Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 115, Hamburg, 21. Juli 1789.[Spaltenumbruch]
sich entlassen, so daß sie nunmehr
auch ihre Geschäffte Von dem Kriegs-Theater im Bannat hat man keine Aus einem Handbillet zu urtheilen, das der Monarch Die heutige Wiener-Zeitung hat eine Beylage von Dieser Tagen kam ein von den aufgehobenen Bra- Es bestätigt sich, daß das Lager bey
Weißkirchen
Schreiben aus Warschau, vom 11
Julii.
So eben geht die Nachricht ein, daß die Russen un- Der König ist diese Nacht von Kozienice wieder
nach Aus Volhynien wird unterm 7ten dieses geschrieben, Der Fürst Poninski wird gegenwärtig in den
Ca-
Berlin, den 18 Julii.
Der Prinz Carl von Hessen und die Dänischen
Majors, Den 14ten dieses nahm die Prinzeßinn von Oranien Gestern Morgen gab die verwittwete Königinn
in Am vergangenen Donnerstage hielt die Königl. Aca-
Schreiben aus Berlin, vom 18 Julii.
Gestern, gegen Abend, trafen Se. Königl. Hoheit, Wie verlautet, wird die Prinzeßinn von Oranien bis
Hamburg, den 20 Julii.
Den 17ten gieng ein von Petersburg kommender Schiffer Pauw ist mit 163 Tonnen neuer Preußi- (Hierbey folgt eine Beylage.) [Spaltenumbruch]
ſich entlaſſen, ſo daß ſie nunmehr
auch ihre Geſchaͤffte Von dem Kriegs-Theater im Bannat hat man keine Aus einem Handbillet zu urtheilen, das der Monarch Die heutige Wiener-Zeitung hat eine Beylage von Dieſer Tagen kam ein von den aufgehobenen Bra- Es beſtaͤtigt ſich, daß das Lager bey
Weißkirchen
Schreiben aus Warſchau, vom 11
Julii.
So eben geht die Nachricht ein, daß die Ruſſen un- Der Koͤnig iſt dieſe Nacht von Kozienice wieder
nach Aus Volhynien wird unterm 7ten dieſes geſchrieben, Der Fuͤrſt Poninski wird gegenwaͤrtig in den
Ca-
Berlin, den 18 Julii.
Der Prinz Carl von Heſſen und die Daͤniſchen
Majors, Den 14ten dieſes nahm die Prinzeßinn von Oranien Geſtern Morgen gab die verwittwete Koͤniginn
in Am vergangenen Donnerſtage hielt die Koͤnigl. Aca-
Schreiben aus Berlin, vom 18 Julii.
Geſtern, gegen Abend, trafen Se. Koͤnigl. Hoheit, Wie verlautet, wird die Prinzeßinn von Oranien bis
Hamburg, den 20 Julii.
Den 17ten gieng ein von Petersburg kommender Schiffer Pauw iſt mit 163 Tonnen neuer Preußi- (Hierbey folgt eine Beylage.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/><cb/> ſich entlaſſen, ſo daß ſie nunmehr auch ihre Geſchaͤffte<lb/> in der Stadt wieder verrichten koͤnnen, und nicht<lb/> mehr die Obliegenheit haben, ihren Aufenthalt in<lb/> Laxenburg bey der Perſon des Kayſers zu nehmen. Die-<lb/> ſer Umſtand ſcheint es zu verbuͤrgen, daß kein Ruͤckfall<lb/> mehr zu befuͤrchten ſey.</p><lb/> <p>Von dem Kriegs-Theater im Bannat hat man keine<lb/> weitere Privat-Nachrichten, als daß die Haupt-Armee<lb/> gegenwaͤrtig damit zu thun habe, ihre großen Maga-<lb/> zine in Sicherheit zu bringen, damit ſie den Verwuͤ-<lb/> ſtungen des Feindes weniger ausgeſetzt ſeyn. Es hat<lb/> das Anſehen, der Feldmarſchall Haddick finde es eben<lb/> ſo wenig rathſam, ſich dem Eindringen des Feindes in<lb/> dieſen gefaͤhrlichen Gegenden zu widerſetzen, als man<lb/> es im vorigen Jahre thunlich gefunden hatte.</p><lb/> <p>Aus einem Handbillet zu urtheilen, das der Monarch<lb/> vor einigen Tagen an die Ungariſch-Siebenbuͤrgiſche<lb/> Hof-Kanzley erlaſſen, hat man keine Hoffnung zu<lb/> einem nahen Frieden. Se. Majeſtaͤt geben naͤmlich<lb/> dieſer hohen Stelle darinn den Auftrag, bey Zeiten<lb/> und unverweilt fuͤr den Einkauf und die Lieferungen<lb/> der Lebensmittel und Fourage fuͤr den kuͤnftigen Feld-<lb/> zu ſorgen, und dazu beſſere Anſtalten zu treffen, als<lb/> bisher geſchehen iſt. Obſchon mein Koͤrper krank iſt,<lb/> ſagt der Monarch in dieſem Schreiben, ſo iſt doch<lb/> mein Geiſt geſund, und gar wol im Stande, fuͤr die<lb/> Befolgung meiner Befehle und guten Ordnung zu wachen.