Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite
"und e Welle Strau, hesch ghört, und
mach, aß der Meister
"nüt eninne wird, und gang ein d'Farnaner
Stroß uf,
"lueg, öb alles sicher isch, und niene ke
Volch stoht!"
Sieder chömme d' Bube mit leere Säcke
zum Friedli.
Tausig Sapermost, wie sin em d' Flammen
ins Gsicht cho!
Woner frogt: "Was hender?" und wo sie'm
dütliche Bricht gen:
"Nüt, und wüssetder was? Göhnt ihr en-
andermol selber!
"'s isch im Uhli z'heiß, der sollet cho, go
nem blose!" --
"Blibts derby, i gang," seit iez der Friedli
und funklet,
"Lang solls en nümme brenne, 's isch chüel
uffem Farnauer Chilchhof!
"Uhli du hesch 's lezt im Räf, sel chani
der sage!"
„und e Welle Strau, heſch ghoͤrt, und
mach, aß der Meiſter
„nuͤt eninne wird, und gang ein d’Farnaner
Stroß uf,
„lueg, oͤb alles ſicher iſch, und niene ke
Volch ſtoht!“
Sieder choͤmme d’ Bube mit leere Saͤcke
zum Friedli.
Tauſig Sapermoſt, wie ſin em d’ Flammen
ins Gſicht cho!
Woner frogt: „Was hender?“ und wo ſie’m
duͤtliche Bricht gen:
„Nuͤt, und wuͤſſetder was? Goͤhnt ihr en-
andermol ſelber!
„’s iſch im Uhli z’heiß, der ſollet cho, go
nem bloſe!“ —
„Blibts derby, i gang,“ ſeit iez der Friedli
und funklet,
„Lang ſolls en nuͤmme brenne, ’s iſch chuͤel
uffem Farnauer Chilchhof!
„Uhli du heſch ’s lezt im Raͤf, ſel chani
der ſage!“
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0132" n="114"/>
            <l>&#x201E;und e Welle Strau, he&#x017F;ch gho&#x0364;rt, und</l><lb/>
            <l>mach, aß der Mei&#x017F;ter</l><lb/>
            <l>&#x201E;nu&#x0364;t eninne wird, und gang ein d&#x2019;Farnaner</l><lb/>
            <l>Stroß uf,</l><lb/>
            <l>&#x201E;lueg, o&#x0364;b alles &#x017F;icher i&#x017F;ch, und niene ke</l><lb/>
            <l>Volch &#x017F;toht!&#x201C;</l><lb/>
            <l>Sieder cho&#x0364;mme d&#x2019; Bube mit leere Sa&#x0364;cke</l><lb/>
            <l>zum Friedli.</l><lb/>
            <l>Tau&#x017F;ig Sapermo&#x017F;t, wie &#x017F;in em d&#x2019; Flammen</l><lb/>
            <l>ins G&#x017F;icht cho!</l><lb/>
            <l>Woner frogt: &#x201E;Was hender?&#x201C; und wo &#x017F;ie&#x2019;m</l><lb/>
            <l>du&#x0364;tliche Bricht gen:</l><lb/>
            <l>&#x201E;Nu&#x0364;t, und wu&#x0364;&#x017F;&#x017F;etder was? Go&#x0364;hnt ihr en-</l><lb/>
            <l>andermol &#x017F;elber!</l><lb/>
            <l>&#x201E;&#x2019;s i&#x017F;ch im Uhli z&#x2019;heiß, der &#x017F;ollet cho, go</l><lb/>
            <l>nem blo&#x017F;e!&#x201C; &#x2014;</l><lb/>
            <l>&#x201E;Blibts derby, i gang,&#x201C; &#x017F;eit iez der Friedli</l><lb/>
            <l>und funklet,</l><lb/>
            <l>&#x201E;Lang &#x017F;olls en nu&#x0364;mme brenne, &#x2019;s i&#x017F;ch chu&#x0364;el</l><lb/>
            <l>uffem Farnauer Chilchhof!</l><lb/>
            <l>&#x201E;Uhli du he&#x017F;ch &#x2019;s lezt im Ra&#x0364;f, &#x017F;el chani</l><lb/>
            <l>der &#x017F;age!&#x201C;</l><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[114/0132] „und e Welle Strau, heſch ghoͤrt, und mach, aß der Meiſter „nuͤt eninne wird, und gang ein d’Farnaner Stroß uf, „lueg, oͤb alles ſicher iſch, und niene ke Volch ſtoht!“ Sieder choͤmme d’ Bube mit leere Saͤcke zum Friedli. Tauſig Sapermoſt, wie ſin em d’ Flammen ins Gſicht cho! Woner frogt: „Was hender?“ und wo ſie’m duͤtliche Bricht gen: „Nuͤt, und wuͤſſetder was? Goͤhnt ihr en- andermol ſelber! „’s iſch im Uhli z’heiß, der ſollet cho, go nem bloſe!“ — „Blibts derby, i gang,“ ſeit iez der Friedli und funklet, „Lang ſolls en nuͤmme brenne, ’s iſch chuͤel uffem Farnauer Chilchhof! „Uhli du heſch ’s lezt im Raͤf, ſel chani der ſage!“

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/132
Zitationshilfe: [Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/132>, abgerufen am 27.11.2024.