Harenberg, Johann Christoph: Vernünftige und Christliche Gedancken Uber die VAMPIRS Oder Bluhtsaugende Todten. Wolfenbüttel, 1733.und eines rechten Urtheils berauben. Bald liegt die Uhrsache in einer angebohrnen Unart; bald in einer närrischen Erziehung; bald steckt sie in dem Geblühte des Leibes; bald steckt sie in der Seele selbst: zuweilen wird sie durch äusserliche Mittel (b) befordert; zuweilen ist sie den vorhergegangenen Affecten zuzuschreiben. Die natürlichen Träume, und die Erkänntnis der Thiere, gründen sich bloß auf die Einbildung, und nehmen an einem guten Geschmacke, oder an einer behenden und ordentlichen, auch deutlichen, Beurtheilung im geringsten nicht Theil. Je mehr nun jemand in dem Stande deutlicher Erkänntnis und der Wahrheit stehet, je mehr ist er der guten Eigenschaften, die ein Mensch besitzen kan, theilhaftig. Die Wahrheit, überhaupt betrachtet, ist die würckliche Ordnung der Dinge. So fern wir aber derselben fähig sind, bestehet sie in der Empfindung der würcklichen Ordnung der Dinge. Weil wir aber wegen unserer zu erhaltenden Glückseeligkeit die vorkommenden Dinge nach derjenigen Verhältnisse, welche sie gegen uns haben, einzusehen pflegen; so entsteht daher der Unterscheid zwischen der beschaulichen Johann Ulrich König, ist den Gedichten des Freyherrn von Canitz nachgesetzet, so a. 1727. In 8. Maj. herauskamen, und ist unvergleichlich. (b) Hieher rechnet ORIGENES auch die evirationem, To. XV. ad cap. XIX. v. 12. in Matthaeum. Wir sehen hievon ein Beyspiel an dem Origine, qui cicutam adhibuerat genitalibus ad compescendam libidinem. Vide Adnotationes D. IACOBI SALINAS Neapolitani ad Vincentii Commonitorium. p. 50. sqq.
und eines rechten Urtheils berauben. Bald liegt die Uhrsache in einer angebohrnen Unart; bald in einer närrischen Erziehung; bald steckt sie in dem Geblühte des Leibes; bald steckt sie in der Seele selbst: zuweilen wird sie durch äusserliche Mittel (b) befordert; zuweilen ist sie den vorhergegangenen Affecten zuzuschreiben. Die natürlichen Träume, und die Erkänntnis der Thiere, gründen sich bloß auf die Einbildung, und nehmen an einem guten Geschmacke, oder an einer behenden und ordentlichen, auch deutlichen, Beurtheilung im geringsten nicht Theil. Je mehr nun jemand in dem Stande deutlicher Erkänntnis und der Wahrheit stehet, je mehr ist er der guten Eigenschaften, die ein Mensch besitzen kan, theilhaftig. Die Wahrheit, überhaupt betrachtet, ist die würckliche Ordnung der Dinge. So fern wir aber derselben fähig sind, bestehet sie in der Empfindung der würcklichen Ordnung der Dinge. Weil wir aber wegen unserer zu erhaltenden Glückseeligkeit die vorkommenden Dinge nach derjenigen Verhältnisse, welche sie gegen uns haben, einzusehen pflegen; so entsteht daher der Unterscheid zwischen der beschaulichen Johann Ulrich König, ist den Gedichten des Freyherrn von Canitz nachgesetzet, so a. 1727. In 8. Maj. herauskamen, und ist unvergleichlich. (b) Hieher rechnet ORIGENES auch die evirationem, To. XV. ad cap. XIX. v. 12. in Matthaeum. Wir sehen hievon ein Beyspiel an dem Origine, qui cicutam adhibuerat genitalibus ad compescendam libidinem. Vide Adnotationes D. IACOBI SALINAS Neapolitani ad Vincentii Commonitorium. p. 50. sqq.
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(b) Hieher rechnet ORIGENES auch die evirationem, To. XV. ad cap. XIX. v. 12. in Matthaeum. Wir sehen hievon ein Beyspiel an dem Origine, qui cicutam adhibuerat genitalibus ad compescendam libidinem. Vide Adnotationes D. IACOBI SALINAS Neapolitani ad Vincentii Commonitorium. p. 50. sqq.
(a) Johann Ulrich König, ist den Gedichten des Freyherrn von Canitz nachgesetzet, so a. 1727. In 8. Maj. herauskamen, und ist unvergleichlich.
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Zitationshilfe: | Harenberg, Johann Christoph: Vernünftige und Christliche Gedancken Uber die VAMPIRS Oder Bluhtsaugende Todten. Wolfenbüttel, 1733, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harenberg_vampirs_1733/81>, abgerufen am 16.07.2024. |