</p><lb/> <p>Die heutige Wiener-Zeitung hat eine Beylage von<lb/> Kriegsvorfaͤllen, worinn gemeldet wird, 1) daß der<lb/> Prinz von Coburg mit ſeinem Corps nach Parava vor-<lb/> geruͤckt, und daß den 23ſten des vorigen Monats bey einer<lb/> Recognoſcirung 25 Tuͤrken niedergehauen, mehrere<lb/> verwundet, und 3 gefangen genommen worden; 2)<lb/> daß der Feldmarſchall Laudon die noͤthigen Batterien<lb/> vor Berbir errichtet, und die Veſtung in Brand ge-<lb/> ſchoſſen habe. Dieſe Nachricht geht bis zum 4ten dieſes.</p><lb/> <p>Dieſer Tagen kam ein von den aufgehobenen Bra-<lb/> bantſchen Staͤnden abgefertigter Courier in Laxenburg<lb/> an, der den Auftrag hatte, ſeine Depeſchen unmittel-<lb/> bar dem Kayſer zu uͤbergeben. 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ſich entlaſſen, ſo daß ſie nunmehr auch ihre Geſchaͤffte
in der Stadt wieder verrichten koͤnnen, und nicht
mehr die Obliegenheit haben, ihren Aufenthalt in
Laxenburg bey der Perſon des Kayſers zu nehmen. Die-
ſer Umſtand ſcheint es zu verbuͤrgen, daß kein Ruͤckfall
mehr zu befuͤrchten ſey.
Von dem Kriegs-Theater im Bannat hat man keine
weitere Privat-Nachrichten, als daß die Haupt-Armee
gegenwaͤrtig damit zu thun habe, ihre großen Maga-
zine in Sicherheit zu bringen, damit ſie den Verwuͤ-
ſtungen des Feindes weniger ausgeſetzt ſeyn. Es hat
das Anſehen, der Feldmarſchall Haddick finde es eben
ſo wenig rathſam, ſich dem Eindringen des Feindes in
dieſen gefaͤhrlichen Gegenden zu widerſetzen, als man
es im vorigen Jahre thunlich gefunden hatte.
Aus einem Handbillet zu urtheilen, das der Monarch
vor einigen Tagen an die Ungariſch-Siebenbuͤrgiſche
Hof-Kanzley erlaſſen, hat man keine Hoffnung zu
einem nahen Frieden. Se. Majeſtaͤt geben naͤmlich
dieſer hohen Stelle darinn den Auftrag, bey Zeiten
und unverweilt fuͤr den Einkauf und die Lieferungen
der Lebensmittel und Fourage fuͤr den kuͤnftigen Feld-
zu ſorgen, und dazu beſſere Anſtalten zu treffen, als
bisher geſchehen iſt. Obſchon mein Koͤrper krank iſt,
ſagt der Monarch in dieſem Schreiben, ſo iſt doch
mein Geiſt geſund, und gar wol im Stande, fuͤr die
Befolgung meiner Befehle und guten Ordnung zu wachen.
Die heutige Wiener-Zeitung hat eine Beylage von
Kriegsvorfaͤllen, worinn gemeldet wird, 1) daß der
Prinz von Coburg mit ſeinem Corps nach Parava vor-
geruͤckt, und daß den 23ſten des vorigen Monats bey einer
Recognoſcirung 25 Tuͤrken niedergehauen, mehrere
verwundet, und 3 gefangen genommen worden; 2)
daß der Feldmarſchall Laudon die noͤthigen Batterien
vor Berbir errichtet, und die Veſtung in Brand ge-
ſchoſſen habe. Dieſe Nachricht geht bis zum 4ten dieſes.
Dieſer Tagen kam ein von den aufgehobenen Bra-
bantſchen Staͤnden abgefertigter Courier in Laxenburg
an, der den Auftrag hatte, ſeine Depeſchen unmittel-
bar dem Kayſer zu uͤbergeben. Der Monarch nahm
ihm ſein Packet ab, und ſagte: Graf Trautmannsdorf
wird die Antwort darauf ertheilen; indeſſen melde er
den Staͤnden von Brabant, daß ich weder todt ſey,
noch auf den Tod liege.
Es beſtaͤtigt ſich, daß das Lager bey Weißkirchen
den 29ſten des v. M. durch ein großes Hagelwetter
gleichſam unter Waſſer geſetzt worden.
Schreiben aus Warſchau, vom 11 Julii.
So eben geht die Nachricht ein, daß die Ruſſen un-
weit Bender ein anſehnliches Tuͤrkiſches Corps gaͤnzlich
geſchlagen haben. Es ſollen viele Tuͤrken geblieben,
und auch einige Gefangene gemacht worder ſeyn. Den
Ruſſen ſind unter andern 2 Fahnen in die Haͤnde ge-
fallen.
Der Koͤnig iſt dieſe Nacht von Kozienice wieder nach
ſeiner Sommer Reſidenz Lazienki zuruͤck gekehrt.
Aus Volhynien wird unterm 7ten dieſes geſchrieben,
daß den 1ſten zwey Tuͤrkiſche Compagnien nach Olvio-
pol, wo ſich der Fuͤrſt Potemkin gegenwaͤrtig aufhaͤlt,
gebracht werden.
Der Fuͤrſt Poninski wird gegenwaͤrtig in den Ca-
ſernen der Kron-Artillerie aufbewahrt. Der Officier,
der den Fuͤrſten zuruͤckgebracht hat, ein junger Faͤhnrich,
hat ſich gegen ſeine Collegen, naͤmlich diejenigen Offi-
ciers, die die Wache bey dem Fuͤrſten gehabt haben,
als er entlief, und die jetzt arretirt ſind, ſehr groß-
muͤthig bewieſen, indem er die ihm von der Kriegs-
Commißion zugedachte Belohnung ausſchlug, und ſich
dagegen die Erlaſſung der Strafe ſeiner Collegen ausbat.
Berlin, den 18 Julii.
Der Prinz Carl von Heſſen und die Daͤniſchen Majors,
Graf von Bernſtorf und von Koͤppern, ſind aus Copen-
hagen hier angekommen.
Den 14ten dieſes nahm die Prinzeßinn von Oranien
den Marſtall in Augenſchein, gieng von da nach der
Ritter-Academie, ritte ſelbſt 2 Pferde, und erhob ſich
von da zu Pferde in Begleitung der Graͤfinn von
Dohna, des Hollaͤndiſchen Geſandten, des Ober Stall-
meiſters, Grafen von Lindenau, und verſchiedener der
Koͤnigl. Stallmeiſter nach dem Thiergarten Mittags
war bey der vetwittweten Koͤniginn, und Abends bey
der regierenden Koͤniginn große Tafel, wo auch der
Herzog von Mecklenburg-Strelitz und der Prinz Carl
von Heſſen zugegen waren.
Geſtern Morgen gab die verwittwete Koͤniginn in
Schoͤnhauſen ein großes Dejeuner. Die Frau Erbſtatt-
halterinn erhoben ſich in dieſer Abſicht mit ihren beyden
Prinzen von hieraus dahin zu Pferde, und wurden von
dem Kronprinzen und dem Prinzen Louis begleitet.
Die regierende Koͤniginn, die Prinzeß inn Friderike und
ſaͤmmtliche Prinzeßinnen des Koͤnigl. Hauſes folgten
in ihren Wagen. Auch der Oberſtallmeiſter, Graf von
Lindenau, die Graͤfinn von Dohna, und viele der
Koͤnigl. Stallmeiſter begleiteten dieſen Zug ſaͤmmtlich
zu Pferde.
Am vergangenen Donnerſtage hielt die Koͤnigl. Aca-
demie der Wiſſenſchaften zu Ehren der Frau Erbſtatt-
halterinn eine oͤffentliche Verſammlung, welche gebachte
Jhro Koͤnigl. Hoheit, die Prinzeßinn Wilhelmine, die
Erbprinzeßinn von Oranien, der Kronprinz, der Prinz
Louis, die Herren Soͤhne des Prinzen Ferdinand, der
Prinz Carl von Heſſen, der Herzog Friedrich von Braun-
ſchweig und der Erbprinz von Oranien nebſt deſſen Herrn
Bruder, mit Dero hohen Gegenwart beehrten.
Schreiben aus Berlin, vom 18 Julii.
Geſtern, gegen Abend, trafen Se. Koͤnigl. Hoheit,
der Prinz Heinrich, aus Rheinsberg hier ein. Heute
haben Jhro Koͤn. Hoheit, die Prinzeßinn von Oranien,
ſich nach Charlottenburg erhoben. Der Zulauf des
Volks war ungemein groß, um den Einzug dieſer
Fuͤrſtinn zu ſehen. Sie ward von der Buͤrgerſchaft
eingeholt. Am kuͤnftigen Dienſtag wird daſelbſt bey
Sr. Majeſtaͤt, dem Koͤnige, Ball und Sopper ſeyn,
wohin alle Prinzen und Prinzeßinnen, ſo wie alle Per-
ſonen vom Stande eingeladen ſind. Selbigen Abend
wird daſelbſt ein Feuerwerk abgebrannt. Zum Behuf
deſſelben ſind 6000 Thaler angewieſen worden.
Wie verlautet, wird die Prinzeßinn von Oranien bis
zum 10ten Auguſt bey Jhrem Koͤnigl. Bruder verbleiben.
Hamburg, den 20 Julii.
Den 17ten gieng ein von Petersburg kommender
Rußiſcher Courier hier durch nach Copenhagen.
Schiffer Pauw iſt mit 163 Tonnen neuer Preußi-
ſchen; Heith mit 29 Tonnen Engliſcher, und K_ es
mit 145 Tonnen Daͤniſcher Heeringe aus der Nord-
See angekommen.
(Hierbey folgt eine Beylage.)
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(2014-07-07T10:32:49Z)
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