Wachsthum auf die neun Jahre eintheilt; so beträgt dasselbe beinahe 2 oder 21/2 Zoll oder soviel als der zehnte Theil von der Leibeslänge der erstern Jahre.
Es war hierauf der Knabe im vierzehnten Jahre fünf und funfzig Zoll, welches beinahe eilf Zoll Wachs- thum für das Jahr oder beinahe vier Zoll Wachs- thum, bisweilen auch weniger als ein Vierzehntheil Länge des zehnten Jahres giebt. Jm fünf und zwanzigsten Jahre, da die Länge vier und sechszig Zoll war, war das Wachsthum von eilf Jahren neun Zoll, oder auf jedes einzelne Jahr fast neun Zehntheil, oder von der Länge eines Kindes von vierzehn Jahren ein Ein und Neunzigtheil, Hier ist die Abnahme dieses Wachsthums offenbar.
Jn der Berechnung des berühmten Hambergers war ein Kind von achtzehn Monaten sechs und zwanzig Linien 5; ein Kind von fünftehalb Jahren acht und drei- ßig Zoll sieben Linien, dieses giebt ein Wachsthum für jedes der drey vorhergehenden Jahre, so über vier Zoll geht. Die Leibeslänge war hierauf in dreizehn und ei- nem halben Jahre vier und funfzig Zoll, eine Linie, wel- ches nur ein Wachsthum von zwanzig Linien beträgt. Man fand die Statur im achtzehnten Jahre sechszig Zoll, und fast um sechs Zoll grösser, so wie das Wachsthum auf ein Jahr acht Linien ausmachte.
Nun ist dieses Wachsthum auf eine sehr ungleiche Art ausgetheilt (p). Es war bei einem neugebohrnen Kinde der Kopf ein Drittheil vom ganzen Körper: der Kopf bei einem zweijährigen Kinde gleich ein Fünftheil, bei einem vierjährigen gleich ein Sechstheil, bei einem erwachsenen gleich Theil 1/2. Es erhellet also hieraus, daß der übrige Körper viel schneller wachse als der Kopf.
Hier-
(p)[Spaltenumbruch]COWPER ad t. 1. PFISTER gener. homin. LOMAZZO. TES- [Spaltenumbruch]
TELIN MIZALD de proport. &c.
F f f 3
I. Abſ. Das Wachſen des Koͤrpers.
Wachsthum auf die neun Jahre eintheilt; ſo betraͤgt daſſelbe beinahe 2 oder 2½ Zoll oder ſoviel als der zehnte Theil von der Leibeslaͤnge der erſtern Jahre.
Es war hierauf der Knabe im vierzehnten Jahre fuͤnf und funfzig Zoll, welches beinahe eilf Zoll Wachs- thum fuͤr das Jahr oder beinahe vier Zoll Wachs- thum, bisweilen auch weniger als ein Vierzehntheil Laͤnge des zehnten Jahres giebt. Jm fuͤnf und zwanzigſten Jahre, da die Laͤnge vier und ſechszig Zoll war, war das Wachsthum von eilf Jahren neun Zoll, oder auf jedes einzelne Jahr faſt neun Zehntheil, oder von der Laͤnge eines Kindes von vierzehn Jahren ein Ein und Neunzigtheil, Hier iſt die Abnahme dieſes Wachsthums offenbar.
Jn der Berechnung des beruͤhmten Hambergers war ein Kind von achtzehn Monaten ſechs und zwanzig Linien 5; ein Kind von fuͤnftehalb Jahren acht und drei- ßig Zoll ſieben Linien, dieſes giebt ein Wachsthum fuͤr jedes der drey vorhergehenden Jahre, ſo uͤber vier Zoll geht. Die Leibeslaͤnge war hierauf in dreizehn und ei- nem halben Jahre vier und funfzig Zoll, eine Linie, wel- ches nur ein Wachsthum von zwanzig Linien betraͤgt. Man fand die Statur im achtzehnten Jahre ſechszig Zoll, und faſt um ſechs Zoll groͤſſer, ſo wie das Wachsthum auf ein Jahr acht Linien ausmachte.
Nun iſt dieſes Wachsthum auf eine ſehr ungleiche Art ausgetheilt (p). Es war bei einem neugebohrnen Kinde der Kopf ein Drittheil vom ganzen Koͤrper: der Kopf bei einem zweijaͤhrigen Kinde gleich ein Fuͤnftheil, bei einem vierjaͤhrigen gleich ein Sechstheil, bei einem erwachſenen gleich Theil ½. Es erhellet alſo hieraus, daß der uͤbrige Koͤrper viel ſchneller wachſe als der Kopf.
Hier-
(p)[Spaltenumbruch]COWPER ad t. 1. PFISTER gener. homin. LOMAZZO. TES- [Spaltenumbruch]
TELIN MIZALD de proport. &c.
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[819[821]/0873]
I. Abſ. Das Wachſen des Koͤrpers.
Wachsthum auf die neun Jahre eintheilt; ſo betraͤgt
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Es war hierauf der Knabe im vierzehnten Jahre
fuͤnf und funfzig Zoll, welches beinahe eilf Zoll Wachs-
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thum, bisweilen auch weniger als ein Vierzehntheil Laͤnge
des zehnten Jahres giebt. Jm fuͤnf und zwanzigſten
Jahre, da die Laͤnge vier und ſechszig Zoll war, war
das Wachsthum von eilf Jahren neun Zoll, oder auf
jedes einzelne Jahr faſt neun Zehntheil, oder von der
Laͤnge eines Kindes von vierzehn Jahren ein Ein und
Neunzigtheil, Hier iſt die Abnahme dieſes Wachsthums
offenbar.
Jn der Berechnung des beruͤhmten Hambergers
war ein Kind von achtzehn Monaten ſechs und zwanzig
Linien 5; ein Kind von fuͤnftehalb Jahren acht und drei-
ßig Zoll ſieben Linien, dieſes giebt ein Wachsthum fuͤr
jedes der drey vorhergehenden Jahre, ſo uͤber vier Zoll
geht. Die Leibeslaͤnge war hierauf in dreizehn und ei-
nem halben Jahre vier und funfzig Zoll, eine Linie, wel-
ches nur ein Wachsthum von zwanzig Linien betraͤgt.
Man fand die Statur im achtzehnten Jahre ſechszig Zoll,
und faſt um ſechs Zoll groͤſſer, ſo wie das Wachsthum
auf ein Jahr acht Linien ausmachte.
Nun iſt dieſes Wachsthum auf eine ſehr ungleiche
Art ausgetheilt (p). Es war bei einem neugebohrnen
Kinde der Kopf ein Drittheil vom ganzen Koͤrper: der
Kopf bei einem zweijaͤhrigen Kinde gleich ein Fuͤnftheil,
bei einem vierjaͤhrigen gleich ein Sechstheil, bei einem
erwachſenen gleich [FORMEL] Theil ½. Es erhellet alſo hieraus,
daß der uͤbrige Koͤrper viel ſchneller wachſe als der Kopf.
Hier-
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COWPER ad t. 1. PFISTER
gener. homin. LOMAZZO. TES-
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 819[821]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/873>, abgerufen am 26.11.2024.
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