Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.Doch dieses ist bei weitem nicht alles! Ein jedes Doch dieſes iſt bei weitem nicht alles! Ein jedes <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0037" n="27"/> Doch dieſes iſt bei weitem nicht alles! Ein jedes<lb/> Organ kann nur bei einer ſeinen Kraͤften angemeſſe-<lb/> nen Thaͤtigkeit gedeihen; bleibt es unthaͤtig, ſo ſchla-<lb/> fen allmaͤlig ſeine Kraͤfte ein. Das Muskelſyſtem,<lb/> welches einen ſo bedeutenden Theil unſeres Koͤrpers<lb/> ausmacht, welches nicht nur zu allen willkürlichen<lb/> Bewegungen dient, ſondern auch den unwillkuͤrlichen<lb/> Bewegungen des Magens, des Darmkanals, der<lb/> Respirationsorgane, der Circulation ꝛc. vorſteht,<lb/> muß durch den Mangel ſeines natuͤrlichen Reizes er-<lb/> ſchlaffen und die Atonie aller uͤbrigen Syſteme nach<lb/> ſich ziehen. So wie ein an die Dunkelheit eines<lb/> Kerkers gewoͤhntes Auge das helle Licht nicht ver-<lb/> traͤgt, ſo ermuͤdet den Stubenſitzer die geringſte Be-<lb/> wegung. Seine Muskelkraft nimmt ab; ſeine Res-<lb/> piration iſt ſchwach und ſeine Verdauung leidet,<lb/> theils durch die Stockungen des Blutes im Unter-<lb/> leibe, welche die freie Thaͤtigkeit der Organe hindern<lb/> und bei dem Stubenſitzer niemals ausbleiben, theils<lb/> auch durch die ſchwaͤcheren und langſameren Bewe-<lb/> gungen des Magens und der Gedaͤrme, die natuͤrlich<lb/> eine langſamere und ſchwierigere Digestion zur Folge<lb/> haben. Um dieſen Uebeln zu entgehen, ſucht man<lb/> nur zu oft, ſtatt zum allereinfachſten, nothwendigſten<lb/> und allein hülfreichen Mittel zu greifen, die Ver-<lb/> dauungsorgane durch reizende Koſt und Getraͤnke an-<lb/> zuſpornen und vermehrt dadurch die Krankheit, bis<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [27/0037]
Doch dieſes iſt bei weitem nicht alles! Ein jedes
Organ kann nur bei einer ſeinen Kraͤften angemeſſe-
nen Thaͤtigkeit gedeihen; bleibt es unthaͤtig, ſo ſchla-
fen allmaͤlig ſeine Kraͤfte ein. Das Muskelſyſtem,
welches einen ſo bedeutenden Theil unſeres Koͤrpers
ausmacht, welches nicht nur zu allen willkürlichen
Bewegungen dient, ſondern auch den unwillkuͤrlichen
Bewegungen des Magens, des Darmkanals, der
Respirationsorgane, der Circulation ꝛc. vorſteht,
muß durch den Mangel ſeines natuͤrlichen Reizes er-
ſchlaffen und die Atonie aller uͤbrigen Syſteme nach
ſich ziehen. So wie ein an die Dunkelheit eines
Kerkers gewoͤhntes Auge das helle Licht nicht ver-
traͤgt, ſo ermuͤdet den Stubenſitzer die geringſte Be-
wegung. Seine Muskelkraft nimmt ab; ſeine Res-
piration iſt ſchwach und ſeine Verdauung leidet,
theils durch die Stockungen des Blutes im Unter-
leibe, welche die freie Thaͤtigkeit der Organe hindern
und bei dem Stubenſitzer niemals ausbleiben, theils
auch durch die ſchwaͤcheren und langſameren Bewe-
gungen des Magens und der Gedaͤrme, die natuͤrlich
eine langſamere und ſchwierigere Digestion zur Folge
haben. Um dieſen Uebeln zu entgehen, ſucht man
nur zu oft, ſtatt zum allereinfachſten, nothwendigſten
und allein hülfreichen Mittel zu greifen, die Ver-
dauungsorgane durch reizende Koſt und Getraͤnke an-
zuſpornen und vermehrt dadurch die Krankheit, bis
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