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Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Rathskeller. Stuttgart, 1827.

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len, dann geht's besser;" Ohnegrund machte
aber drei Knöpfe an seinem Koller auf.

Da entsatzten sich alle, die dieß sahen, der
König aber sprach: "kann ich bessere Gesandte
finden nach der fröhlichen Stadt Bremen als
diese?" Und alsobald ließ er dem Hauptmann
prächtige Kleider und Waffen geben, wie auch
Ohnegrund, dem Reitknecht, denn dieser sollte
den Schreiber des Gesandten vorstellen. Der
König und der Kanzlar unterrichteten den Haupt¬
mann, was er zu sagen hätte bei der Unter¬
handlung, und nahm beiden das Versprechen
ab, daß sie auf der ganzen Reise nur Wasser
trinken sollten, damit nachher das Treffen im
Keller um so glorreicher würde; Gutkunst aber,
der Hauptmann, mußte seine rothe Nase mit
einer künstlichen Salbe anstreichen, auf daß sie
weiß aussah, damit man nicht merke, welch'
ein Kunde er sey."

"Ganz elendiglich vom vielen Wassertrin¬

len, dann geht's beſſer;“ Ohnegrund machte
aber drei Knoͤpfe an ſeinem Koller auf.

Da entſatzten ſich alle, die dieß ſahen, der
Koͤnig aber ſprach: „kann ich beſſere Geſandte
finden nach der froͤhlichen Stadt Bremen als
dieſe?“ Und alſobald ließ er dem Hauptmann
praͤchtige Kleider und Waffen geben, wie auch
Ohnegrund, dem Reitknecht, denn dieſer ſollte
den Schreiber des Geſandten vorſtellen. Der
Koͤnig und der Kanzlar unterrichteten den Haupt¬
mann, was er zu ſagen haͤtte bei der Unter¬
handlung, und nahm beiden das Verſprechen
ab, daß ſie auf der ganzen Reiſe nur Waſſer
trinken ſollten, damit nachher das Treffen im
Keller um ſo glorreicher wuͤrde; Gutkunſt aber,
der Hauptmann, mußte ſeine rothe Naſe mit
einer kuͤnſtlichen Salbe anſtreichen, auf daß ſie
weiß ausſah, damit man nicht merke, welch'
ein Kunde er ſey.“

„Ganz elendiglich vom vielen Waſſertrin¬

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[80/0086] len, dann geht's beſſer;“ Ohnegrund machte aber drei Knoͤpfe an ſeinem Koller auf. Da entſatzten ſich alle, die dieß ſahen, der Koͤnig aber ſprach: „kann ich beſſere Geſandte finden nach der froͤhlichen Stadt Bremen als dieſe?“ Und alſobald ließ er dem Hauptmann praͤchtige Kleider und Waffen geben, wie auch Ohnegrund, dem Reitknecht, denn dieſer ſollte den Schreiber des Geſandten vorſtellen. Der Koͤnig und der Kanzlar unterrichteten den Haupt¬ mann, was er zu ſagen haͤtte bei der Unter¬ handlung, und nahm beiden das Verſprechen ab, daß ſie auf der ganzen Reiſe nur Waſſer trinken ſollten, damit nachher das Treffen im Keller um ſo glorreicher wuͤrde; Gutkunſt aber, der Hauptmann, mußte ſeine rothe Naſe mit einer kuͤnſtlichen Salbe anſtreichen, auf daß ſie weiß ausſah, damit man nicht merke, welch' ein Kunde er ſey.“ „Ganz elendiglich vom vielen Waſſertrin¬

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Zitationshilfe: Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Rathskeller. Stuttgart, 1827, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauff_phantasien_1827/86>, abgerufen am 23.11.2024.