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Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.

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likum wiederholt werden, und wenn man schädliche
Vorurtheile auch nur bei einigen Lesern vertilgt,
so darf man sich schon seines Erfolges freuen.

Ehe der verständige Landmann seine Saat aus-
streut, bereitet er das Feld zu ihrem Empfange vor.
Die Erde wird mit Pflug und Spaten aufgelockert,
damit die Luft in ihren Schooß dringen könne, denn
für alles Lebende und Keimende ist sie erstes Bedürf-
niß. Auch soll das Samenkorn weich gebettet sein,
damit die zarten Wurzelfasern keinen zu harten Wi-
derstand finden, und sich nach allen Seiten frei und
ungehindert ausbreiten. So wird aus dem vorsich-
tig gedüngten Boden reichlichere Nahrung dem Pflänz-
chen zugeführt, und es strebt kräftig zum allbelebenden
Lichte der Sonne. Luft, Nahrung, Feuchtigkeit,
Wärme und Kälte, alle Einflüsse, welche die Pflanze
zu ihrem Wachsthume nothwendig bedarf, werden
aber auch, wenn sie das richtige Maaß überschreiten,
zu Hindernissen ihres Gedeihens. Heftige Winde
legen die Saat um, ein zu starker Dünger verbrennt
die Wurzeln, nach anhaltendem Regen verfaulen die
mehlreichen Knollen. Durch zu große Wärme und
Trockenheit wird die Aehre ausgedörrt, unter entge-
gengesetzten Verhältnissen gelangt sie nicht zur voll-
kommenen Reife. Welche Kenntniß des Bodens, der
climatischen Verhältnisse und der Natur der Pflanze
bedarf es also nicht, um ihren Wachsthum, so weit

likum wiederholt werden, und wenn man ſchaͤdliche
Vorurtheile auch nur bei einigen Leſern vertilgt,
ſo darf man ſich ſchon ſeines Erfolges freuen.

Ehe der verſtaͤndige Landmann ſeine Saat aus-
ſtreut, bereitet er das Feld zu ihrem Empfange vor.
Die Erde wird mit Pflug und Spaten aufgelockert,
damit die Luft in ihren Schooß dringen koͤnne, denn
fuͤr alles Lebende und Keimende iſt ſie erſtes Beduͤrf-
niß. Auch ſoll das Samenkorn weich gebettet ſein,
damit die zarten Wurzelfaſern keinen zu harten Wi-
derſtand finden, und ſich nach allen Seiten frei und
ungehindert ausbreiten. So wird aus dem vorſich-
tig geduͤngten Boden reichlichere Nahrung dem Pflaͤnz-
chen zugefuͤhrt, und es ſtrebt kraͤftig zum allbelebenden
Lichte der Sonne. Luft, Nahrung, Feuchtigkeit,
Waͤrme und Kaͤlte, alle Einflüſſe, welche die Pflanze
zu ihrem Wachsthume nothwendig bedarf, werden
aber auch, wenn ſie das richtige Maaß uͤberſchreiten,
zu Hinderniſſen ihres Gedeihens. Heftige Winde
legen die Saat um, ein zu ſtarker Duͤnger verbrennt
die Wurzeln, nach anhaltendem Regen verfaulen die
mehlreichen Knollen. Durch zu große Waͤrme und
Trockenheit wird die Aehre ausgedoͤrrt, unter entge-
gengeſetzten Verhaͤltniſſen gelangt ſie nicht zur voll-
kommenen Reife. Welche Kenntniß des Bodens, der
climatiſchen Verhaͤltniſſe und der Natur der Pflanze
bedarf es alſo nicht, um ihren Wachsthum, ſo weit

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[7/0017] likum wiederholt werden, und wenn man ſchaͤdliche Vorurtheile auch nur bei einigen Leſern vertilgt, ſo darf man ſich ſchon ſeines Erfolges freuen. Ehe der verſtaͤndige Landmann ſeine Saat aus- ſtreut, bereitet er das Feld zu ihrem Empfange vor. Die Erde wird mit Pflug und Spaten aufgelockert, damit die Luft in ihren Schooß dringen koͤnne, denn fuͤr alles Lebende und Keimende iſt ſie erſtes Beduͤrf- niß. Auch ſoll das Samenkorn weich gebettet ſein, damit die zarten Wurzelfaſern keinen zu harten Wi- derſtand finden, und ſich nach allen Seiten frei und ungehindert ausbreiten. So wird aus dem vorſich- tig geduͤngten Boden reichlichere Nahrung dem Pflaͤnz- chen zugefuͤhrt, und es ſtrebt kraͤftig zum allbelebenden Lichte der Sonne. Luft, Nahrung, Feuchtigkeit, Waͤrme und Kaͤlte, alle Einflüſſe, welche die Pflanze zu ihrem Wachsthume nothwendig bedarf, werden aber auch, wenn ſie das richtige Maaß uͤberſchreiten, zu Hinderniſſen ihres Gedeihens. Heftige Winde legen die Saat um, ein zu ſtarker Duͤnger verbrennt die Wurzeln, nach anhaltendem Regen verfaulen die mehlreichen Knollen. Durch zu große Waͤrme und Trockenheit wird die Aehre ausgedoͤrrt, unter entge- gengeſetzten Verhaͤltniſſen gelangt ſie nicht zur voll- kommenen Reife. Welche Kenntniß des Bodens, der climatiſchen Verhaͤltniſſe und der Natur der Pflanze bedarf es alſo nicht, um ihren Wachsthum, ſo weit

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Zitationshilfe: Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartwig_erziehung_1847/17>, abgerufen am 24.11.2024.