Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.setzt man zwei Drittel Wasser zu und allmälig immer Man darf nicht vergessen, daß die Verdauungs- Magenüberfüllung gehört mit zu den veranlassen- Soll das Kind überhaupt gedeihen, so ist Pünkt- Die Mutter muß ihr Kind so gewöhnen, daß 6*
ſetzt man zwei Drittel Waſſer zu und allmaͤlig immer Man darf nicht vergeſſen, daß die Verdauungs- Magenüberfuͤllung gehoͤrt mit zu den veranlaſſen- Soll das Kind uͤberhaupt gedeihen, ſo iſt Pünkt- Die Mutter muß ihr Kind ſo gewoͤhnen, daß 6*
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0093" n="83"/> ſetzt man zwei Drittel Waſſer zu und allmaͤlig immer<lb/> weniger, bis man nach den erſten drei oder vier Mo-<lb/> naten ungemiſchte Milch reicht. Die Temperatur<lb/> der Miſchung muß wo moͤglich ſtets dieſelbe ſein,<lb/> und der Waͤrme der aus der Bruſt fließenden Milch<lb/> gleichkommen (28º bis 30º R.) Man gieße das Waſſer<lb/> zu der abgekochten und kalt gewordenen Milch, nicht<lb/> aber umgekehrt.</p><lb/> <p>Man darf nicht vergeſſen, daß die Verdauungs-<lb/> organe des Neugeborenen ſehr klein ſind, daß 6 bis<lb/> 8 Eßloͤffel in den erſten Tagen und Wochen die<lb/> ganze Capacitaͤt des Magens ausfüllen, und daß das<lb/> Reichen einer groͤßeren Menge auf einmal, nothwendig<lb/> krankhafte Zufaͤlle zur Folge haben muß.</p><lb/> <p>Magenüberfuͤllung gehoͤrt mit zu den veranlaſſen-<lb/> den Urſachen aller aſtheniſchen Kinderkrankheiten,<lb/> denn ſie ſchwaͤcht die Verdauung ganz auſſerordentlich,<lb/> und ſetzt dadurch das Kind in der Ernaͤhrung und<lb/> im Wachsthume zurück.</p><lb/> <p>Soll das Kind uͤberhaupt gedeihen, ſo iſt Pünkt-<lb/> lichkeit in der Darreichung der Bruſt oder der Nah-<lb/> rung eine Hauptſache. Anfangs verlangt das Kind<lb/> alle 2 bis 3 Stunden etwas Nahrung; ſpaͤter iſt es<lb/> hinreichend wenn es ſeltener geſchieht.</p><lb/> <p>Die Mutter muß ihr Kind ſo gewoͤhnen, daß<lb/> es vor dem Niederlegen die Bruſt nimmt und erſt<lb/> wieder gegen Morgen ſein Bedürfniß befriedigt. Wird<lb/> <fw place="bottom" type="sig">6*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [83/0093]
ſetzt man zwei Drittel Waſſer zu und allmaͤlig immer
weniger, bis man nach den erſten drei oder vier Mo-
naten ungemiſchte Milch reicht. Die Temperatur
der Miſchung muß wo moͤglich ſtets dieſelbe ſein,
und der Waͤrme der aus der Bruſt fließenden Milch
gleichkommen (28º bis 30º R.) Man gieße das Waſſer
zu der abgekochten und kalt gewordenen Milch, nicht
aber umgekehrt.
Man darf nicht vergeſſen, daß die Verdauungs-
organe des Neugeborenen ſehr klein ſind, daß 6 bis
8 Eßloͤffel in den erſten Tagen und Wochen die
ganze Capacitaͤt des Magens ausfüllen, und daß das
Reichen einer groͤßeren Menge auf einmal, nothwendig
krankhafte Zufaͤlle zur Folge haben muß.
Magenüberfuͤllung gehoͤrt mit zu den veranlaſſen-
den Urſachen aller aſtheniſchen Kinderkrankheiten,
denn ſie ſchwaͤcht die Verdauung ganz auſſerordentlich,
und ſetzt dadurch das Kind in der Ernaͤhrung und
im Wachsthume zurück.
Soll das Kind uͤberhaupt gedeihen, ſo iſt Pünkt-
lichkeit in der Darreichung der Bruſt oder der Nah-
rung eine Hauptſache. Anfangs verlangt das Kind
alle 2 bis 3 Stunden etwas Nahrung; ſpaͤter iſt es
hinreichend wenn es ſeltener geſchieht.
Die Mutter muß ihr Kind ſo gewoͤhnen, daß
es vor dem Niederlegen die Bruſt nimmt und erſt
wieder gegen Morgen ſein Bedürfniß befriedigt. Wird
6*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |