Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.in den Ländern von Jndien an bis an die Mohren", nemlich Diese zur Leibwache des Königs gehörigen Hofsoldaten Daß unter Cyrus noch diese laufenden Boten in Uebung waren Trotz dieser guten Eigenschaften der Curiere mochte Cyrus 1) Neufville, Origine des postes, Paris 1708. Le mot "agga- reuein" signifie une action, qu'on fait par force ou par contrainte, ou du moins un service rendu contre l'inclination de celui, qui le rend. 2) Neufville, Origine des postes. Au reste, ce prince (Cyrus)
comptait si bien sur la fidelite de ses Couriers, que celui, qui arrivait dans la station, disait a l'autre Courier qui devait partir, le sujet de sa course, sans qu'aucun d'eux osat violer le secret, qui lui etait confie. -- in den Ländern von Jndien an bis an die Mohren“, nemlich Dieſe zur Leibwache des Königs gehörigen Hofſoldaten Daß unter Cyrus noch dieſe laufenden Boten in Uebung waren Trotz dieſer guten Eigenſchaften der Curiere mochte Cyrus 1) Neufville, Origine des postes, Paris 1708. Le mot „ἀγγα- ϱεύειν“ signifie une action, qu'on fait par forçe ou par contrainte, ou du moins un service rendu contre l'inclination de celui, qui le rend. 2) Neufville, Origine des postes. Au reste, ce prince (Cyrus)
comptait si bien sur la fidelité de ses Couriers, que celui, qui arrivait dans la station, disait à l'autre Courier qui devait partir, le sujet de sa course, sans qu'aucun d'eux osât violer le secret, qui lui était confié. — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0029" n="16"/> in den Ländern von Jndien an bis an die Mohren“, nemlich<lb/> 127 Länder (Satrapien) ꝛc. ꝛc. (14), „und die <hi rendition="#g">reitenden</hi><lb/> Boten auf den Maulthieren ritten aus, ſchnell und eilend<lb/> nach dem Worte des Königs“ ꝛc. ꝛc.</p><lb/> <p>Dieſe zur Leibwache des Königs gehörigen Hofſoldaten<lb/> hatte ohne Zweifel auch Cyrus noch in Anſpruch genommen,<lb/> bevor er die Stationen errichtete und reitende Boten einführte.<lb/> Zum Zeichen ihres Amtes trugen dieſelben einen Dolch, per-<lb/> ſiſch <hi rendition="#aq">chandschar</hi> oder <hi rendition="#aq">changar</hi> genannt; ſie hatten das Recht,<lb/> Jedermann, der ihnen begegnete, als Wegweiſer mitzunehmen<lb/> oder deren Reitthier für ihren Dienſt in Anſpruch zu nehmen,<lb/> daher ſpäter der Ausdruck ἄγγαϱοι für Boten und ἀγγα-<lb/> ϱεύειν (<hi rendition="#aq">angariare</hi>) Botendienſte, Frohndienſte, Vorſpanndienſte<lb/> leiſten.<note place="foot" n="1)"><hi rendition="#aq">Neufville, Origine des postes, Paris 1708. Le mot „ἀγγα-<lb/> ϱεύειν“ signifie une action, qu'on fait par forçe ou par contrainte, ou du<lb/> moins un service rendu contre l'inclination de celui, qui le rend.</hi></note></p><lb/> <p>Daß unter Cyrus noch dieſe laufenden Boten in Uebung waren<lb/> und daß Anfangs von dieſen die Aufträge nur <hi rendition="#g">mündlich</hi> weiter-<lb/> befördert wurden, geht aus dem Umſtande hervor, daß die Ver-<lb/> ſchwiegenheit derſelben in großem Ruhme ſtand.<note place="foot" n="2)"><hi rendition="#aq">Neufville, Origine des postes. Au reste, ce prince (Cyrus)<lb/> comptait si bien sur la fidelité de ses Couriers, que celui, qui<lb/> arrivait dans la station, <hi rendition="#g">disait</hi> à l'autre Courier qui devait partir,<lb/> le sujet de sa course, sans qu'aucun d'eux osât violer le secret,<lb/> qui lui était confié. —</hi></note></p><lb/> <p>Trotz dieſer guten Eigenſchaften der Curiere mochte Cyrus<lb/> (558 v. Chr.) wohl erkannt haben, daß dieſe Einrichtung<lb/> nicht mehr zeitgemäß war und ſeinen Herrſcherzwecken nicht<lb/> mehr entſprechen könne. — Die weite Ausdehnung des Perſer-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [16/0029]
in den Ländern von Jndien an bis an die Mohren“, nemlich
127 Länder (Satrapien) ꝛc. ꝛc. (14), „und die reitenden
Boten auf den Maulthieren ritten aus, ſchnell und eilend
nach dem Worte des Königs“ ꝛc. ꝛc.
Dieſe zur Leibwache des Königs gehörigen Hofſoldaten
hatte ohne Zweifel auch Cyrus noch in Anſpruch genommen,
bevor er die Stationen errichtete und reitende Boten einführte.
Zum Zeichen ihres Amtes trugen dieſelben einen Dolch, per-
ſiſch chandschar oder changar genannt; ſie hatten das Recht,
Jedermann, der ihnen begegnete, als Wegweiſer mitzunehmen
oder deren Reitthier für ihren Dienſt in Anſpruch zu nehmen,
daher ſpäter der Ausdruck ἄγγαϱοι für Boten und ἀγγα-
ϱεύειν (angariare) Botendienſte, Frohndienſte, Vorſpanndienſte
leiſten. 1)
Daß unter Cyrus noch dieſe laufenden Boten in Uebung waren
und daß Anfangs von dieſen die Aufträge nur mündlich weiter-
befördert wurden, geht aus dem Umſtande hervor, daß die Ver-
ſchwiegenheit derſelben in großem Ruhme ſtand. 2)
Trotz dieſer guten Eigenſchaften der Curiere mochte Cyrus
(558 v. Chr.) wohl erkannt haben, daß dieſe Einrichtung
nicht mehr zeitgemäß war und ſeinen Herrſcherzwecken nicht
mehr entſprechen könne. — Die weite Ausdehnung des Perſer-
1) Neufville, Origine des postes, Paris 1708. Le mot „ἀγγα-
ϱεύειν“ signifie une action, qu'on fait par forçe ou par contrainte, ou du
moins un service rendu contre l'inclination de celui, qui le rend.
2) Neufville, Origine des postes. Au reste, ce prince (Cyrus)
comptait si bien sur la fidelité de ses Couriers, que celui, qui
arrivait dans la station, disait à l'autre Courier qui devait partir,
le sujet de sa course, sans qu'aucun d'eux osât violer le secret,
qui lui était confié. —
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |