[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803."wenni 's unter Hundert sieh, se willi 's erchenne; "het der Mond nit gschiene, und hani d' Auge nit bymer? "So viel hani ghört: 's isch gflucht, der Uhli muß sterbe! "Woni neben abe bi, se seit ers zum Wibs- Bild. "Witers weiß i nüt, und witers chani nüt sage; "stoh bliben isch nit gut, me lost und goht siner Wege. "Bhütich Gott, i gang, und thünt iez sel- ber, was gut isch." -- 's Vreneli's Schrecke bildi mer i, doch bhal- tets si Bsinnig: "Hesch en denu nit gmerkt, es isch em num- men um Brenz gsi?" Aber 's Uhlis G'hör isch weg, er lit in der Ohmacht, d'Auge stöhn verchehrt, me sieht fast nüt meh vom Schwarze, „wenni ’s unter Hundert ſieh, ſe willi ’s erchenne; „het der Mond nit gſchiene, und hani d’ Auge nit bymer? „So viel hani ghoͤrt: ’s iſch gflucht, der Uhli muß ſterbe! „Woni neben abe bi, ſe ſeit ers zum Wibs- Bild. „Witers weiß i nuͤt, und witers chani nuͤt ſage; „ſtoh bliben iſch nit gut, me lost und goht ſiner Wege. „Bhuͤtich Gott, i gang, und thuͤnt iez ſel- ber, was gut iſch.“ — ’s Vreneli’s Schrecke bildi mer i, doch bhal- tets ſi Bſinnig: „Heſch en denu nit gmerkt, es iſch em num- men um Brenz gſi?“ Aber ’s Uhlis G’hoͤr iſch weg, er lit in der Ohmacht, d’Auge ſtoͤhn verchehrt, me ſieht faſt nuͤt meh vom Schwarze, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0140" n="122"/> <l>„wenni ’s unter Hundert ſieh, ſe willi ’s</l><lb/> <l>erchenne;</l><lb/> <l>„het der Mond nit gſchiene, und hani d’</l><lb/> <l>Auge nit bymer?</l><lb/> <l>„So viel hani ghoͤrt: ’s <hi rendition="#g">iſch gflucht, der</hi></l><lb/> <l><hi rendition="#g">Uhli muß ſterbe</hi>!</l><lb/> <l>„Woni neben abe bi, ſe ſeit ers zum Wibs-</l><lb/> <l>Bild.</l><lb/> <l>„Witers weiß i nuͤt, und witers chani nuͤt</l><lb/> <l>ſage;</l><lb/> <l>„ſtoh bliben iſch nit gut, me lost und goht</l><lb/> <l>ſiner Wege.</l><lb/> <l>„Bhuͤtich Gott, i gang, und thuͤnt iez ſel-</l><lb/> <l>ber, was gut iſch.“ —</l><lb/> <l>’s Vreneli’s Schrecke bildi mer i, doch bhal-</l><lb/> <l>tets ſi Bſinnig:</l><lb/> <l>„Heſch en denu nit gmerkt, es iſch em num-</l><lb/> <l>men um Brenz gſi?“</l><lb/> <l>Aber ’s Uhlis G’hoͤr iſch weg, er lit in der</l><lb/> <l>Ohmacht,</l><lb/> <l>d’Auge ſtoͤhn verchehrt, me ſieht faſt nuͤt</l><lb/> <l>meh vom Schwarze,</l><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [122/0140]
„wenni ’s unter Hundert ſieh, ſe willi ’s
erchenne;
„het der Mond nit gſchiene, und hani d’
Auge nit bymer?
„So viel hani ghoͤrt: ’s iſch gflucht, der
Uhli muß ſterbe!
„Woni neben abe bi, ſe ſeit ers zum Wibs-
Bild.
„Witers weiß i nuͤt, und witers chani nuͤt
ſage;
„ſtoh bliben iſch nit gut, me lost und goht
ſiner Wege.
„Bhuͤtich Gott, i gang, und thuͤnt iez ſel-
ber, was gut iſch.“ —
’s Vreneli’s Schrecke bildi mer i, doch bhal-
tets ſi Bſinnig:
„Heſch en denu nit gmerkt, es iſch em num-
men um Brenz gſi?“
Aber ’s Uhlis G’hoͤr iſch weg, er lit in der
Ohmacht,
d’Auge ſtoͤhn verchehrt, me ſieht faſt nuͤt
meh vom Schwarze,
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