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Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Rathskeller. Stuttgart, 1827.

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ken kamen die beiden nach der Stadt Bremen,
und nachdem sie bei dem Bürgermeister gewe¬
sen, sagte dieser zum Senat: "o! was hat uns
der Schwede für zwei bleiche, magere Gesellen
geschickt; heute Abend wollen wir sie in den
Rathskeller führen und zudecken. Ich nehme
den Gesandten auf mich ganz allein, und der
Doctor Schnellpfeffer muß auf den Schreiber."
So wurden sie denn Abends nach der Betglocke
feierlichst in den Rathskeller geführt, der Bür¬
germeister führte Gutkunsten, den Hauptmann,
der Doctor Schnellpfeffer, was auch ein gu¬
ter Trinker war, führte den Reitknecht am
Arm, der als Schreiber angethan sich recht
züchtiglich geberdete; hinter ihnen gingen viele
Rathsherren, die zur Verhandlung geladen
waren. Hier in diesem Gemach setzten sie
sich um den Tisch und verspeißten zuerst Ha¬
senbraten und Schinken und Häringe, um sich
zum Trinken zu rüsten. Dann wollte der Ge¬

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ken kamen die beiden nach der Stadt Bremen,
und nachdem ſie bei dem Buͤrgermeiſter gewe¬
ſen, ſagte dieſer zum Senat: „o! was hat uns
der Schwede fuͤr zwei bleiche, magere Geſellen
geſchickt; heute Abend wollen wir ſie in den
Rathskeller fuͤhren und zudecken. Ich nehme
den Geſandten auf mich ganz allein, und der
Doctor Schnellpfeffer muß auf den Schreiber.“
So wurden ſie denn Abends nach der Betglocke
feierlichſt in den Rathskeller gefuͤhrt, der Buͤr¬
germeiſter fuͤhrte Gutkunſten, den Hauptmann,
der Doctor Schnellpfeffer, was auch ein gu¬
ter Trinker war, fuͤhrte den Reitknecht am
Arm, der als Schreiber angethan ſich recht
zuͤchtiglich geberdete; hinter ihnen gingen viele
Rathsherren, die zur Verhandlung geladen
waren. Hier in dieſem Gemach ſetzten ſie
ſich um den Tiſch und verſpeißten zuerſt Ha¬
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[81/0087] ken kamen die beiden nach der Stadt Bremen, und nachdem ſie bei dem Buͤrgermeiſter gewe¬ ſen, ſagte dieſer zum Senat: „o! was hat uns der Schwede fuͤr zwei bleiche, magere Geſellen geſchickt; heute Abend wollen wir ſie in den Rathskeller fuͤhren und zudecken. Ich nehme den Geſandten auf mich ganz allein, und der Doctor Schnellpfeffer muß auf den Schreiber.“ So wurden ſie denn Abends nach der Betglocke feierlichſt in den Rathskeller gefuͤhrt, der Buͤr¬ germeiſter fuͤhrte Gutkunſten, den Hauptmann, der Doctor Schnellpfeffer, was auch ein gu¬ ter Trinker war, fuͤhrte den Reitknecht am Arm, der als Schreiber angethan ſich recht zuͤchtiglich geberdete; hinter ihnen gingen viele Rathsherren, die zur Verhandlung geladen waren. Hier in dieſem Gemach ſetzten ſie ſich um den Tiſch und verſpeißten zuerſt Ha¬ ſenbraten und Schinken und Haͤringe, um ſich zum Trinken zu ruͤſten. Dann wollte der Ge¬ 6

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Zitationshilfe: Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Rathskeller. Stuttgart, 1827, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauff_phantasien_1827/87>, abgerufen am 23.11.2024.