Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.sollen lernen, was sie unmöglich begreifen können. Also wird Kräftigung des Körpers unser Haupt- Wenn ich daher in dieser kleinen Schrift auf die ſollen lernen, was ſie unmoͤglich begreifen koͤnnen. Alſo wird Kraͤftigung des Körpers unſer Haupt- Wenn ich daher in dieſer kleinen Schrift auf die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0016" n="6"/> ſollen lernen, was ſie unmoͤglich begreifen koͤnnen.<lb/> Jhr Gedaͤchtniß wird mit leeren Worten beſchwert,<lb/> waͤhrend ihr Urtheil brach liegt. Eitles Bemuͤhen —<lb/> denn mit dem Wachsthum waͤchst erſt der Jdeenkreis,<lb/> und nicht eher als bis der Knabe ſich fuͤr das zu er-<lb/> lernende wirklich intereſſirt, wird er es ſich dauer-<lb/> haft aneignen. Kaͤmen wir doch endlich zur Erkennt-<lb/> niß, daß es fuͤr die Jntelligenz keine beſſere Kul-<lb/> tur giebt, als fruͤhzeitig die koͤrperlichen Kraͤfte zu<lb/> pflegen, welche ſpaͤterhin der Jntelligenz als Jnſtru-<lb/> mente dienen ſollen.</p><lb/> <p>Alſo wird Kraͤftigung des Körpers unſer Haupt-<lb/> ziel ſein, wenn wir die Grundlage eines Baues legen<lb/> wollen, der kraͤftig genug ſein ſoll, die kuͤnftigen<lb/> Leiden und Freuden des Lebens zu tragen. Und gewiß<lb/> iſt dieſes der heißeſte Wunſch eines jeden Vaters,<lb/> einer jeden Mutter; aber nur zu oft verfehlen Eltern<lb/> auch mit den beſten Abſichten den richtigen Weg, da<lb/> die Unkenntniß der Geſetze, nach welchen der Koͤrper<lb/> waͤchſt und gedeiht, eine faſt allgemeine zu nennen iſt.</p><lb/> <p>Wenn ich daher in dieſer kleinen Schrift auf die<lb/> Hauptpunkte aufmerkſam mache, welche zu jenem<lb/> Ziele fuͤhren, ſo glaube ich ein nicht undankbares<lb/> Werk uͤbernommen zu haben. Zwar bringe ich nur<lb/> laͤngſt Bekanntes zu Markte (wie die Meiſten, die<lb/> Buͤcher ſchreiben — <hi rendition="#aq">nil sub sole novum</hi>) aber nütz-<lb/> liche Wahrheiten koͤnnen nicht oft genug dem Pub-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [6/0016]
ſollen lernen, was ſie unmoͤglich begreifen koͤnnen.
Jhr Gedaͤchtniß wird mit leeren Worten beſchwert,
waͤhrend ihr Urtheil brach liegt. Eitles Bemuͤhen —
denn mit dem Wachsthum waͤchst erſt der Jdeenkreis,
und nicht eher als bis der Knabe ſich fuͤr das zu er-
lernende wirklich intereſſirt, wird er es ſich dauer-
haft aneignen. Kaͤmen wir doch endlich zur Erkennt-
niß, daß es fuͤr die Jntelligenz keine beſſere Kul-
tur giebt, als fruͤhzeitig die koͤrperlichen Kraͤfte zu
pflegen, welche ſpaͤterhin der Jntelligenz als Jnſtru-
mente dienen ſollen.
Alſo wird Kraͤftigung des Körpers unſer Haupt-
ziel ſein, wenn wir die Grundlage eines Baues legen
wollen, der kraͤftig genug ſein ſoll, die kuͤnftigen
Leiden und Freuden des Lebens zu tragen. Und gewiß
iſt dieſes der heißeſte Wunſch eines jeden Vaters,
einer jeden Mutter; aber nur zu oft verfehlen Eltern
auch mit den beſten Abſichten den richtigen Weg, da
die Unkenntniß der Geſetze, nach welchen der Koͤrper
waͤchſt und gedeiht, eine faſt allgemeine zu nennen iſt.
Wenn ich daher in dieſer kleinen Schrift auf die
Hauptpunkte aufmerkſam mache, welche zu jenem
Ziele fuͤhren, ſo glaube ich ein nicht undankbares
Werk uͤbernommen zu haben. Zwar bringe ich nur
laͤngſt Bekanntes zu Markte (wie die Meiſten, die
Buͤcher ſchreiben — nil sub sole novum) aber nütz-
liche Wahrheiten koͤnnen nicht oft genug dem Pub-
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