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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Falsch.
blenden/ doch muß der Trug sich schändlich en-
den/ dieweil das bösse Mord-Gewissen erwacht
und machet viel verdrüssen. Der Sache einen
andern Verstand andrehen.

108. Feilbieten.

Feillegen/ antragen/ daher sagt man/ einem
seine Geflissenheit Diensterbietig antragen/ sich
und seine Kramschafft anbieten. Die Feilschafft
offentlich auslegen/ gegen billichen Wehrt ein-
oder auskramen. Gegen billicher Bezahlung an-
lassen.

Fase ein geringer Faden und Faß von Fas-
sen Gefässe.

109. Farben.

Der Farben sind dreyerley/ mineralische/ halb-
mineralische/ als Malten und Schmeltzglas/ und
Erdgewächsfarben/ die von Kräutern und
Wurtzeln gepresset werden. Besihe ihre artliche
Beschreibung H. Chr. Arnolds in seinem
Kunstspiegel der Teutschen Sprache
und
den III. Theil in den letzern Mathematischen Er-
quickstunden.

109. Fasten.

Fasten wird genennet/ wann man gar nichts
isset/ entweder aus Armut/ oder angemasster Hei-
ligkeit/ keinen Bissen Brod über die Zungen brin-
gen: Es heisst der Nimmerwirt (#) das

Mühl-

Falſch.
blenden/ doch muß der Trug ſich ſchaͤndlich en-
den/ dieweil das boͤſſe Mord-Gewiſſen erwacht
und machet viel verdruͤſſen. Der Sache einen
andern Verſtand andrehen.

108. Feilbieten.

Feillegen/ antragen/ daher ſagt man/ einem
ſeine Gefliſſenheit Dienſterbietig antragen/ ſich
und ſeine Kramſchafft anbieten. Die Feilſchafft
offentlich auslegen/ gegen billichen Wehrt ein-
oder auskramen. Gegen billicher Bezahlung an-
laſſen.

Faſe ein geringer Faden und Faß von Faſ-
ſen Gefaͤſſe.

109. Farben.

Der Farben ſind dreyerley/ mineraliſche/ halb-
mineraliſche/ als Malten und Schmeltzglas/ und
Erdgewaͤchsfarben/ die von Kraͤutern und
Wurtzeln gepreſſet werden. Beſihe ihre artliche
Beſchreibung H. Chr. Arnolds in ſeinem
Kunſtſpiegel der Teutſchen Sprache
und
den III. Theil in den letzern Mathematiſchen Er-
quickſtunden.

109. Faſten.

Faſten wird genennet/ wann man gar nichts
iſſet/ entweder aus Armut/ oder angemaſſter Hei-
ligkeit/ keinen Biſſen Brod uͤber die Zungen brin-
gen: Es heiſſt der Nimmerwirt (#) das

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[193[191]/0223] Falſch. blenden/ doch muß der Trug ſich ſchaͤndlich en- den/ dieweil das boͤſſe Mord-Gewiſſen erwacht und machet viel verdruͤſſen. Der Sache einen andern Verſtand andrehen. 108. Feilbieten. Feillegen/ antragen/ daher ſagt man/ einem ſeine Gefliſſenheit Dienſterbietig antragen/ ſich und ſeine Kramſchafft anbieten. Die Feilſchafft offentlich auslegen/ gegen billichen Wehrt ein- oder auskramen. Gegen billicher Bezahlung an- laſſen. Faſe ein geringer Faden und Faß von Faſ- ſen Gefaͤſſe. 109. Farben. Der Farben ſind dreyerley/ mineraliſche/ halb- mineraliſche/ als Malten und Schmeltzglas/ und Erdgewaͤchsfarben/ die von Kraͤutern und Wurtzeln gepreſſet werden. Beſihe ihre artliche Beſchreibung H. Chr. Arnolds in ſeinem Kunſtſpiegel der Teutſchen Sprache und den III. Theil in den letzern Mathematiſchen Er- quickſtunden. 109. Faſten. Faſten wird genennet/ wann man gar nichts iſſet/ entweder aus Armut/ oder angemaſſter Hei- ligkeit/ keinen Biſſen Brod uͤber die Zungen brin- gen: Es heiſſt der Nimmerwirt (#) das Muͤhl-

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 193[191]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/223>, abgerufen am 30.11.2024.