wie sie für die Früchte von 160 Tagen Schuzzschriften geschrieben (s).
Auch die Alten behaupten, daß die Geburten von sechs Monaten nicht am Leben bleiben (t), ob man gleich einige Berichte von dem 180 (v), und 160 Tage lieset. Niemals kann ich dergleichen anders, als unvollkommne Geburten ansehen, und ich glaube nicht, daß man sie lange Zeit am Leben erhalten könne.
Jch kann mich niemals anders, als bey den sechsten Monate schwierig bezeigen, und ich habe allezeit die an- haltende Vorstellungen derer Sachwalter von mir abge- wiesen, welche ein gegen den hundert und fünf und sechs- zigsten Tag (x) gebornes Kind zu legitimiren suchten.
Die Alten verstiessen ebenfalls (y) die Entbindungen von fünf Monaten, ob es gleich einige unter den Neuern giebt, welche dergleichen gestatten (z), indem solche Früchte in der That so klein, den reifen so unähnlich
sind,
(s)[Spaltenumbruch]Journ. de med. ann. 1763. m. Sept. diese Frucht lebte wenig- stens 10 Minuten lang.
(t)ARISTOTELES hist anim. L. VII. c. 4. So behauptet eben- falls PLINIUS daß Kinder, so vor dem siebenten Monate geboren worden, nicht leben. L. VII. c. 5. wenig hält auf sie P. ZACCHIAS L. X. c. 13. dies verwirft CAR- TESIUS p. 182. wofern die Frucht gesund und vollkommen gewesen. Eine, die noch keine Stimme hatte, konnte nicht länger als sieben Ta- ge am Leben erhalten werden. DE- THAUDING l. c. dergleichen blei- be nicht leben. CHUDEN.
(v) Ein Beyspiel davon giebt DIEMERBROECK p. 229. von einem lebenden, doch sehr klei- nem Kinde EVERARD p. 216. ein anderes CARDANUS p. 66. es läst es zu VALISNER III. p. 590.
(x) Ein verdächtiges ALBER- TI Med. Leg. III. cas. 8.
(y)[Spaltenumbruch]
Die fünfmonatliche verwirft SCIPIO. MERCURIUS l. c. 6. wären zu frühzeitig gekommen G. C. DETHARDING de fetus im- mat. exclus. dies verwirft BAUM- GAERTNER l. c.
(z)SPIGEL c 20. EVERARD. Opusc. scient. Vol. XIII. p. 450. 451. Einige Spanier SANTARE- NUS. FERDINANDUS. TOR- RELLANA. MEARA und andre, auch ROTA. ROMANA. bei dem CORANZAM c. 9. C. a REYES quaest 90. n. m. 1163. & Journ. Trew. ann. 1702. m. April. für die fünfmonatliche Geburt reden die Aerzte bei dem GAYOT. de PITAVAL caus. celebr. T. IX. p. 163. Beispiele für die Fünfmo- natlichen HOIN p. 9. 10. 23. 45. durch den Kaiserschnitt bekam man ein Kind von 5 Monaten und 8 Tagen. Es lebte zehn Sekunden VENUSTI della generaz. p 76. 6.
Y y 2
V. Abſ. Die Geburt.
wie ſie fuͤr die Fruͤchte von 160 Tagen Schuzzſchriften geſchrieben (s).
Auch die Alten behaupten, daß die Geburten von ſechs Monaten nicht am Leben bleiben (t), ob man gleich einige Berichte von dem 180 (v), und 160 Tage lieſet. Niemals kann ich dergleichen anders, als unvollkommne Geburten anſehen, und ich glaube nicht, daß man ſie lange Zeit am Leben erhalten koͤnne.
Jch kann mich niemals anders, als bey den ſechſten Monate ſchwierig bezeigen, und ich habe allezeit die an- haltende Vorſtellungen derer Sachwalter von mir abge- wieſen, welche ein gegen den hundert und fuͤnf und ſechs- zigſten Tag (x) gebornes Kind zu legitimiren ſuchten.
