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Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Rathskeller. Stuttgart, 1827.

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herbaumelten, wie sein dickes Gesicht lächelte
vor inniger Herzenslust und Freude.

Endlich schien er ermüdet, er winkte Ju¬
das und Paulus herbei, und flüsterte ihnen
etwas zu; sie banden ihm die Schürze ab,
faßten solch an beiden Enden und zogen und
zogen, so daß sie plötzlich so groß wurde, wie
ein Betttuch; dann riefen sie die anderen her¬
bei, stellten sie rings um das Tuch und ließen
es anfassen. "Ha, dachte ich, jetzt wird wahr¬
scheinlich der alte Balthasar ein wenig geprellt,
zu allgemeiner Ergötzung; wenn nur das Ge¬
wölbe nicht so nieder wäre, da kann er leicht
den Schädel einstoßen." Da kam Judas und
der starke Bartholomäus auf uns zu und fa߬
ten -- mich; Balthasar Ohnegrund lachte
hämisch; ich bebte, ich wehrte mich; es half
nichts, Judas faßte mich fest an der Kehle
und drohte mich zu erwürgen, wenn ich mich
ferner sträube. Die Sinne wollten mir ver¬

herbaumelten, wie ſein dickes Geſicht laͤchelte
vor inniger Herzensluſt und Freude.

Endlich ſchien er ermuͤdet, er winkte Ju¬
das und Paulus herbei, und fluͤſterte ihnen
etwas zu; ſie banden ihm die Schuͤrze ab,
faßten ſolch an beiden Enden und zogen und
zogen, ſo daß ſie ploͤtzlich ſo groß wurde, wie
ein Betttuch; dann riefen ſie die anderen her¬
bei, ſtellten ſie rings um das Tuch und ließen
es anfaſſen. „Ha, dachte ich, jetzt wird wahr¬
ſcheinlich der alte Balthaſar ein wenig geprellt,
zu allgemeiner Ergoͤtzung; wenn nur das Ge¬
woͤlbe nicht ſo nieder waͤre, da kann er leicht
den Schaͤdel einſtoßen.“ Da kam Judas und
der ſtarke Bartholomaͤus auf uns zu und fa߬
ten — mich; Balthaſar Ohnegrund lachte
haͤmiſch; ich bebte, ich wehrte mich; es half
nichts, Judas faßte mich feſt an der Kehle
und drohte mich zu erwuͤrgen, wenn ich mich
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[125/0131] herbaumelten, wie ſein dickes Geſicht laͤchelte vor inniger Herzensluſt und Freude. Endlich ſchien er ermuͤdet, er winkte Ju¬ das und Paulus herbei, und fluͤſterte ihnen etwas zu; ſie banden ihm die Schuͤrze ab, faßten ſolch an beiden Enden und zogen und zogen, ſo daß ſie ploͤtzlich ſo groß wurde, wie ein Betttuch; dann riefen ſie die anderen her¬ bei, ſtellten ſie rings um das Tuch und ließen es anfaſſen. „Ha, dachte ich, jetzt wird wahr¬ ſcheinlich der alte Balthaſar ein wenig geprellt, zu allgemeiner Ergoͤtzung; wenn nur das Ge¬ woͤlbe nicht ſo nieder waͤre, da kann er leicht den Schaͤdel einſtoßen.“ Da kam Judas und der ſtarke Bartholomaͤus auf uns zu und fa߬ ten — mich; Balthaſar Ohnegrund lachte haͤmiſch; ich bebte, ich wehrte mich; es half nichts, Judas faßte mich feſt an der Kehle und drohte mich zu erwuͤrgen, wenn ich mich ferner ſtraͤube. Die Sinne wollten mir ver¬

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Zitationshilfe: Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Rathskeller. Stuttgart, 1827, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauff_phantasien_1827/131>, abgerufen am 27.11.2024.