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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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Es war also damals 1580 in Deutschland ein doppelter
Postenlauf; vom kaiserlichen Hofe ging wöchentlich eine ordinäre
Post, wie auch von Rom, Venedig, Mailand, Mantua
nach Augsburg, von da durch die württembergischen Lande
über Rheinhausen nach Brüssel; dieser Postcours fing schon
1543 an, der zweite aber, der von Cöln ausging, nahm 1580
seinen Anfang1).

Gleichzeitig ordnete der Kaiser den Fugger und Jlsungen
als Commissäre ab, um vorläufig wenigstens den Durchgang
der Posten durch Württemberg zu sichern.

Henott ließ sich dagegen lange nicht bei den württembergi-
schen Posthaltern sehen, um die zunächst fälligen Ausgaben für
die weitere Unterhaltung der Posten zu bereinigen, so daß nun-
mehr die Württemberger die Führung der Posten völlig ein-
stellten und hievon ihrem Herzog pflichtmäßig Anzeige erstatte-
ten. Nun stockte alle Verbindung; die Posten blieben vor der
Grenze Württembergs liegen, und erst als Erzherzog Ferdinand,
der damals die gefürstete Grafschaft Tirol besaß, sich für Henott
verwendete, ließen sich die Württembergischen Posthalter noch-
mals besänftigen.

Trotz aller Verwendung aber, welche Henott fand, brachte
er doch die materiellen Mittel nicht auf, um sein Project halten
zu können.

Henott versprach nun bis zur Frankfurter Fastenmesse im

1) Jnformation des Rheinhauser Postmeisters vom Jahre 1638
bei Lünig, Grundveste p. 220. -- Jm Posthause zu Rheinhausen be-
fand sich noch 1638 das gewöhnliche Posthorn und die Jahrzahl 1552
war in Holz eingeschnitzt.

Es war alſo damals 1580 in Deutſchland ein doppelter
Poſtenlauf; vom kaiſerlichen Hofe ging wöchentlich eine ordinäre
Poſt, wie auch von Rom, Venedig, Mailand, Mantua
nach Augsburg, von da durch die württembergiſchen Lande
über Rheinhauſen nach Brüſſel; dieſer Poſtcours fing ſchon
1543 an, der zweite aber, der von Cöln ausging, nahm 1580
ſeinen Anfang1).

Gleichzeitig ordnete der Kaiſer den Fugger und Jlſungen
als Commiſſäre ab, um vorläufig wenigſtens den Durchgang
der Poſten durch Württemberg zu ſichern.

Henott ließ ſich dagegen lange nicht bei den württembergi-
ſchen Poſthaltern ſehen, um die zunächſt fälligen Ausgaben für
die weitere Unterhaltung der Poſten zu bereinigen, ſo daß nun-
mehr die Württemberger die Führung der Poſten völlig ein-
ſtellten und hievon ihrem Herzog pflichtmäßig Anzeige erſtatte-
ten. Nun ſtockte alle Verbindung; die Poſten blieben vor der
Grenze Württembergs liegen, und erſt als Erzherzog Ferdinand,
der damals die gefürſtete Grafſchaft Tirol beſaß, ſich für Henott
verwendete, ließen ſich die Württembergiſchen Poſthalter noch-
mals beſänftigen.

Trotz aller Verwendung aber, welche Henott fand, brachte
er doch die materiellen Mittel nicht auf, um ſein Project halten
zu können.

Henott verſprach nun bis zur Frankfurter Faſtenmeſſe im

1) Jnformation des Rheinhauſer Poſtmeiſters vom Jahre 1638
bei Lünig, Grundveſte p. 220. — Jm Poſthauſe zu Rheinhauſen be-
fand ſich noch 1638 das gewöhnliche Poſthorn und die Jahrzahl 1552
war in Holz eingeſchnitzt.
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[279/0292] Es war alſo damals 1580 in Deutſchland ein doppelter Poſtenlauf; vom kaiſerlichen Hofe ging wöchentlich eine ordinäre Poſt, wie auch von Rom, Venedig, Mailand, Mantua nach Augsburg, von da durch die württembergiſchen Lande über Rheinhauſen nach Brüſſel; dieſer Poſtcours fing ſchon 1543 an, der zweite aber, der von Cöln ausging, nahm 1580 ſeinen Anfang 1). Gleichzeitig ordnete der Kaiſer den Fugger und Jlſungen als Commiſſäre ab, um vorläufig wenigſtens den Durchgang der Poſten durch Württemberg zu ſichern. Henott ließ ſich dagegen lange nicht bei den württembergi- ſchen Poſthaltern ſehen, um die zunächſt fälligen Ausgaben für die weitere Unterhaltung der Poſten zu bereinigen, ſo daß nun- mehr die Württemberger die Führung der Poſten völlig ein- ſtellten und hievon ihrem Herzog pflichtmäßig Anzeige erſtatte- ten. Nun ſtockte alle Verbindung; die Poſten blieben vor der Grenze Württembergs liegen, und erſt als Erzherzog Ferdinand, der damals die gefürſtete Grafſchaft Tirol beſaß, ſich für Henott verwendete, ließen ſich die Württembergiſchen Poſthalter noch- mals beſänftigen. Trotz aller Verwendung aber, welche Henott fand, brachte er doch die materiellen Mittel nicht auf, um ſein Project halten zu können. Henott verſprach nun bis zur Frankfurter Faſtenmeſſe im 1) Jnformation des Rheinhauſer Poſtmeiſters vom Jahre 1638 bei Lünig, Grundveſte p. 220. — Jm Poſthauſe zu Rheinhauſen be- fand ſich noch 1638 das gewöhnliche Poſthorn und die Jahrzahl 1552 war in Holz eingeſchnitzt.

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/292>, abgerufen am 22.11.2024.