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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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eigene Kosten sorgen und auch Privatpersonen wurden zu Leist-
ungen herbeigezogen.

10. Bezüglich der Schonung der Thiere verordneten meh-
rere Gesetze, daß keine Prügel und ästige Knüttel, sondern nur
Gerten und Peitschen zum Antreiben derselben angewendet wer-
den durften "non ut exigat tantum quantum vires valere
non possunt
".1) Zuwiderhandelnde wurden degradirt oder
entlassen.

§. 3.
Verlauf und Ende des cursus publicus
1. Bei den Römern.

Das war das äußere Bild des römischen cursus publicus;
das die Ausführung eines großartigen Gedankens, der werth
gewesen wäre, bessere Früchte von der Zukunft zu ernten, wenn
nicht schon in dem Grundgedanken und in der inneren Ein-
richtung der Keim der Krankheit verborgen gewesen wäre, denn
nicht um das Volk zu beglücken, nicht um den Völkern die
Wechselseitigkeit ihrer Beziehungen zu erleichtern, nicht um
Handel und Verkehr zu heben -- kurz, nicht um eines volks-
wirthschaftlichen Zieles wegen wurde der cursus publicus er-
richtet, sondern der Egoismus des Caesars und der eiserne
Wille, die Zügel des Regiments kürzer fassen zu können, schuf
den leitenden Gedanken; daher überall, wo der Gedanke zur
Ausführung gelangte, Widerwille und Hindernisse von Seite
des Volkes, überall Zwang und Bedrückung von oben herab,
bis das ganze Jnstitut theils unter den Fluthen der herein-

1) Cod. Theod. d. c. p. Lex II. und Cod. Justin. Lib. XII.
tit. LI. 1.

eigene Koſten ſorgen und auch Privatperſonen wurden zu Leiſt-
ungen herbeigezogen.

10. Bezüglich der Schonung der Thiere verordneten meh-
rere Geſetze, daß keine Prügel und äſtige Knüttel, ſondern nur
Gerten und Peitſchen zum Antreiben derſelben angewendet wer-
den durften „non ut exigat tantum quantum vires valere
non possunt
“.1) Zuwiderhandelnde wurden degradirt oder
entlaſſen.

§. 3.
Verlauf und Ende des cursus publicus
1. Bei den Römern.

Das war das äußere Bild des römiſchen cursus publicus;
das die Ausführung eines großartigen Gedankens, der werth
geweſen wäre, beſſere Früchte von der Zukunft zu ernten, wenn
nicht ſchon in dem Grundgedanken und in der inneren Ein-
richtung der Keim der Krankheit verborgen geweſen wäre, denn
nicht um das Volk zu beglücken, nicht um den Völkern die
Wechſelſeitigkeit ihrer Beziehungen zu erleichtern, nicht um
Handel und Verkehr zu heben — kurz, nicht um eines volks-
wirthſchaftlichen Zieles wegen wurde der cursus publicus er-
richtet, ſondern der Egoismus des Caesars und der eiſerne
Wille, die Zügel des Regiments kürzer faſſen zu können, ſchuf
den leitenden Gedanken; daher überall, wo der Gedanke zur
Ausführung gelangte, Widerwille und Hinderniſſe von Seite
des Volkes, überall Zwang und Bedrückung von oben herab,
bis das ganze Jnſtitut theils unter den Fluthen der herein-

1) Cod. Theod. d. c. p. Lex II. und Cod. Justin. Lib. XII.
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[86/0099] eigene Koſten ſorgen und auch Privatperſonen wurden zu Leiſt- ungen herbeigezogen. 10. Bezüglich der Schonung der Thiere verordneten meh- rere Geſetze, daß keine Prügel und äſtige Knüttel, ſondern nur Gerten und Peitſchen zum Antreiben derſelben angewendet wer- den durften „non ut exigat tantum quantum vires valere non possunt“. 1) Zuwiderhandelnde wurden degradirt oder entlaſſen. §. 3. Verlauf und Ende des cursus publicus 1. Bei den Römern. Das war das äußere Bild des römiſchen cursus publicus; das die Ausführung eines großartigen Gedankens, der werth geweſen wäre, beſſere Früchte von der Zukunft zu ernten, wenn nicht ſchon in dem Grundgedanken und in der inneren Ein- richtung der Keim der Krankheit verborgen geweſen wäre, denn nicht um das Volk zu beglücken, nicht um den Völkern die Wechſelſeitigkeit ihrer Beziehungen zu erleichtern, nicht um Handel und Verkehr zu heben — kurz, nicht um eines volks- wirthſchaftlichen Zieles wegen wurde der cursus publicus er- richtet, ſondern der Egoismus des Caesars und der eiſerne Wille, die Zügel des Regiments kürzer faſſen zu können, ſchuf den leitenden Gedanken; daher überall, wo der Gedanke zur Ausführung gelangte, Widerwille und Hinderniſſe von Seite des Volkes, überall Zwang und Bedrückung von oben herab, bis das ganze Jnſtitut theils unter den Fluthen der herein- 1) Cod. Theod. d. c. p. Lex II. und Cod. Justin. Lib. XII. tit. LI. 1.

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/99>, abgerufen am 22.11.2024.