Hauptmann, Gerhart: Fuhrmann Henschel. Berlin, 1899.
sa'n, dazumal, do wär' ich doch lieber batteln geganga Nee nee, Ihr Leute, das hätt' ich sull'n wissa. Asune Sacha muß ma sich ahiern. Ich wullde ju giehn, war hielt mich denn, hä? War hot mich denn feste gehal'n ei dan Hause? Ich ha doch mei Auskumma immer gefunda. Mir war keene Bange, arbeita kunnd' ich. Ader Du hust doch ni nochgelohn. Itze ha ich's dervone! Itze kan' ich's ausbada! Henschel. Kan sein, 's is wahr, daß Du und mußt's ausbada; wie's kimmt, asu kimmt's! Was wil ees da macha. Er schließt wiederum die Thür. Frau Henschel. Sullst uffe lohn, Willem! -- Suster schrei ich im Hilfe. Henschel. -- Pst, bis amol stille. Huste's gehiert? Dessa ein Gange kimmt ees gelaufa. Hierschte, nu gieht's a de Wasserstande. Hierschte's planscha? Se stieht und wäscht sich. Frau Henschel. Du! Man! Du traumst! De Stande is hie! Henschel. Nu ebens! Ich wiß schun! Mir wer'n se nischt viermacha. War's wiß, dar wiß's, hastig wetter sa' ich gar nischt. -- Kumm', kumm', m'r gieh'n schlofa: Kimmt Zeit, kimmt Roth. Während er auf die Kammer zu- schreitet, schließt Frau Henschel die Thür leise auf und schlüpft schnell hinaus; ab. Henschel indem er vom Rahmen der Kammerthür eine Peitsche herab- nimmt. Das is ju mei aler Triester Stecka. Wu kimmt ock dar ale Stecka har? Dan ha ich doch iber a Jor ni gesahn. Dar is noch zu Muttersch Zeita gekeeft. er horcht. Was meenstn? -- Gellock! -- Nu ganz natierlich! --
ſa’n, dazumal, do wär’ ich doch lieber batteln geganga Nee nee, Ihr Leute, das hätt’ ich ſull’n wiſſa. Aſune Sacha muß ma ſich ahiern. Ich wullde ju giehn, war hielt mich denn, hä? War hot mich denn feſte gehal’n ei dan Hauſe? Ich ha doch mei Auskumma immer gefunda. Mir war keene Bange, arbeita kunnd’ ich. Ader Du huſt doch ni nochgelohn. Itze ha ich’s dervone! Itze kan’ ich’s ausbada! Henſchel. Kan ſein, ’s is wahr, daß Du und mußt’s ausbada; wie’s kimmt, aſu kimmt’s! Was wil ees da macha. Er ſchließt wiederum die Thür. Frau Henſchel. Sullſt uffe lohn, Willem! — Suſter ſchrei ich im Hilfe. Henſchel. — Pſt, bis amol ſtille. Huſte’s gehiert? Deſſa ein Gange kimmt ees gelaufa. Hierſchte, nu gieht’s a de Waſſerſtande. Hierſchte’s planſcha? Se ſtieht und wäſcht ſich. Frau Henſchel. Du! Man! Du traumſt! De Stande is hie! Henſchel. Nu ebens! Ich wiß ſchun! Mir wer’n ſe niſcht viermacha. War’s wiß, dar wiß’s, haſtig wetter ſa’ ich gar niſcht. — Kumm’, kumm’, m’r gieh’n ſchlofa: Kimmt Zeit, kimmt Roth. Während er auf die Kammer zu- ſchreitet, ſchließt Frau Henſchel die Thür leiſe auf und ſchlüpft ſchnell hinaus; ab. Henſchel indem er vom Rahmen der Kammerthür eine Peitſche herab- nimmt. Das is ju mei aler Trieſter Stecka. Wu kimmt ock dar ale Stecka har? Dan ha ich doch iber a Jor ni geſahn. Dar is noch zu Mutterſch Zeita gekeeft. er horcht. Was meenſtn? — Gellock! — Nu ganz natierlich! — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <sp who="#FHENSCHEL"> <p><pb facs="#f0097" n="87"/> ſ<hi rendition="#aq">a</hi>’n, d<hi rendition="#aq">a</hi>zumal, do wär’ ich doch lieber batteln geganga<lb/> Nee nee, Ihr Leute, d<hi rendition="#aq">a</hi>s hätt’ ich ſull’n wiſſa. Aſune<lb/> Sacha muß ma ſich <hi rendition="#aq">a</hi>hiern. Ich wullde ju giehn, war<lb/> hielt mich denn, hä? War hot mich denn feſte gehal’n ei<lb/> dan Hauſe? Ich h<hi rendition="#aq">a</hi> doch mei Auskumma immer gefunda.<lb/> Mir w<hi rendition="#aq">a</hi>r keene Bange, arbeita kunnd’ ich. <hi rendition="#aq">A</hi>der Du<lb/> huſt doch ni nochgelohn. Itze h<hi rendition="#aq">a</hi> ich’s dervone! Itze<lb/> k<hi rendition="#aq">a</hi>n’ ich’s ausb<hi rendition="#aq">a</hi>da!