksicht der Unbedeutenheit vernach- lässigt werden darf. Die Schwierigkeit, von der die Methode gedrückt wird, bleibt in der angeführten Ver- fahrungsweise in ihrer ganzen Stärke. Newton hat (Princ. Math. phil. nat. Lib. II.
[Formel 3]
Quantitaͤt. der Subtangente und der Ordinate zu einander haben;indem fuͤr die Abſicht, aͤhnliche Dreyecke zu erhalten, der Bogen, der die dritte Seite eines Dreyecks zu den bey- den Incrementen ausmacht, als eine gerade Linie, als Theil der Tangente, und damit das eine der Incremente bis an die Tangente reichend angeſehen wird. Dieſe An- nahmen erheben dieſe Momente einerſeits uͤber die Natur endlicher Groͤßen; andererſeits aber wird ein Verfahren auf ſie angewendet, das nur von endlichen Groͤßen gilt, und bey dem nichts aus Ruͤckſicht der Unbedeutenheit vernach- laͤſſigt werden darf. Die Schwierigkeit, von der die Methode gedruͤckt wird, bleibt in der angefuͤhrten Ver- fahrungsweiſe in ihrer ganzen Staͤrke. Newton hat (Princ. Math. phil. nat. Lib. II.
[Formel 3]
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Quantitaͤt.
der Subtangente und der Ordinate zu einander haben;
indem fuͤr die Abſicht, aͤhnliche Dreyecke zu erhalten, der
Bogen, der die dritte Seite eines Dreyecks zu den bey-
den Incrementen ausmacht, als eine gerade Linie, als
Theil der Tangente, und damit das eine der Incremente
bis an die Tangente reichend angeſehen wird. Dieſe An-
nahmen erheben dieſe Momente einerſeits uͤber die Natur
endlicher Groͤßen; andererſeits aber wird ein Verfahren auf
ſie angewendet, das nur von endlichen Groͤßen gilt, und
bey dem nichts aus Ruͤckſicht der Unbedeutenheit vernach-
laͤſſigt werden darf. Die Schwierigkeit, von der die
Methode gedruͤckt wird, bleibt in der angefuͤhrten Ver-
fahrungsweiſe in ihrer ganzen Staͤrke.
Newton hat (Princ. Math. phil. nat. Lib. II.
Lemma II. nach Propoſ. VII.) ein ſinnreiches Kunſtſtuͤck
gebraucht, um das arithmetiſch unrichtige Weglaſſen der
Producte unendlicher Differenzen oder hoͤherer Ordnun-
gen derſelben bey dem Finden der Differentialien, zu be-
ſeitigen. Er findet das Differential des Products —
woraus ſich dann die Differentialien der Quotienten,
Potenzen u. ſ. f. leicht herleiten, — auf folgende Art.
Das Product, wenn x, y, jedes um die Haͤlfte ſei-
ner unendlichen Differenz kleiner genommen wird, geht
uͤber in [FORMEL]; aber wenn
x und y um eben ſo viel zunimmt, in [FORMEL].
Von dieſem zweyten Product das erſte abge-
zogen, bleibt y d x + x d y als Ueberſchuß, und diß ſey
der Ueberſchuß des Wachsthums um ein gan-
zes d x und d y, denn um dieſes Wachsthum ſind beyde
Producte unterſchieden; es iſt alſo das Differential von
x y. — Man ſieht in dieſem Verfahren faͤllt das Glied,
welches die Hauptſchwierigkeit ausmacht, das Product
der beiden unendlichen Differenzen, d x d y durch ſich ſelbſt
hinweg. Aber es iſt unrichtig, daß
[FORMEL]
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