Hauptmann, Gerhart: Fuhrmann Henschel. Berlin, 1899. Hanne in Gegenwart des Kellners, geweckt, frisch und kokett in ihrer Art. Immer heuzerricke de Treppe nuff. Sulche Schwalba- schwänze kenn wir hie unda bei ins ni braucha. George. Hier is woll die Bell Etasche, was? Hanne. Se meen'n wull a Hundestal oder was? Wir wern Ihn bebell'n oder was Sie san. Hieunda hausa de virnahma Leute! George. Vertraulicher Schäkerton. Junge Frau, junge Frau, wissen Sie was, kommen Se, zeigen Sie mir'n Weg: mit Ihn, da thät ich mich och nich färchten, und wenn Se mich och, wer weeß wohin fihr'n däten duhn. In Keller nich und uf'n Heiboden och nich. Hanne. Blein Se ock dessa, Sie wer'n mir dr Rechte! Sulche Windhunde geb's 'r genung. George. Junge Frau, soll ich Ihn waschen helfen? Hanne. Nee! Ader wenn Sie's suster druf astell'n, da half ich Ihn noch uf a Tropp, dohie! indem sie ein Wäsche- stück halb aus dem Wasser zieht. Do kenn Sie Ihr weißes Vir- hamdla sicha. George. I gar! So zum Schweine wer'n Se mich doch nich machen? Na aber! Äh gar, das geht doch nicht so? Da missen mer erst noch driber reden. Nich wahr, junge Frau? Nu freilich, natierlich! Wir reden noch driber. Wenn ich Zeit hab, später, andermal. Ab. Die Treppe wieder hinauf. Wermelskirch. Der wird sich wohl nicht mehr oft verlaufen! Den Weg vom Speisesaale zur Küche wird ihm Siebenhaar schon begreiflich machen. -- Hanne, wann kommt denn Henschel wieder? Hanne in Gegenwart des Kellners, geweckt, friſch und kokett in ihrer Art. Immer heuzerricke de Treppe nuff. Sulche Schwalba- ſchwänze kenn wir hie unda bei ins ni braucha. George. Hier is woll die Bell Etaſche, was? Hanne. Se meen’n wull a Hundeſtal oder was? Wir wern Ihn bebell’n oder was Sie ſan. Hieunda hauſa de virnahma Leute! George. Vertraulicher Schäkerton. Junge Frau, junge Frau, wiſſen Sie was, kommen Se, zeigen Sie mir’n Weg: mit Ihn, da thät ich mich och nich färchten, und wenn Se mich och, wer weeß wohin fihr’n däten duhn. In Keller nich und uf’n Heiboden och nich. Hanne. Blein Se ock deſſa, Sie wer’n mir dr Rechte! Sulche Windhunde geb’s ’r genung. George. Junge Frau, ſoll ich Ihn waſchen helfen? Hanne. Nee! Ader wenn Sie’s ſuſter druf aſtell’n, da half ich Ihn noch uf a Tropp, dohie! indem ſie ein Wäſche- ſtück halb aus dem Waſſer zieht. Do kenn Sie Ihr weißes Vir- hamdla ſicha. George. I gar! So zum Schweine wer’n Se mich doch nich machen? Na aber! Äh gar, das geht doch nicht ſo? Da miſſen mer erſt noch driber reden. Nich wahr, junge Frau? Nu freilich, natierlich! Wir reden noch driber. Wenn ich Zeit hab, ſpäter, andermal. Ab. Die Treppe wieder hinauf. Wermelskirch. Der wird ſich wohl nicht mehr oft verlaufen! Den Weg vom Speiſeſaale zur Küche wird ihm Siebenhaar ſchon begreiflich machen. — Hanne, wann kommt denn Henſchel wieder? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0038" n="28"/> <sp who="#HAN"> <speaker> <hi rendition="#b">Hanne</hi> </speaker> <stage>in Gegenwart des Kellners, geweckt, friſch und kokett in ihrer Art.</stage><lb/> <p>Immer heuzerricke de Treppe nuff. Sulche Schw<hi rendition="#aq">a</hi>lba-<lb/> ſchwänze kenn wir hie unda bei ins ni braucha.</p> </sp><lb/> <sp who="#GEO"> <speaker> <hi rendition="#b">George.</hi> </speaker> <p>Hier is woll die Bell Etaſche, was?</p> </sp><lb/> <sp who="#HAN"> <speaker> <hi rendition="#b">Hanne.</hi> </speaker> <p>Se meen’n wull a Hundeſt<hi rendition="#aq">a</hi>l oder w<hi rendition="#aq">a</hi>s?<lb/> Wir wern Ihn bebell’n oder w<hi rendition="#aq">a</hi>s Sie ſ<hi rendition="#aq">a</hi>n. 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Hanne in Gegenwart des Kellners, geweckt, friſch und kokett in ihrer Art.
Immer heuzerricke de Treppe nuff. Sulche Schwalba-
ſchwänze kenn wir hie unda bei ins ni braucha.
George. Hier is woll die Bell Etaſche, was?
Hanne. Se meen’n wull a Hundeſtal oder was?
Wir wern Ihn bebell’n oder was Sie ſan. Hieunda
hauſa de virnahma Leute!
George. Vertraulicher Schäkerton. Junge Frau, junge Frau,
wiſſen Sie was, kommen Se, zeigen Sie mir’n Weg: mit
Ihn, da thät ich mich och nich färchten, und wenn Se mich
och, wer weeß wohin fihr’n däten duhn. In Keller nich
und uf’n Heiboden och nich.
Hanne. Blein Se ock deſſa, Sie wer’n mir dr Rechte!
Sulche Windhunde geb’s ’r genung.
George. Junge Frau, ſoll ich Ihn waſchen helfen?
Hanne. Nee! Ader wenn Sie’s ſuſter druf aſtell’n,
da half ich Ihn noch uf a Tropp, dohie! indem ſie ein Wäſche-
ſtück halb aus dem Waſſer zieht. Do kenn Sie Ihr weißes Vir-
hamdla ſicha.
George. I gar! So zum Schweine wer’n Se mich
doch nich machen? Na aber! Äh gar, das geht doch
nicht ſo? Da miſſen mer erſt noch driber reden. Nich
wahr, junge Frau? Nu freilich, natierlich! Wir reden
noch driber. Wenn ich Zeit hab, ſpäter, andermal. Ab.
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verlaufen! Den Weg vom Speiſeſaale zur Küche wird
ihm Siebenhaar ſchon begreiflich machen. — Hanne, wann
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Zitationshilfe: | Hauptmann, Gerhart: Fuhrmann Henschel. Berlin, 1899, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauptmann_henschel_1899/38>, abgerufen am 07.07.2024. |