Die Alten verſtieſſen ebenfalls (y) die Entbindungen von fuͤnf Monaten, ob es gleich einige unter den Neuern giebt, welche dergleichen geſtatten (z), indem ſolche Fruͤchte in der That ſo klein, den reifen ſo unaͤhnlich
ſind,
(s)[Spaltenumbruch]Journ. de med. ann. 1763. m. Sept. dieſe Frucht lebte wenig- ſtens 10 Minuten lang.
(t)ARISTOTELES hiſt anim. L. VII. c. 4. So behauptet eben- falls PLINIUS daß Kinder, ſo vor dem ſiebenten Monate geboren worden, nicht leben. L. VII. c. 5. wenig haͤlt auf ſie P. ZACCHIAS L. X. c. 13. dies verwirft CAR- TESIUS p. 182. wofern die Frucht geſund und vollkommen geweſen. Eine, die noch keine Stimme hatte, konnte nicht laͤnger als ſieben Ta- ge am Leben erhalten werden. DE- THAUDING l. c. dergleichen blei- be nicht leben. CHUDEN.
(v) Ein Beyſpiel davon giebt DIEMERBROECK p. 229. von einem lebenden, doch ſehr klei- nem Kinde EVERARD p. 216. ein anderes CARDANUS p. 66. es laͤſt es zu VALISNER III. p. 590.
(x) Ein verdaͤchtiges ALBER- TI Med. Leg. III. caſ. 8.
(y)[Spaltenumbruch]
Die fuͤnfmonatliche verwirft SCIPIO. MERCURIUS l. c. 6. waͤren zu fruͤhzeitig gekommen G. C. DETHARDING de fetus im- mat. excluſ. dies verwirft BAUM- GAERTNER l. c.
(z)SPIGEL c 20. EVERARD. Opuſc. ſcient. Vol. XIII. p. 450. 451. Einige Spanier SANTARE- NUS. FERDINANDUS. TOR- RELLANA. MEARA und andre, auch ROTA. ROMANA. bei dem CORANZAM c. 9. C. a REYES quæſt 90. n. m. 1163. & Journ. Trew. ann. 1702. m. April. fuͤr die fuͤnfmonatliche Geburt reden die Aerzte bei dem GAYOT. de PITAVAL cauſ. celebr. T. IX. p. 163. Beiſpiele fuͤr die Fuͤnfmo- natlichen HOIN p. 9. 10. 23. 45. durch den Kaiſerſchnitt bekam man ein Kind von 5 Monaten und 8 Tagen. Es lebte zehn Sekunden VENUSTI della generaz. p 76. 6.
Y y 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0759"n="705[707]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">V.</hi> Abſ. Die Geburt.</hi></fw><lb/>
wie ſie fuͤr die Fruͤchte von 160 Tagen Schuzzſchriften<lb/>
geſchrieben <noteplace="foot"n="(s)"><cb/><hirendition="#aq">Journ. de med. ann. 1763.<lb/>
m. Sept.</hi> dieſe Frucht lebte wenig-<lb/>ſtens 10 Minuten lang.</note>.</p><lb/><p>Auch die Alten behaupten, daß die Geburten von<lb/>ſechs Monaten nicht am Leben bleiben <noteplace="foot"n="(t)"><hirendition="#aq">ARISTOTELES hiſt anim.<lb/>
L. VII. c.</hi> 4. So behauptet eben-<lb/>
falls <hirendition="#aq">PLINIUS</hi> daß Kinder, ſo vor<lb/>
dem ſiebenten Monate geboren<lb/>
worden, nicht leben. <hirendition="#aq">L. VII. c.</hi> 5.<lb/>
wenig haͤlt auf ſie <hirendition="#aq">P. ZACCHIAS<lb/>
L. X. c.</hi> 13. dies verwirft <hirendition="#aq">CAR-<lb/>
TESIUS p.</hi> 182. wofern die Frucht<lb/>
geſund und vollkommen geweſen.<lb/>
Eine, die noch keine Stimme hatte,<lb/>
konnte nicht laͤnger als ſieben Ta-<lb/>
ge am Leben erhalten werden. <hirendition="#aq">DE-<lb/>
THAUDING l. c.</hi> dergleichen blei-<lb/>
be nicht leben. <hirendition="#aq">CHUDEN.</hi></note>, ob man gleich<lb/>
einige Berichte von dem 180 <noteplace="foot"n="(v)">Ein Beyſpiel davon giebt<lb/><hirendition="#aq">DIEMERBROECK p.</hi> 229. von<lb/>
einem lebenden, doch ſehr klei-<lb/>
nem Kinde <hirendition="#aq">EVERARD p.</hi> 216.<lb/>
ein anderes <hirendition="#aq">CARDANUS p.</hi> 66.<lb/>
es laͤſt es zu <hirendition="#aq">VALISNER III. p.</hi><lb/>
590.</note>, und 160 Tage lieſet.<lb/>
Niemals kann ich dergleichen anders, als unvollkommne<lb/>
Geburten anſehen, und ich glaube nicht, daß man ſie<lb/>
lange Zeit am Leben erhalten koͤnne.</p><lb/><p>Jch kann mich niemals anders, als bey den ſechſten<lb/>
Monate ſchwierig bezeigen, und ich habe allezeit die an-<lb/>
haltende Vorſtellungen derer Sachwalter von mir abge-<lb/>
wieſen, welche ein gegen den hundert und fuͤnf und ſechs-<lb/>
zigſten Tag <noteplace="foot"n="(x)">Ein verdaͤchtiges <hirendition="#aq">ALBER-<lb/>
TI Med. Leg. III. caſ.</hi> 8.</note> gebornes Kind zu legitimiren ſuchten.</p><lb/><p>Die Alten verſtieſſen ebenfalls <noteplace="foot"n="(y)"><cb/>
Die fuͤnfmonatliche verwirft<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">SCIPIO.</hi> MERCURIUS l. c.</hi> 6.<lb/>
waͤren zu fruͤhzeitig gekommen <hirendition="#aq">G.<lb/>
C. DETHARDING de fetus im-<lb/>
mat. excluſ.</hi> dies verwirft <hirendition="#aq">BAUM-<lb/>
GAERTNER l. c.</hi></note> die Entbindungen<lb/>
von fuͤnf Monaten, ob es gleich einige unter den Neuern<lb/>
giebt, welche dergleichen geſtatten <noteplace="foot"n="(z)"><hirendition="#aq">SPIGEL c 20. EVERARD.<lb/>
Opuſc. ſcient. Vol. XIII. p.</hi> 450.<lb/>
451. Einige Spanier <hirendition="#aq">SANTARE-<lb/>
NUS. FERDINANDUS. TOR-<lb/>
RELLANA. MEARA</hi> und andre,<lb/>
auch <hirendition="#aq">ROTA. ROMANA.</hi> bei dem<lb/><hirendition="#aq">CORANZAM c. 9. C. a REYES<lb/>
quæſt 90. n. m. 1163. & Journ.<lb/>
Trew. ann. 1702. m. April.</hi> fuͤr<lb/>
die fuͤnfmonatliche Geburt reden<lb/>
die Aerzte bei dem <hirendition="#aq">GAYOT. de<lb/>
PITAVAL cauſ. celebr. T. IX.<lb/>
p.</hi> 163. Beiſpiele fuͤr die Fuͤnfmo-<lb/>
natlichen <hirendition="#aq">HOIN p.</hi> 9. 10. 23. 45.<lb/>
durch den Kaiſerſchnitt bekam man<lb/>
ein Kind von 5 Monaten und 8<lb/>
Tagen. Es lebte zehn Sekunden<lb/><hirendition="#aq">VENUSTI della generaz. p</hi> 76. 6.</note>, indem ſolche<lb/>
Fruͤchte in der That ſo klein, den reifen ſo unaͤhnlich<lb/><fwplace="bottom"type="sig">Y y 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">ſind,</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[705[707]/0759]
V. Abſ. Die Geburt.
wie ſie fuͤr die Fruͤchte von 160 Tagen Schuzzſchriften
geſchrieben (s).
