[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.chämpse bis an Tag mit sine zerrüttete Sinne, biß er 's Caffi trinkt, bis 's Vreneli Sup- pen ischnidet, biß en alte Ma verzagt zur Stube-Thür itritt: "Chümmi, Reckholder-Beri! Will niemes uüt chrome do inne?" -- "Nei der löset nüt!" -- "Drum ischs mer au nüt ums Löse! "Meister Uhli i ha mit euch e wengeli z'rede, "isch das eui Frau, se cha sie's mintwege höre. "Nechte fahri selb fenft, mit Waar der Wiese no abe, "ich, mi Rößli, mi Bueb, und 's Richertli's Rößli und Matthis. "Womer an Farnau chömme, se stohts voll Manne und Bube "links im Wald, und an der Stroß e luf- tige Kerli. "'s stoht e Wibsbild by'nem, 's mag au e sufere gsi sy, chaͤmpſe bis an Tag mit ſine zerruͤttete Sinne, biß er ’s Caffi trinkt, bis ’s Vreneli Sup- pen iſchnidet, biß en alte Ma verzagt zur Stube-Thuͤr itritt: „Chuͤmmi, Reckholder-Beri! Will niemes uuͤt chrome do inne?“ — „Nei der loͤſet nuͤt!“ — „Drum iſchs mer au nuͤt ums Loͤſe! „Meiſter Uhli i ha mit euch e wengeli z’rede, „iſch das eui Frau, ſe cha ſie’s mintwege hoͤre. „Nechte fahri ſelb fenft, mit Waar der Wieſe no abe, „ich, mi Roͤßli, mi Bueb, und ’s Richertli’s Roͤßli und Matthis. „Womer an Farnau choͤmme, ſe ſtohts voll Manne und Bube „links im Wald, und an der Stroß e luf- tige Kerli. „’s ſtoht e Wibsbild by’nem, ’s mag au e ſufere gſi ſy, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0139" n="121"/> <l>chaͤmpſe bis an Tag mit ſine zerruͤttete Sinne,</l><lb/> <l>biß er ’s Caffi trinkt, bis ’s Vreneli Sup-</l><lb/> <l>pen iſchnidet,</l><lb/> <l>biß en alte Ma verzagt zur Stube-Thuͤr</l><lb/> <l>itritt:</l><lb/> <l>„Chuͤmmi, Reckholder-Beri! Will niemes</l><lb/> <l>uuͤt chrome do inne?“ —</l><lb/> <l>„Nei der loͤſet nuͤt!“ — „Drum iſchs mer</l><lb/> <l>au nuͤt ums Loͤſe!</l><lb/> <l>„Meiſter Uhli i ha mit euch e wengeli z’rede,</l><lb/> <l>„iſch das eui Frau, ſe cha ſie’s mintwege</l><lb/> <l>hoͤre.</l><lb/> <l>„Nechte fahri ſelb fenft, mit Waar der</l><lb/> <l>Wieſe no abe,</l><lb/> <l>„ich, mi Roͤßli, mi Bueb, und ’s Richertli’s</l><lb/> <l>Roͤßli und Matthis.</l><lb/> <l>„Womer an Farnau choͤmme, ſe ſtohts voll</l><lb/> <l>Manne und Bube</l><lb/> <l>„links im Wald, und an der Stroß e luf-</l><lb/> <l>tige Kerli.</l><lb/> <l>„’s ſtoht e Wibsbild by’nem, ’s mag au e</l><lb/> <l>ſufere gſi ſy,</l><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [121/0139]
chaͤmpſe bis an Tag mit ſine zerruͤttete Sinne,
biß er ’s Caffi trinkt, bis ’s Vreneli Sup-
pen iſchnidet,
biß en alte Ma verzagt zur Stube-Thuͤr
itritt:
„Chuͤmmi, Reckholder-Beri! Will niemes
uuͤt chrome do inne?“ —
„Nei der loͤſet nuͤt!“ — „Drum iſchs mer
au nuͤt ums Loͤſe!
„Meiſter Uhli i ha mit euch e wengeli z’rede,
„iſch das eui Frau, ſe cha ſie’s mintwege
hoͤre.
„Nechte fahri ſelb fenft, mit Waar der
Wieſe no abe,
„ich, mi Roͤßli, mi Bueb, und ’s Richertli’s
Roͤßli und Matthis.
„Womer an Farnau choͤmme, ſe ſtohts voll
Manne und Bube
„links im Wald, und an der Stroß e luf-
tige Kerli.
„’s ſtoht e Wibsbild by’nem, ’s mag au e
ſufere gſi ſy,
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