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Hauptmann, Gerhart: Fuhrmann Henschel. Berlin, 1899.

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Frau Henschel tritt schnell und plötzlich ein, wie sie von der
Arbeit kommt, sie trocknet sich die Hände.
Frau Henschel. Was prillst D'n asu?
Henschel. -- 's is gutt, daß De do bist! -- Der
Man hie sat . . . . . .
Frau Henschel will fort. Verknuchte Tummheet.
Henschel. Hie sullste blein!
Frau Henschel. -- Ihr seid wull besuffa, alle mit-
nander? Was fällt Euch denn ei? Denkt Ihr, ich war
Euch an Affa obgahn?
Sie will fort.
Henschel. -- Hanne, ich roth drsch. Dar Man hie
sat . . . . .
Frau Henschel. O, fer mir mag a san, was ar wil.
Henschel. Daß Du mich hinga und vurna betriegst.
Frau Henschel. Was? Was? Was? Was?
Henschel. Ju? Darf a das o san? -- Und daß
mir . . . . . Mei Weib . . . . . .
Frau Henschel. -- Ich? Liega verdamte. Sie schlägt
sich die Schürze vor die Augen und rennt fort. Ab.
Henschel. Daß ich . . . . mei Weib . . . . daß mir
mitnander . . . . daß inse Gustla . . . . . 's is gutt! 's
is gutt!
Er läßt Walthers Hand los und läßt röchelnd den Kopf auf den
Tisch sinken.
Walther. Ich war mich hie lussa zum Liegner mache.


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Frau Henſchel tritt ſchnell und plötzlich ein, wie ſie von der
Arbeit kommt, ſie trocknet ſich die Hände.
Frau Henſchel. Was prillſt D’n aſu?
Henſchel. — ’s is gutt, daß De do biſt! — Der
Man hie ſat . . . . . .
Frau Henſchel will fort. Verknuchte Tummheet.
Henſchel. Hie ſullſte blein!
Frau Henſchel. — Ihr ſeid wull beſuffa, alle mit-
nander? Was fällt Euch denn ei? Denkt Ihr, ich war
Euch an Affa obgahn?
Sie will fort.
Henſchel. — Hanne, ich roth drſch. Dar Man hie
ſat . . . . .
Frau Henſchel. O, fer mir mag a ſan, was ar wil.
Henſchel. Daß Du mich hinga und vurna betriegſt.
Frau Henſchel. Was? Was? Was? Was?
Henſchel. Ju? Darf a das o ſan? — Und daß
mir . . . . . Mei Weib . . . . . .
Frau Henſchel. — Ich? Liega verdamte. Sie ſchlägt
ſich die Schürze vor die Augen und rennt fort. Ab.
Henſchel. Daß ich . . . . mei Weib . . . . daß mir
mitnander . . . . daß inſe Guſtla . . . . . ’s is gutt! ’s
is gutt!
Er läßt Walthers Hand los und läßt röchelnd den Kopf auf den
Tiſch ſinken.
Walther. Ich war mich hie luſſa zum Liegner mache.


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[83/0093] Frau Henſchel tritt ſchnell und plötzlich ein, wie ſie von der Arbeit kommt, ſie trocknet ſich die Hände. Frau Henſchel. Was prillſt D’n aſu? Henſchel. — ’s is gutt, daß De do biſt! — Der Man hie ſat . . . . . . Frau Henſchel will fort. Verknuchte Tummheet. Henſchel. Hie ſullſte blein! Frau Henſchel. — Ihr ſeid wull beſuffa, alle mit- nander? Was fällt Euch denn ei? Denkt Ihr, ich war Euch an Affa obgahn? Sie will fort. Henſchel. — Hanne, ich roth drſch. Dar Man hie ſat . . . . . Frau Henſchel. O, fer mir mag a ſan, was ar wil. Henſchel. Daß Du mich hinga und vurna betriegſt. Frau Henſchel. Was? Was? Was? Was? Henſchel. Ju? Darf a das o ſan? — Und daß mir . . . . . Mei Weib . . . . . . Frau Henſchel. — Ich? Liega verdamte. Sie ſchlägt ſich die Schürze vor die Augen und rennt fort. Ab. Henſchel. Daß ich . . . . mei Weib . . . . daß mir mitnander . . . . daß inſe Guſtla . . . . . ’s is gutt! ’s is gutt! Er läßt Walthers Hand los und läßt röchelnd den Kopf auf den Tiſch ſinken. Walther. Ich war mich hie luſſa zum Liegner mache. 6*

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Zitationshilfe: Hauptmann, Gerhart: Fuhrmann Henschel. Berlin, 1899, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauptmann_henschel_1899/93>, abgerufen am 29.03.2024.