Auch die Alten behaupten, daß die Geburten von
ſechs Monaten nicht am Leben bleiben (t), ob man gleich
einige Berichte von dem 180 (v), und 160 Tage lieſet.
Niemals kann ich dergleichen anders, als unvollkommne
Geburten anſehen, und ich glaube nicht, daß man ſie
lange Zeit am Leben erhalten koͤnne.
Jch kann mich niemals anders, als bey den ſechſten
Monate ſchwierig bezeigen, und ich habe allezeit die an-
haltende Vorſtellungen derer Sachwalter von mir abge-
wieſen, welche ein gegen den hundert und fuͤnf und ſechs-
zigſten Tag (x) gebornes Kind zu legitimiren ſuchten.
Die Alten verſtieſſen ebenfalls (y) die Entbindungen
von fuͤnf Monaten, ob es gleich einige unter den Neuern
giebt, welche dergleichen geſtatten (z), indem ſolche
Fruͤchte in der That ſo klein, den reifen ſo unaͤhnlich
ſind,
(s)
Journ. de med. ann. 1763.
m. Sept. dieſe Frucht lebte wenig-
ſtens 10 Minuten lang.
(t) ARISTOTELES hiſt anim.
L. VII. c. 4. So behauptet eben-
falls PLINIUS daß Kinder, ſo vor
dem ſiebenten Monate geboren
worden, nicht leben. L. VII. c. 5.
wenig haͤlt auf ſie P. ZACCHIAS
L. X. c. 13. dies verwirft CAR-
TESIUS p. 182. wofern die Frucht
geſund und vollkommen geweſen.
Eine, die noch keine Stimme hatte,
konnte nicht laͤnger als ſieben Ta-
ge am Leben erhalten werden. DE-
THAUDING l. c. dergleichen blei-
be nicht leben. CHUDEN.
(v) Ein Beyſpiel davon giebt
DIEMERBROECK p. 229. von
einem lebenden, doch ſehr klei-
nem Kinde EVERARD p. 216.
ein anderes CARDANUS p. 66.
es laͤſt es zu VALISNER III. p.
590.
(x) Ein verdaͤchtiges ALBER-
TI Med. Leg. III. caſ. 8.
(y)
Die fuͤnfmonatliche verwirft
SCIPIO. MERCURIUS l. c. 6.
waͤren zu fruͤhzeitig gekommen G.
C. DETHARDING de fetus im-
mat. excluſ. dies verwirft BAUM-
GAERTNER l. c.
(z) SPIGEL c 20. EVERARD.
Opuſc. ſcient. Vol. XIII. p. 450.
451. Einige Spanier SANTARE-
NUS. FERDINANDUS. TOR-
RELLANA. MEARA und andre,
auch ROTA. ROMANA. bei dem
CORANZAM c. 9. C. a REYES
quæſt 90. n. m. 1163. & Journ.
Trew. ann. 1702. m. April. fuͤr
die fuͤnfmonatliche Geburt reden
die Aerzte bei dem GAYOT. de
PITAVAL cauſ. celebr. T. IX.
p. 163. Beiſpiele fuͤr die Fuͤnfmo-
natlichen HOIN p. 9. 10. 23. 45.
durch den Kaiſerſchnitt bekam man
ein Kind von 5 Monaten und 8
Tagen. Es lebte zehn Sekunden
VENUSTI della generaz. p 76. 6.
Y y 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 705[707]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/759>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.