[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.d' Mannen a, und sage: "Was fehlt doch echterst im Hauptma?" Aber 's Statthalters Tochter lit iez bym Uhli und stoßt en: "Schnarchle mer doch nit so! Me cha io nit nebe der schlofe!" Und der Uhli zukt und strekt si: "Vreni wie isch mer?" -- "He, wie wird's der sy?" -- "J ha ne blutige Traum gha. "Vreni 's goht nit gut, i ha mi selber gseh metzge. "Hen sie mi nit gstochen, und in der Büt- tene brüeihet, "mittem Messer gschabt? de glaubsch nit, wie's mer so weh thut! Aber 's Vreneli seit: "He 's macht nüt, d' Sau isch der fürcho, "wie's der öbbe goht, drum hesch di selber seh metzge." Aber 's Uhli's Schlof isch us, und schweri Gidanke d’ Mannen a, und ſage: „Was fehlt doch echterſt im Hauptma?“ Aber ’s Statthalters Tochter lit iez bym Uhli und ſtoßt en: „Schnarchle mer doch nit ſo! Me cha io nit nebe der ſchlofe!“ Und der Uhli zukt und ſtrekt ſi: „Vreni wie iſch mer?“ — „He, wie wird’s der ſy?“ — „J ha ne blutige Traum gha. „Vreni ’s goht nit gut, i ha mi ſelber gſeh metzge. „Hen ſie mi nit gſtochen, und in der Buͤt- tene bruͤeihet, „mittem Meſſer gſchabt? de glaubſch nit, wie’s mer ſo weh thut! Aber ’s Vreneli ſeit: „He ’s macht nuͤt, d’ Sau iſch der fuͤrcho, „wie’s der oͤbbe goht, drum heſch di ſelber ſeh metzge.“ Aber ’s Uhli’s Schlof iſch us, und ſchweri Gidanke <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0138" n="120"/> <l>d’ Mannen a, und ſage: „Was fehlt doch</l><lb/> <l>echterſt im Hauptma?“</l><lb/> <l>Aber ’s Statthalters Tochter lit iez bym</l><lb/> <l>Uhli und ſtoßt en:</l><lb/> <l>„Schnarchle mer doch nit ſo! Me cha io</l><lb/> <l>nit nebe der ſchlofe!“</l><lb/> <l>Und der Uhli zukt und ſtrekt ſi: „Vreni</l><lb/> <l>wie iſch mer?“ —</l><lb/> <l>„He, wie wird’s der ſy?“ — „J ha ne</l><lb/> <l>blutige Traum gha.</l><lb/> <l>„Vreni ’s goht nit gut, i ha mi ſelber</l><lb/> <l>gſeh metzge.</l><lb/> <l>„Hen ſie mi nit gſtochen, und in der Buͤt-</l><lb/> <l>tene bruͤeihet,</l><lb/> <l>„mittem Meſſer gſchabt? de glaubſch nit,</l><lb/> <l>wie’s mer ſo weh thut!</l><lb/> <l>Aber ’s Vreneli ſeit: „He ’s macht nuͤt,</l><lb/> <l>d’ Sau iſch der fuͤrcho,</l><lb/> <l>„wie’s der oͤbbe goht, drum heſch di ſelber</l><lb/> <l>ſeh metzge.“</l><lb/> <l>Aber ’s Uhli’s Schlof iſch us, und ſchweri</l><lb/> <l>Gidanke</l><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [120/0138]
d’ Mannen a, und ſage: „Was fehlt doch
echterſt im Hauptma?“
Aber ’s Statthalters Tochter lit iez bym
Uhli und ſtoßt en:
„Schnarchle mer doch nit ſo! Me cha io
nit nebe der ſchlofe!“
Und der Uhli zukt und ſtrekt ſi: „Vreni
wie iſch mer?“ —
„He, wie wird’s der ſy?“ — „J ha ne
blutige Traum gha.
„Vreni ’s goht nit gut, i ha mi ſelber
gſeh metzge.
„Hen ſie mi nit gſtochen, und in der Buͤt-
tene bruͤeihet,
„mittem Meſſer gſchabt? de glaubſch nit,
wie’s mer ſo weh thut!
Aber ’s Vreneli ſeit: „He ’s macht nuͤt,
d’ Sau iſch der fuͤrcho,
„wie’s der oͤbbe goht, drum heſch di ſelber
ſeh metzge.“
Aber ’s Uhli’s Schlof iſch us, und ſchweri
Gidanke
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