</p> </sp><lb/> <sp who="#HENSCHEL"> <speaker> <hi rendition="#b">Henſchel.</hi> </speaker> <p>K<hi rendition="#aq">a</hi>n ſein, ’s is w<hi rendition="#aq">a</hi>hr, d<hi rendition="#aq">a</hi>ß Du und<lb/> mußt’s ausb<hi rendition="#aq">a</hi>da; wie’s kimmt, aſu kimmt’s! W<hi rendition="#aq">a</hi>s wil<lb/> ees d<hi rendition="#aq">a</hi> macha.</p> <stage>Er ſchließt wiederum die Thür.</stage> </sp><lb/> <sp who="#FHENSCHEL"> <speaker> <hi rendition="#b">Frau Henſchel.</hi> </speaker> <p>Sullſt uffe lohn, Willem! — Suſter<lb/> ſchrei ich im Hilfe.</p> </sp><lb/> <sp who="#HENSCHEL"> <speaker> <hi rendition="#b">Henſchel.</hi> </speaker> <p>— Pſt, bis amol ſtille. Huſte’s gehiert?<lb/> Deſſa ein Gange kimmt ees gelaufa. Hierſchte, nu gieht’s<lb/><hi rendition="#aq">a</hi> de W<hi rendition="#aq">a</hi>ſſerſtande. Hierſchte’s planſcha? Se ſtieht und<lb/> wäſcht ſich.</p> </sp><lb/> <sp who="#FHENSCHEL"> <speaker> <hi rendition="#b">Frau Henſchel.</hi> </speaker> <p>Du! M<hi rendition="#aq">a</hi>n! Du traumſt! De<lb/> Stande is hie!</p> </sp><lb/> <sp who="#HENSCHEL"> <speaker> <hi rendition="#b">Henſchel.</hi> </speaker> <p>Nu ebens! Ich wiß ſchun! Mir wer’n ſe<lb/> niſcht viermacha. War’s wiß, dar wiß’s,</p> <stage>haſtig</stage> <p>wetter ſ<hi rendition="#aq">a</hi>’<lb/> ich g<hi rendition="#aq">a</hi>r niſcht. — Kumm’, kumm’, m’r gieh’n ſchlofa:<lb/> Kimmt Zeit, kimmt Roth.</p> <stage>Während er auf die Kammer zu-<lb/> ſchreitet, ſchließt Frau Henſchel die Thür leiſe auf und ſchlüpft ſchnell hinaus; ab.</stage> </sp><lb/> <sp who="#HENSCHEL"> <speaker> <hi rendition="#b">Henſchel</hi> </speaker> <stage>indem er vom Rahmen der Kammerthür eine Peitſche herab-<lb/> nimmt.</stage> <p>D<hi rendition="#aq">a</hi>s is ju mei aler Trieſter Stecka. Wu kimmt<lb/> ock dar ale Stecka har? Dan h<hi rendition="#aq">a</hi> ich doch iber a Jor<lb/> ni geſahn. Dar is noch zu Mutterſch Zeita gekeeft.</p> <stage>er horcht.</stage><lb/> <p>W<hi rendition="#aq">a</hi>s meenſtn? — Gellock! — Nu ganz natierlich! —<lb/></p> </sp> </div> </body> </text> </TEI> [87/0097]
ſa’n, dazumal, do wär’ ich doch lieber batteln geganga
Nee nee, Ihr Leute, das hätt’ ich ſull’n wiſſa. Aſune
Sacha muß ma ſich ahiern. Ich wullde ju giehn, war
hielt mich denn, hä? War hot mich denn feſte gehal’n ei
dan Hauſe? Ich ha doch mei Auskumma immer gefunda.
Mir war keene Bange, arbeita kunnd’ ich. Ader Du
huſt doch ni nochgelohn. Itze ha ich’s dervone! Itze
kan’ ich’s ausbada!
Henſchel. Kan ſein, ’s is wahr, daß Du und
mußt’s ausbada; wie’s kimmt, aſu kimmt’s! Was wil
ees da macha. Er ſchließt wiederum die Thür.
Frau Henſchel. Sullſt uffe lohn, Willem! — Suſter
ſchrei ich im Hilfe.
Henſchel. — Pſt, bis amol ſtille. Huſte’s gehiert?
Deſſa ein Gange kimmt ees gelaufa. Hierſchte, nu gieht’s
a de Waſſerſtande. Hierſchte’s planſcha? Se ſtieht und
wäſcht ſich.
Frau Henſchel. Du! Man! Du traumſt! De
Stande is hie!
Henſchel. Nu ebens! Ich wiß ſchun! Mir wer’n ſe
niſcht viermacha. War’s wiß, dar wiß’s, haſtig wetter ſa’
ich gar niſcht. — Kumm’, kumm’, m’r gieh’n ſchlofa:
Kimmt Zeit, kimmt Roth. Während er auf die Kammer zu-
ſchreitet, ſchließt Frau Henſchel die Thür leiſe auf und ſchlüpft ſchnell hinaus; ab.
Henſchel indem er vom Rahmen der Kammerthür eine Peitſche herab-
nimmt. Das is ju mei aler Trieſter Stecka. Wu kimmt
ock dar ale Stecka har? Dan ha ich doch iber a Jor
ni geſahn. Dar is noch zu Mutterſch Zeita gekeeft. er horcht.
Was meenſtn? — Gellock! — Nu ganz natierlich! —
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |