Hauptmann, Gerhart: Fuhrmann Henschel. Berlin, 1899. Walther. Ma sitt Dich ju bahl ni meh ohne das Madel. Kanste se nee bei dr Mutter lon? Henschel. Die muß ock blos immer scheuern und schaffa, do is 'r das Dingla bloßig eim Wege. Er setzt sich auf die Wandbank neben dem Schenksims, unweit seines Schwagers, das Kind auf dem Schooß. Ihm gegenüber nimmt Hildebrant Platz. Wie stieht's, Meester Hildebrant, was wer'n mer'n trinka? An Kuffe Bier han mer, denk ich, verdient. Zwee Kuffa Bier und zwee Glasla Kurn! Hildebrant. Das Oos hot mich richtig ufgeschlahn! Henschel. 's reene Filla und hot suchte Kräfte und alla vier Eisla hinger einander. -- Guda Murga, Hauffe. Hauffe. -- Murga! -- Henschel. -- -- -- Ar is a wing brummig. Luss'n mer'n zufriede. Fabig. Herr Henschel, keefa Se mir was ab. A Nadelbichsel verleicht fer de Frau, a hibsch Kammla ver- lechte, eis Har zu stecka! Die Anwesenden lachen. Dr Schorsch, dr Kellner, hot au ees gekeeft. Henschel der gutmütig mitlacht. Oh, luß Du mich mit dam Krame ei Frieda! zu Wermelskirch. Gahn S' 'n ock o ane Kuffe Bier! -- A putziges Mannla, wu is 'n dar har? Hildebrant. Das is doch, denk ich, dar Fabig vo Quolsdorf. 's nischnitzigste Luder eim ganza Kreese. Henschel. Do hätt' ich ju au a klee Flenzla vo Quolsdorf. Fabig zu Bertha. Mir sein doch o gude Bekannte, ni wahr? Bertha zu Fabig. Zuckernißla will ich doch han! Walther. Ma ſitt Dich ju bahl ni meh ohne das Madel. Kanſte ſe nee bei dr Mutter lon? Henſchel. Die muß ock blos immer ſcheuern und ſchaffa, do is ’r das Dingla bloßig eim Wege. Er ſetzt ſich auf die Wandbank neben dem Schenkſims, unweit ſeines Schwagers, das Kind auf dem Schooß. Ihm gegenüber nimmt Hildebrant Platz. Wie ſtieht’s, Meeſter Hildebrant, was wer’n mer’n trinka? An Kuffe Bier han mer, denk ich, verdient. Zwee Kuffa Bier und zwee Glasla Kurn! Hildebrant. Das Oos hot mich richtig ufgeſchlahn! Henſchel. ’s reene Filla und hot ſuchte Kräfte und alla vier Eisla hinger einander. — Guda Murga, Hauffe. Hauffe. — Murga! — Henſchel. — — — Ar is a wing brummig. Luſſ’n mer’n zufriede. Fabig. Herr Henſchel, keefa Se mir was ab. A Nadelbichſel verleicht fer de Frau, a hibſch Kammla ver- lechte, eis Har zu ſtecka! Die Anweſenden lachen. Dr Schorſch, dr Kellner, hot au ees gekeeft. Henſchel der gutmütig mitlacht. Oh, luß Du mich mit dam Krame ei Frieda! zu Wermelskirch. Gahn S’ ’n ock o ane Kuffe Bier! — A putziges Mannla, wu is ’n dar har? Hildebrant. Das is doch, denk ich, dar Fabig vo Quolsdorf. ’s niſchnitzigſte Luder eim ganza Kreeſe. Henſchel. Do hätt’ ich ju au a klee Flenzla vo Quolsdorf. Fabig zu Bertha. Mir ſein doch o gude Bekannte, ni wahr? Bertha zu Fabig. Zuckernißla will ich doch han! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0083" n="73"/> <sp who="#WALT"> <speaker> <hi rendition="#b">Walther.</hi> </speaker> <p>Ma ſitt Dich ju bahl ni meh ohne d<hi rendition="#aq">a</hi>s<lb/> Madel. K<hi rendition="#aq">a</hi>nſte ſe nee bei dr Mutter lon?</p> </sp><lb/> <sp who="#HENSCHEL"> <speaker> <hi rendition="#b">Henſchel.</hi> </speaker> <p>Die muß ock blos immer ſcheuern und<lb/> ſch<hi rendition="#aq">a</hi>ffa, do is ’r d<hi rendition="#aq">a</hi>s Dingla bloßig eim Wege.</p> <stage>Er ſetzt<lb/> ſich auf die Wandbank neben dem Schenkſims, unweit ſeines Schwagers, das<lb/> Kind auf dem Schooß. Ihm gegenüber nimmt Hildebrant Platz.</stage> <p>Wie ſtieht’s,<lb/> Meeſter Hildebrant, w<hi rendition="#aq">a</hi>s wer’n mer’n trinka? An Kuffe<lb/> Bier h<hi rendition="#aq">a</hi>n mer, denk ich, verdient. Zwee Kuffa Bier und<lb/> zwee Glasla Kurn!