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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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zu bessern Comportement mit denen Ew. Kaiserlichen Majestät
und dem heiligen Römischen Reich sub maximis oneribus
afficirten höhern Ständen angewiesen werde1)."

Aber auch der Kaiser ging nicht auf die Vorstellungen des
Herzogs ein, sondern untersagte ihm jedes weitere Vorgehen
in der Sache, weshalb auch das Unternehmen mehr oder
minder in's Stocken gerieth; dagegen führte später der Post-
meister zu Stuttgart den Titel eines kaiserlichen und herzog-
lichen Postmeisters und dem Herzog wurden neben der Post
noch verschiedene, auf landesherrlicher Autorität beruhende Land-
kutschen gestattet.

Jn Folge dieser Angelegenheit ließ der Herzog von Württem-
berg im Jahre 1710 die so berühmte sogenannte "württem-
bergische Deduction oder gründlicher Bericht, was es mit des
heiligen römischen Reichs Churfürsten und Ständen, Post- und
Botenwesen, insonderheit in dem löblichen Herzogthum Württem-
berg von Maximilian I. bis auf gegenwärtige Zeit vor eine
eigentliche Beschaffenheit gehabt habe und noch habe" verfassen
und dem Kaiser überreichen.



1) von Beust, a. a. O. pag. 165, 166.
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zu beſſern Comportement mit denen Ew. Kaiſerlichen Majeſtät
und dem heiligen Römiſchen Reich sub maximis oneribus
afficirten höhern Ständen angewieſen werde1).“

Aber auch der Kaiſer ging nicht auf die Vorſtellungen des
Herzogs ein, ſondern unterſagte ihm jedes weitere Vorgehen
in der Sache, weshalb auch das Unternehmen mehr oder
minder in's Stocken gerieth; dagegen führte ſpäter der Poſt-
meiſter zu Stuttgart den Titel eines kaiſerlichen und herzog-
lichen Poſtmeiſters und dem Herzog wurden neben der Poſt
noch verſchiedene, auf landesherrlicher Autorität beruhende Land-
kutſchen geſtattet.

Jn Folge dieſer Angelegenheit ließ der Herzog von Württem-
berg im Jahre 1710 die ſo berühmte ſogenannte „württem-
bergiſche Deduction oder gründlicher Bericht, was es mit des
heiligen römiſchen Reichs Churfürſten und Ständen, Poſt- und
Botenweſen, inſonderheit in dem löblichen Herzogthum Württem-
berg von Maximilian I. bis auf gegenwärtige Zeit vor eine
eigentliche Beſchaffenheit gehabt habe und noch habe“ verfaſſen
und dem Kaiſer überreichen.



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[339/0352] zu beſſern Comportement mit denen Ew. Kaiſerlichen Majeſtät und dem heiligen Römiſchen Reich sub maximis oneribus afficirten höhern Ständen angewieſen werde 1).“ Aber auch der Kaiſer ging nicht auf die Vorſtellungen des Herzogs ein, ſondern unterſagte ihm jedes weitere Vorgehen in der Sache, weshalb auch das Unternehmen mehr oder minder in's Stocken gerieth; dagegen führte ſpäter der Poſt- meiſter zu Stuttgart den Titel eines kaiſerlichen und herzog- lichen Poſtmeiſters und dem Herzog wurden neben der Poſt noch verſchiedene, auf landesherrlicher Autorität beruhende Land- kutſchen geſtattet. Jn Folge dieſer Angelegenheit ließ der Herzog von Württem- berg im Jahre 1710 die ſo berühmte ſogenannte „württem- bergiſche Deduction oder gründlicher Bericht, was es mit des heiligen römiſchen Reichs Churfürſten und Ständen, Poſt- und Botenweſen, inſonderheit in dem löblichen Herzogthum Württem- berg von Maximilian I. bis auf gegenwärtige Zeit vor eine eigentliche Beſchaffenheit gehabt habe und noch habe“ verfaſſen und dem Kaiſer überreichen. 1) von Beust, a. a. O. pag. 165, 166. 22*

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 339. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/352>, abgerufen am 10.05.2024.