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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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I. Abs. Das Wachsen des Körpers.
§. 7.
Die Nabelgefässe verschliessen sich.
1) Die Blutader.

Es verwandelt sich dasjenige Stükkchen von der Na-
belschnur, welches die Wehemütter an dem Leibe des Kin-
des zurükk zu lassen pflegen, in ein abgestorbenes Wesen
oder es wird durch den kalten Brand (a), als eine ver-
brannte Stelle verzehret, und es fällt nach zwei oder
drei Tagen ab (b).

Die Nabelblutader, welche sich in dieser Schnur
befindet, ist nunmehro ganz von Blute ausgeleeret, sie
wächst nach und nach zusammen, und wird feste; ob sie
gleich dieses nicht so gleich thut, indem ich nach zween
oder drei Tagen, seit der Geburt, diese Blutader in so
weit vertrokknet gefunden, daß man sie demohngeachtet
doch leicht öffnen, und mit eingesprizzten Wachse auf-
anfüllen konnte. Nach einigen Tagen fand der berühm-
te Trew (c) diese Blutader offen, und dieses wiederfuhr
ihm so gar den ein und zwanzigsten Tag noch. Jch sahe
sie am vierzigsten Tage blind, aber dennoch auch bei ei-
nem reifern Kinde offen, so daß sie am sieben und sieben-
zigsten Tage ein wenig offen war (d), ob ich sie gleich
viel enger antraf. Jm sechsten Monate, im siebenten
und achten war sie noch nicht geschlossen (d*). Jm neun-
ten fand der berühmte Trew nur ein ganz geringes Loch

noch
(a) [Spaltenumbruch] SCHULZE an delig. um-
bilic. p. 9. de vasis umbilic. p.
22.
(b) MONRO Ess. of a Societ.
at Edimb. II. p.
164.
(c) TREW p. 25.
(d) TREW f. 39. im andern
Monate fand man am Nabel Blut,
[Spaltenumbruch] nach dem ein Nabelbluten hörte
endlich mit der Zeit auf. Eph. Nat.
Cur. Vol. X. HOCHSTETTER

es floß aus dem zerrissenen Nabel
BARTHOLIN Cent. IV. h.st. 97.
(d*) DUVERNEY posth. T. II.
p.
138.
H. Phisiol. 8. B. E e e
I. Abſ. Das Wachſen des Koͤrpers.
§. 7.
Die Nabelgefaͤſſe verſchlieſſen ſich.
1) Die Blutader.

Es verwandelt ſich dasjenige Stuͤkkchen von der Na-
belſchnur, welches die Wehemuͤtter an dem Leibe des Kin-
des zuruͤkk zu laſſen pflegen, in ein abgeſtorbenes Weſen
oder es wird durch den kalten Brand (a), als eine ver-
brannte Stelle verzehret, und es faͤllt nach zwei oder
drei Tagen ab (b).

Die Nabelblutader, welche ſich in dieſer Schnur
befindet, iſt nunmehro ganz von Blute ausgeleeret, ſie
waͤchſt nach und nach zuſammen, und wird feſte; ob ſie
gleich dieſes nicht ſo gleich thut, indem ich nach zween
oder drei Tagen, ſeit der Geburt, dieſe Blutader in ſo
weit vertrokknet gefunden, daß man ſie demohngeachtet
doch leicht oͤffnen, und mit eingeſprizzten Wachſe auf-
anfuͤllen konnte. Nach einigen Tagen fand der beruͤhm-
te Trew (c) dieſe Blutader offen, und dieſes wiederfuhr
ihm ſo gar den ein und zwanzigſten Tag noch. Jch ſahe
ſie am vierzigſten Tage blind, aber dennoch auch bei ei-
nem reifern Kinde offen, ſo daß ſie am ſieben und ſieben-
zigſten Tage ein wenig offen war (d), ob ich ſie gleich
viel enger antraf. Jm ſechſten Monate, im ſiebenten
und achten war ſie noch nicht geſchloſſen (d*). Jm neun-
ten fand der beruͤhmte Trew nur ein ganz geringes Loch

noch
(a) [Spaltenumbruch] SCHULZE an delig. um-
bilic. p. 9. de vaſis umbilic. p.
22.
(b) MONRO Eſſ. of a Societ.
at Edimb. II. p.
164.
(c) TREW p. 25.
(d) TREW f. 39. im andern
Monate fand man am Nabel Blut,
[Spaltenumbruch] nach dem ein Nabelbluten hoͤrte
endlich mit der Zeit auf. Eph. Nat.
Cur. Vol. X. HOCHSTETTER

es floß aus dem zerriſſenen Nabel
BARTHOLIN Cent. IV. h.ſt. 97.
(d*) DUVERNEY poſth. T. II.
p.
138.
H. Phiſiol. 8. B. E e e
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[799[801]/0853] I. Abſ. Das Wachſen des Koͤrpers. §. 7. Die Nabelgefaͤſſe verſchlieſſen ſich. 1) Die Blutader. Es verwandelt ſich dasjenige Stuͤkkchen von der Na- belſchnur, welches die Wehemuͤtter an dem Leibe des Kin- des zuruͤkk zu laſſen pflegen, in ein abgeſtorbenes Weſen oder es wird durch den kalten Brand (a), als eine ver- brannte Stelle verzehret, und es faͤllt nach zwei oder drei Tagen ab (b). Die Nabelblutader, welche ſich in dieſer Schnur befindet, iſt nunmehro ganz von Blute ausgeleeret, ſie waͤchſt nach und nach zuſammen, und wird feſte; ob ſie gleich dieſes nicht ſo gleich thut, indem ich nach zween oder drei Tagen, ſeit der Geburt, dieſe Blutader in ſo weit vertrokknet gefunden, daß man ſie demohngeachtet doch leicht oͤffnen, und mit eingeſprizzten Wachſe auf- anfuͤllen konnte. Nach einigen Tagen fand der beruͤhm- te Trew (c) dieſe Blutader offen, und dieſes wiederfuhr ihm ſo gar den ein und zwanzigſten Tag noch. Jch ſahe ſie am vierzigſten Tage blind, aber dennoch auch bei ei- nem reifern Kinde offen, ſo daß ſie am ſieben und ſieben- zigſten Tage ein wenig offen war (d), ob ich ſie gleich viel enger antraf. Jm ſechſten Monate, im ſiebenten und achten war ſie noch nicht geſchloſſen (d*). Jm neun- ten fand der beruͤhmte Trew nur ein ganz geringes Loch noch (a) SCHULZE an delig. um- bilic. p. 9. de vaſis umbilic. p. 22. (b) MONRO Eſſ. of a Societ. at Edimb. II. p. 164. (c) TREW p. 25. (d) TREW f. 39. im andern Monate fand man am Nabel Blut, nach dem ein Nabelbluten hoͤrte endlich mit der Zeit auf. Eph. Nat. Cur. Vol. X. HOCHSTETTER es floß aus dem zerriſſenen Nabel BARTHOLIN Cent. IV. h.ſt. 97. (d*) DUVERNEY poſth. T. II. p. 138. H. Phiſiol. 8. B. E e e

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 799[801]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/853>, abgerufen am 22.11.2024.