</p> </sp><lb/> <sp who="#HIL"> <speaker> <hi rendition="#b">Hildebrant.</hi> </speaker> <p>D<hi rendition="#aq">a</hi>s Oos hot mich richtig ufgeſchl<hi rendition="#aq">a</hi>hn!</p> </sp><lb/> <sp who="#HENSCHEL"> <speaker> <hi rendition="#b">Henſchel.</hi> </speaker> <p>’s reene Filla und hot ſuchte Kräfte und<lb/><hi rendition="#aq">a</hi>lla vier Eisla hinger einander. — Guda Murga, Hauffe.</p> </sp><lb/> <sp who="#HAU"> <speaker> <hi rendition="#b">Hauffe.</hi> </speaker> <p>— Murga! —</p> </sp><lb/> <sp who="#HENSCHEL"> <speaker> <hi rendition="#b">Henſchel.</hi> </speaker> <p>— — — Ar is a wing brummig. Luſſ’n<lb/> mer’n zufriede.</p> </sp><lb/> <sp who="#FAB"> <speaker> <hi rendition="#b">Fabig.</hi> </speaker> <p>Herr Henſchel, keefa Se mir w<hi rendition="#aq">a</hi>s <hi rendition="#aq">a</hi>b. A<lb/> N<hi rendition="#aq">a</hi>delbichſel verleicht fer de Frau, a hibſch Kammla ver-<lb/> lechte, eis H<hi rendition="#aq">a</hi>r zu ſtecka!</p> <stage>Die Anweſenden lachen.</stage> <p>Dr Schorſch,<lb/> dr Kellner, hot au ees gekeeft.</p> </sp><lb/> <sp who="#HENSCHEL"> <speaker> <hi rendition="#b">Henſchel</hi> </speaker> <stage>der gutmütig mitlacht.</stage> <p>Oh, luß Du mich mit dam<lb/> Kr<hi rendition="#aq">a</hi>me ei Frieda!</p> <stage>zu Wermelskirch.</stage> <p>Gahn S’ ’n ock o ane<lb/> Kuffe Bier! — A putziges Mannla, wu is ’n dar har?</p> </sp><lb/> <sp who="#HIL"> <speaker> <hi rendition="#b">Hildebrant.</hi> </speaker> <p>D<hi rendition="#aq">a</hi>s is doch, denk ich, dar Fabig vo<lb/> Quolsdorf. ’s niſchnitzigſte Luder eim ganza Kreeſe.</p> </sp><lb/> <sp who="#HENSCHEL"> <speaker> <hi rendition="#b">Henſchel.</hi> </speaker> <p>Do hätt’ ich ju au a klee Flenzla vo<lb/> Quolsdorf.</p> </sp><lb/> <sp who="#FAB"> <speaker> <hi rendition="#b">Fabig</hi> </speaker> <stage>zu Bertha.</stage> <p>Mir ſein doch o gude Bekannte, ni<lb/> w<hi rendition="#aq">a</hi>hr?</p> </sp><lb/> <sp who="#BER"> <speaker> <hi rendition="#b">Bertha</hi> </speaker> <stage>zu Fabig.</stage> <p>Zuckernißla will ich doch h<hi rendition="#aq">a</hi>n!</p> </sp><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [73/0083]
Walther. Ma ſitt Dich ju bahl ni meh ohne das
Madel. Kanſte ſe nee bei dr Mutter lon?
Henſchel. Die muß ock blos immer ſcheuern und
ſchaffa, do is ’r das Dingla bloßig eim Wege. Er ſetzt
ſich auf die Wandbank neben dem Schenkſims, unweit ſeines Schwagers, das
Kind auf dem Schooß. Ihm gegenüber nimmt Hildebrant Platz. Wie ſtieht’s,
Meeſter Hildebrant, was wer’n mer’n trinka? An Kuffe
Bier han mer, denk ich, verdient. Zwee Kuffa Bier und
zwee Glasla Kurn!
Hildebrant. Das Oos hot mich richtig ufgeſchlahn!
Henſchel. ’s reene Filla und hot ſuchte Kräfte und
alla vier Eisla hinger einander. — Guda Murga, Hauffe.
Hauffe. — Murga! —
Henſchel. — — — Ar is a wing brummig. Luſſ’n
mer’n zufriede.
Fabig. Herr Henſchel, keefa Se mir was ab. A
Nadelbichſel verleicht fer de Frau, a hibſch Kammla ver-
lechte, eis Har zu ſtecka! Die Anweſenden lachen. Dr Schorſch,
dr Kellner, hot au ees gekeeft.
Henſchel der gutmütig mitlacht. Oh, luß Du mich mit dam
Krame ei Frieda! zu Wermelskirch. Gahn S’ ’n ock o ane
Kuffe Bier! — A putziges Mannla, wu is ’n dar har?
Hildebrant. Das is doch, denk ich, dar Fabig vo
Quolsdorf. ’s niſchnitzigſte Luder eim ganza Kreeſe.
Henſchel. Do hätt’ ich ju au a klee Flenzla vo
Quolsdorf.
Fabig zu Bertha. Mir ſein doch o gude Bekannte, ni
wahr?
Bertha zu Fabig. Zuckernißla will ich doch han!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |