Hauptmann, Gerhart: Fuhrmann Henschel. Berlin, 1899.Vierter Akt. Die Schenkstube von Wermelskirch. Ein flaches, weiß ge- tünchtes Zimmer; links eine ins Haus-Innere führende Thür. Die Rückwand, von links nach rechts, bildet in der Mitte des Raumes eine Ecke und setzt sich rechtwinklig in den Hintergrund fort. So entsteht ein zweiter gangartiger Raum mit einer weit- zurückgelegenen Hinterwand. Die rechte Seitenwand dieses Raumes, welche zugleich die des Vorderraumes ist, hat eine Glasthür ins Freie und mehr nach vorn ein Fenster. An der Rückwand, vorn links, ist das Schenksims etabliert mit vierkantigen Schnapsflaschen, dem Bierapparat, Gläsern etc. etc. Hellpolierte Kirschbaum-Möbel, Tische und Stühle, sind aufgestellt. Ein rother Vorhang trennt den Quer-Raum von dem dahinter sich anschließenden Längsraum. In diesem ebenfalls viele Tische und Stühle; ganz hinten ein Billard. Oeldrucke, meist Jagdßenen darstellend, sind aufgehängt. Wermelskirch, im Schlafrock und langer Pfeife, sitzt und spielt das Pianino, welches links an der Wand steht. Drei freiwillige Ortsfeuerwehrmänner spielen Billard. Vorn rechts brütet Hauffe über einem Schnapsglase; er ist merklich herabgekommen. Frau Wermelskirch, eine zigeunerhaft schmudliche Alte, wäscht Gläser hinter dem Schenksims. Franziska hockt auf dem Fenster- brett rechts und spielt mit einem Kätzchen. Vierter Akt. Die Schenkſtube von Wermelskirch. Ein flaches, weiß ge- tünchtes Zimmer; links eine ins Haus-Innere führende Thür. Die Rückwand, von links nach rechts, bildet in der Mitte des Raumes eine Ecke und ſetzt ſich rechtwinklig in den Hintergrund fort. So entſteht ein zweiter gangartiger Raum mit einer weit- zurückgelegenen Hinterwand. Die rechte Seitenwand dieſes Raumes, welche zugleich die des Vorderraumes iſt, hat eine Glasthür ins Freie und mehr nach vorn ein Fenſter. An der Rückwand, vorn links, iſt das Schenkſims etabliert mit vierkantigen Schnapsflaſchen, dem Bierapparat, Gläſern ꝛc. ꝛc. Hellpolierte Kirſchbaum-Möbel, Tiſche und Stühle, ſind aufgeſtellt. Ein rother Vorhang trennt den Quer-Raum von dem dahinter ſich anſchließenden Längsraum. In dieſem ebenfalls viele Tiſche und Stühle; ganz hinten ein Billard. Oeldrucke, meiſt Jagdſzenen darſtellend, ſind aufgehängt. Wermelskirch, im Schlafrock und langer Pfeife, ſitzt und ſpielt das Pianino, welches links an der Wand ſteht. Drei freiwillige Ortsfeuerwehrmänner ſpielen Billard. Vorn rechts brütet Hauffe über einem Schnapsglaſe; er iſt merklich herabgekommen. Frau Wermelskirch, eine zigeunerhaft ſchmudliche Alte, wäſcht Gläſer hinter dem Schenkſims. Franziska hockt auf dem Fenſter- brett rechts und ſpielt mit einem Kätzchen. <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0073" n="[63]"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Vierter Akt.</hi> </head><lb/> <stage>Die Schenkſtube von Wermelskirch. Ein flaches, weiß ge-<lb/> tünchtes Zimmer; links eine ins Haus-Innere führende Thür.<lb/> Die Rückwand, von links nach rechts, bildet in der Mitte des<lb/> Raumes eine Ecke und ſetzt ſich rechtwinklig in den Hintergrund<lb/> fort. So entſteht ein zweiter gangartiger Raum mit einer weit-<lb/> zurückgelegenen Hinterwand. Die rechte Seitenwand dieſes Raumes,<lb/> welche zugleich die des Vorderraumes iſt, hat eine Glasthür ins<lb/> Freie und mehr nach vorn ein Fenſter.<lb/> An der Rückwand, vorn links, iſt das Schenkſims etabliert<lb/> mit vierkantigen Schnapsflaſchen, dem Bierapparat, Gläſern ꝛc. ꝛc.<lb/> Hellpolierte Kirſchbaum-Möbel, Tiſche und Stühle, ſind aufgeſtellt.<lb/> Ein rother Vorhang trennt den Quer-Raum von dem dahinter<lb/> ſich anſchließenden Längsraum. In dieſem ebenfalls viele Tiſche<lb/> und Stühle; ganz hinten ein Billard.<lb/> Oeldrucke, meiſt Jagdſzenen darſtellend, ſind aufgehängt.<lb/><hi rendition="#b">Wermelskirch</hi>, im Schlafrock und langer Pfeife, ſitzt und ſpielt<lb/> das Pianino, welches links an der Wand ſteht.<lb/> Drei freiwillige Ortsfeuerwehrmänner ſpielen Billard.<lb/> Vorn rechts brütet <hi rendition="#b">Hauffe</hi> über einem Schnapsglaſe; er iſt<lb/> merklich herabgekommen.<lb/><hi rendition="#b">Frau Wermelskirch</hi>, eine zigeunerhaft ſchmudliche Alte, wäſcht<lb/> Gläſer hinter dem Schenkſims. Franziska hockt auf dem Fenſter-<lb/> brett rechts und ſpielt mit einem Kätzchen.</stage><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [[63]/0073]
Vierter Akt.
Die Schenkſtube von Wermelskirch. Ein flaches, weiß ge-
tünchtes Zimmer; links eine ins Haus-Innere führende Thür.
Die Rückwand, von links nach rechts, bildet in der Mitte des
Raumes eine Ecke und ſetzt ſich rechtwinklig in den Hintergrund
fort. So entſteht ein zweiter gangartiger Raum mit einer weit-
zurückgelegenen Hinterwand. Die rechte Seitenwand dieſes Raumes,
welche zugleich die des Vorderraumes iſt, hat eine Glasthür ins
Freie und mehr nach vorn ein Fenſter.
An der Rückwand, vorn links, iſt das Schenkſims etabliert
mit vierkantigen Schnapsflaſchen, dem Bierapparat, Gläſern ꝛc. ꝛc.
Hellpolierte Kirſchbaum-Möbel, Tiſche und Stühle, ſind aufgeſtellt.
Ein rother Vorhang trennt den Quer-Raum von dem dahinter
ſich anſchließenden Längsraum. In dieſem ebenfalls viele Tiſche
und Stühle; ganz hinten ein Billard.
Oeldrucke, meiſt Jagdſzenen darſtellend, ſind aufgehängt.
Wermelskirch, im Schlafrock und langer Pfeife, ſitzt und ſpielt
das Pianino, welches links an der Wand ſteht.
Drei freiwillige Ortsfeuerwehrmänner ſpielen Billard.
Vorn rechts brütet Hauffe über einem Schnapsglaſe; er iſt
merklich herabgekommen.
Frau Wermelskirch, eine zigeunerhaft ſchmudliche Alte, wäſcht
Gläſer hinter dem Schenkſims. Franziska hockt auf dem Fenſter-
brett rechts und ſpielt mit einem Kätzchen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |